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Die bunten Farben von Heimat

Rund 40 Schüler inszenieren Theaterstück / Uni Bremen unterstützt einzigartiges Musikprojekt

Nr. 118 / 10. April 2012 RO

Für viele Kinder der Grundschule Nordstraße bedeutet Heimat: Ghana, Türkei, Kosovo, Nigeria und natürlich Deutschland. Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler würden zwei Länder als Heimat bezeichnen. Aus diesem Nährboden entstand das Musiktheaterstück „Bunte Spuren von unterwegs“. Insgesamt 37 Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren spielen und singen in dem selbst entwickelten Stück mit. Dazu lernten sie die Märchen, Musik und Rituale aus der zweiten Heimat ihrer Mitschüler kennen. Die Kinder singen zum einen traditionelle Lieder aus den verschiedenen Ländern und haben zum andern auch eigene Songs geschrieben. Die kleinen Künstler näherten sich aber auch alten deutschen Liedern: Die zehnjährige Priscilla, deren Eltern aus Ghana kommen, hat während der Proben sogar das Plattdeutsche Lied „Dat du min Leevsten büst“ zu ihrem Lieblingssong auserkoren. Premiere feiert das Theaterstück am 19. April um 18 Uhr an der Schule Nordstraße.

„Es ist doch ganz egal welche Sprache du sprichst, ob du aus Pakistan oder Togo bist. Wir sind gemeinsam auf der Reise, geh'n gemeinsam durch die Welt.“ Dieses Zitat aus einem selbstkomponierten Lied ist zugleich auch das Motto der Schüler. Denn die Kinder haben sich tatsächlich auf eine Reise begeben. Eine spielerische, gedankliche Reise, auf der sie sich dem Thema 'Heimat' näherten. Aus den Tänzen, Liedern und Geschichten der Länder, die an der Schule zu finden sind, wurde so ein bunter Flickenteppich der Kulturen. Dieser ist eine Mischung aus Sprache und Wissen und zeigt bei all den Unterschieden auch die Gemeinsamkeiten. Es wird klar, dass alle Schüler, unabhängig von ihrer Herkunft, täglich mit anderen Kulturen in Berührung kommen und auch selbst Spuren vieler Farben in sich tragen. Darüber hinaus haben die Schüler zu Beginn mit ihren Müttern, die an der Schule Nordstraße Deutsch – Kurse besuchen, zusammengesessen und sich von deren Erzählungen inspirieren lassen. In den collagenartigen Geschichten begegnen die Zuschauer nicht nur Prinzen aus 1000 und einer Nacht, sondern lernen auch etwas über das Seelenleben der beteiligten Kinder. Denn die Texte geben tiefe Einblicke in Sorgen und Wünsche, mit denen sie sich beschäftigen.

Initiiert wurde das Projekt von der Musiklehrerin Angelika Hofner. Über mehrere Monate hat sie die jungen Darsteller auf den Bühnenauftritt vorbereitet. Unterstützt wurde sie dabei von der Liedermacherin Marie Adamowicz, dem Rapper André Oskar Wild und der Tänzerin Tanja Wandzik. Einige Eltern sind auch bei den Aufführungen aktiv und spielen traditionelle Instrumente. Unterstützung gab es auch von Studierenden und einer Lehrkraft der Universität Bremen, die sich ehrenamtlich für das außergewöhnliche Projekt engagiert haben.

Achtung Redaktionen: Sie haben die Möglichkeit die Kinder während der Proben zu interviewen. Ein Termin kann über Angelika Hofner (E-Mail ahofnerprotect me ?!hotmailprotect me ?!.com ) vereinbart werden.

Weitere Aufführungen in der Schule an der Nordstraße (Nordstr. 349):

Fr. 20. April - 10.30 Uhr
Sa. 21. April - 16 Uhr
Mi. 25. April - 8.30 und 10.30 Uhr
Do. 26. April - 8.30 und 10.30 Uhr
Darüber hinaus sind noch drei Aufführungen im Mai und Juni an anderen Schulen und am MOKS geplant.

Weitere Informationen:

Angelika Hofner
Tel.: 0421 361-83386
E-Mail ahofnerprotect me ?!hotmailprotect me ?!.com