Event

25. Internationales Bremer Symposium zum Film - Kopf/Kino: Psychische Erkrankung und Film

Veranstalter:in : Das CITY 46 / Kommunalkino Bremen e.V. und das Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung der Uni Bremen
Ort : Online (via cinemalovers) und evtl. CITY 46 Kommunalkino Bremen
Beginn : 05. Mai 2021
Ende : 08. Mai 2021

Erstmalig als digitale Konferenz, befasst sich das diesjährige 25. Internationale Bremer Symposium zum Film mit unserem seelischen Wohlbefinden. Unter dem Titel Kopf/Kino: Psychische Erkrankung und Film widmet es sich der Frage, wie das Kino unser Verständnis von psychischen Erkrankungen prägt und verändern kann. Das CITY 46 / Kommunalkino Bremen e.V. und das Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung der Universität Bremen (ZeMKI) laden Anfang Mai dazu ein, gemeinsam die vielfältigen Perspektiven auf filmische Abbildungen psychischer Erkrankungen zu erkunden. Als wiederkehrendes Motiv der Filmgeschichte bietet psychisches Kranksein seit jeher und gerade in der jüngsten Zeit Anlass zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Themen. Es spiegelt Krisen, Traumata und Widersprüchlichkeiten unserer Erfahrungswelt auf sinnlich-geistiger Ebene des Individuums und konturiert Krankheit als Herausforderung der leistungsorientierten Gesellschaft. Das Filmprogramm mit aktuellen und historischen Werken des internationalen Kinos sowie die Beiträge von über 20 teils internationalen Gästen aus wissenschaftlicher, kuratorischer, psychotherapeutischer Praxis und Filmproduktion erschließen das Thema in seiner großen Bandbreite.

Schwerpunkt 2021: Kopf/Kino

Psychische Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie oder auch Demenz sind für viele Betroffene mit einem Gefühl scheinbarer Unendlichkeit und des Verlorenseins sowie mit dem fehlenden Bezug zum Körper verbunden. Mit psychischem Kranksein gehen verschiedene Eindrücke von Zeitlichkeit, räumlicher und logischer Kohärenz sowie veränderter Selbst- und Umweltwahrnehmung einher. Diese Wahrnehmungen können im Film artikuliert und erfahrbar gemacht werden. Es liegt daher nahe, nicht nur den Kopf als den zentralen Ort zu verstehen, an dem sich psychische Erkrankungen abspielen und ihre Wirkkraft entfalten, sondern auch das Kino als einen Ort, an dem eine Ästhetik psychischer Differenz erfahrbar wird.

Entgegen der gesellschaftlich weit verbreiteten konventionellen Pathologisierung richtet die Konferenz den Blick auf eine Ästhetik des psychischen Krankseins. Die Möglichkeiten des fiktionalisierenden, dokumentarischen und essayistischen Erzählens über psychische Erkrankung sollen dabei ergründet werden. Ziel des Filmsymposiums ist es, die Diskussion darüber zu vertiefen, wie Filme und Kino – als Experimentierfeld und Reflexionsort – die gesellschaftliche Wahrnehmung von psychischen Erkrankungen beeinflussen können.

Online-Vorträge und -Foren

In den Hauptvorträgen werden Robin Curtis (Freiburg), Michele Aaron (Warwick) und der führende Bildwissenschaftler W.J.T. Mitchell (Chicago, zu Gast mit seiner Tochter, der Filmemacherin Carmen Elena Mitchell, L.A.) die Bilderwelt des Wahnsinns und die Position des erkrankten Subjekts zwischen Betroffenheit, Behandlung und Selbstermächtigung diskutieren. Drei vormittägliche Foren bündeln zudem 12 Kurzvorträge aus der Filmwissenschaft und angrenzenden Fachdisziplinen. Unter anderem werden dort filmtheoretische und psychologische Konzepte gegenübergestellt und autobiografische Filmprojekte auf selbsttherapeutische Potenziale hin befragt. Das Filmprogramm orientiert sich an den in den Vorträgen thematisierten Filmen und ermöglicht detaillierte Einblicke in diese Beispiele.

Die Konferenzbeiträge werden im Zeitraum des Symposiums online als Videokonferenzen stattfinden und für Interessierte über die Website öffentlich zugänglich sein.

Filmprogramm, Informationen zu den Vorträgen und Anmeldeformular siehe Website: https://www.uni-bremen.de/film/filmkultur/filmsymposium/aktuelles-filmsymposium

Kontakt:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Tobias Dietrich
E-Mail: tobias.dietrichuni-bremenprotect me ?!.de