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Das Wattenmeer als Archiv der Landschaftsgeschichte

Verbundprojekt erforscht Landschaftsentwicklung, Klimawandel und Siedlungsgeschichte des niedersächsischen Wattenmeers / Universität Bremen beteiligt

Nr. 039 / 10. Februar 2016 SC

Am Ende der letzten Kaltzeit vor mehr als 10.000 Jahren stiegen die Temperaturen und die Gletscher schmolzen global ab. Der Anstieg des Meeresspiegels führte zu einer großflächigen Überflutung im Schelfbereich der heutigen Nordsee. Dieser ursprünglich von Mensch und Tier besiedelte Lebensraum wurde zum Wattenmeer, in dessen Sedimenten Spuren des „ertrunkenen“ Lebens über viele hundert Jahre erhalten geblieben sind. Das heutige Wattenmeer ist also ein Archiv der Landschaftsentwicklung, des Klimawandels und der Siedlungsgeschichte. Um diesen versunkenen Schatz vor unserer Haustür zu heben, bewilligen das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung 1,8 Millionen Euro für das Forschungsprojekt „Wattenmeer Archiv“ (Wadden Sea Archive – WASA). Auch das Institut für Geographie der Universität Bremen ist an dem Verbundprojekt beteiligt.

WASA-Forschungsprojekt auch für das Forschende Lernen geeignet

Unter Einsatz eines breiten Methodenkanons aus den Geo- und Biowissenschaften sowie der Archäologie soll untersucht werden, wann die Gebiete des heutigen ostfriesischen Wattenmeeres überflutet wurden und welche Überlebensstrategien die von dieser Entwicklung betroffenen Menschen entwickelt haben“ schildert Dr. Felix Bittmann, Sprecher von WASA und leitender wissenschaftlicher Direktor des NIhK, die Aufgaben des Verbundvorhabens. Geographieprofessor und Teilprojektleiter an der Uni Bremen BerndZolitschka ergänzt: „Die wissenschaftliche Untersuchung dieser Landschaftsarchive hat große Bedeutung für die Erforschung des Klimawandels im norddeutschen Küstenraum. Gleichzeitig bietet dieses Verbundprojekt für Studierende zahlreiche Optionen bei der Integration von Forschung in die Lehre, dem forschenden Lernen. Besonders profitieren können Studierende des zum kommenden Wintersemester beginnenden internationalen Masterprogramms ‚Physical Geography: Environmental History‘.

Das WASA-Projekt steht unter der Leitung des Niedersächsischen Instituts für historische Küstenforschung, Wilhelmshaven (NIhK). Es wird mit knapp 1,8 Millionen Euro gefördert und in den nächsten vier Jahren in Kooperation mit der Forschungsstelle Küste des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, dem Forschungsinstitut Senckenberg am Meer und dem Institut für Geographie der Universität Bremen durchgeführt.

Die Mittel stammen aus dem niedersächsischen „Vorab“-Programm für Meeres- und Küstenforschung. Für sechs interdisziplinäre Forschungsvorhaben stehen in den kommenden Jahren acht Millionen Euro zur Verfügung. Die aus 21 Bewerbungen ausgewählten Projekte widmen sich wissenschaftlich wie gesellschaftlich hochrelevanten Fragen und liefern Erkenntnisse für den Klimaschutz und die nachhaltige Entwicklung.

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Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
GEOPOLAR – Institut für Geographie
Prof.Dr.BerndZolitschka
E-Mail: zoliprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Studierende beugen sich über den Tisch
Studierende beim Beproben von Sedimentkernen im GEOPOLAR-Labor, Universität Bremen