Detailansicht

Buchpräsentation und Diskussion: „Der Osten des Ostens“

8. November 2012: Orientalismen in slavischen Kulturen und Literaturen

Nr. 344 / 6. November 2012 RO

Schon Karl May beschäftigte sich gerne mit dem wilden, unbekannten Osten. Doch welche Kulturen prägten den Osten? Was für ein Selbstverständnis haben die slavischen Kulturen in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa? Welchen Einfluss hatte der Orient auf die slavische Kulturgeschichte? Die historischen Kontexte sind so vielschichtig wie verschiedenartig: So trug beispielsweise die polnisch-litauische Adelsrepublik nicht nur jahrhundertelang militärische Konflikte mit dem osmanischen Reich aus, sondern pflegte gleichzeitig einen intensiven kulturellen Austausch. Mit dem Orient in slavischen Kulturen beschäftigt sich der neue Forschungsband „Der Osten des Ostens“ von Wolfgang Stephan Kissel, Professor für Kulturgeschichte Ost- und Ostmitteleuropas an der Universität Bremen. Am 8. November 2012 um 18.15 Uhr stellt er sein Buch bei einer Diskussionsveranstaltung im EuropaPunkt Bremen vor. Anschließend diskutieren die Uni-Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität Yasemin Karaka?o?lu, Libuše Cerná, Vorsitzende des Bremer Rats für Integration, der Uni-Soziologe Zdzislaw Krasnodebski sowie der Autor Wolfgang Kissel über das Buch.

Die Beiträge des Bandes belegen, dass der Begriff des Orientalismus zu einem wichtigen Arbeitsinstrument der kulturwissenschaftlich erneuerten Slavistik geworden ist. Der Plural „Orientalismen“ öffnet das Feld für sehr verschiedenartige Konstellationen, die vom Kaukasus in der russischen Romantik über die Ägypten-Bilder der russischen Moderne bis zum Tschetschenien-Konflikt; vom polnischen Barockzeitalter bis zu neueren polnischen Russland-Bildern und von der kroatischen Literatur der Romantik bis zu bosnischen Identitätsdiskursen reichen. Dabei werden Verfahren, Metaphern und Diskurse vorgestellt, die zur Konstruktion von Orient in slavischen Kulturen und Literaturen und damit zum „Osten des Ostens“ beigetragen haben. Die Veranstaltung ist kostenlos. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Forschungsstelle Osteuropa
Prof. Wolfgang Stephan Kissel
Tel. 0421 218 4120
E-Mail kisselprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de