Nr. 304 / 18. Oktober 2010 RO

Wie beschreibt man politische Phänomene, in denen staatliche Akteure nur noch am Rande vorkommen oder gar nicht mehr? Wie können diese neuen Formen des Politischen begrifflich und analytisch beschrieben werden? So stellen beispielsweise Bürgerkriege in zerfallenen Staaten wie Somalia oder die Informalisierung politischer Herrschaft in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion die Wissenschaft vor theoretische Herausforderungen. Mit diesem Thema beschäftigen sich vom 21. bis 23. Oktober 2010 hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Tagung „Capturing the Political. How to analyze power beyond state politics“. Die Veranstaltung wird von der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit der Universität Magdeburg und der Humboldt Universität organisiert und findet in Berlin statt.

Die von den Professoren KlausSchlichte (Uni Bremen), Ina Kerner (HU Berlin) und Daria Isachenko (Uni Magdeburg) organisierte Konferenz stellt sich dabei Fragen nach der Politisierung und Depolitisierung. In vielen akademischen Diskussionen hat sich inzwischen die Einsicht durchgesetzt, dass internationale Politik nicht mehr auf die Politik von Staaten reduziert werden kann. Gegenwärtig werden solche neuen Zusammenhänge entweder unter dem Begriff des „Imperiums“ oder als „Governance“ diskutiert. Auf dieser Tagung soll nach Alternativen gesucht werden, solch transnationale politische Phänomene zu definieren.

Ale Referenten konnten unter anderem so renommierte Wissenschaftler wie John Heathershaw (Exeter), Jean-François Bayart (Paris) und Stefanie Ortmann (Sussex) gewonnen werde. Das Tagungsprogramm steht auch im Internet unter:  http://www.bgss.hu-berlin.de/lehrbereiche/divpol/mitteilungen/capturing/view

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Institut für Interkulturelle und Internationale Studien
Prof. Dr. KlausSchlichte
Tel.: 0421/218-9060
E-Mail klaus.schlichteprotect me ?!ovguprotect me ?!.de