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Ein Löwe für die Forschung: Uni Bremen übergibt Gebäude für Licht- und Optische Technologien

Forschergruppen der Ingenieurwissenschaften und der Physik arbeiten künftig unter dem Dach des „LION“ an gemeinsamen Projekten

Nr. 296 / 13. September 2012 RO

Wie so viele Gebäude auf dem Campus der Universität Bremen: Auch dieses Haus ist ein echter Hingucker. Doch bei diesem empfehlen sich unbedingt mehrere Blicke, denn es sieht immer wieder anders aus. Viel wichtiger als die Fassade ist den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aber, welche Möglichkeiten sich für sie in dem Neubau bieten. „LION“ heißt er. Das steht für „LIcht- und Optische TechnologieN“. Heute, 13. September 2012, hat die Uni das Forschungsgebäude an die Wissenschaft übergeben.

Verteilt über den Bremer Uni-Campus sowie im angrenzenden Technologiepark haben die Forschergruppen unter anderem des Sonderforschungsbereiches „Mikrokaltumformen“ und des Bremer Instituts für angewandte Strahltechnik (BIAS) bisher gearbeitet. Nur schwerlich ließen sich so die Ziele der Uni Bremen umsetzen, die disziplinübergreifenden Forschungen auf dem Feld der photonischen Technologien voranzutreiben. 15,4 Millionen Euro haben Bund und Land nun in ein neues Gebäude investiert, mit dem nun auch räumliche Barrieren überwunden werden können. Auch in technischer Hinsicht schafft es optimale Rahmenbedingungen.

Den Wissenschaftlern stehen jetzt moderne, lichte Büros und verschiedenartige Labore für gemeinsame Forschungen zur Verfügung – ein wichtiger Schritt auch für die Zukunft der Laserforschung. „Das ‘LION‘ steht auch für die Photonik als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts und für ihren programmatischen Ausbau an der Universität Bremen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften und der Physik“, sagte der neue Uni-Rektor Prof.Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter anlässlich der Eröffnung. Er übergab den symbolischen Schlüssel an Prof.Dr.-Ing. Frank Vollertsen und Prof.Dr. rer. nat. Ralf Bergmann.

Der funktionale, architektonisch ansprechende Neubau bietet den international renommierten Arbeitsgruppen hervorragende Bedingungen für ihre Arbeit. Er wird den ingenieurwissenschaftlichen Bereich „Materialbearbeitung und Bearbeitungssysteme“ beherbergen, in dem unter anderem mit Hochleistungslasern geschweißt wird, sowie den physikalischen Bereich „Optische Messtechnik und optoelektronische Systeme“, der sich zum Beispiel mit hochpräzisen optischen Messmethoden beschäftigt.

Hinter Klinkern und irisierender Fassade: Reinräume und Laserlabore

Das Gebäude wurde von dem Kölner Architektur-Professor Johannes Kister entworfen und gemeinsam mit dem Bremer Architektenbüro Feldschnieders und Kister realisiert. Auf rund 3.000 Quadratmetern Hauptnutzfläche finden sich unter anderem eine große Versuchshalle mit mehreren Laserlaboren, Werkstätten, Büros sowie Reinräume, die staubfreie und konstante klimatisierte Luftverhältnisse garantieren und höchsten Ansprüchen genügen.

Viele technische Besonderheiten des „LION“ liegen im Verborgenen wie zum Beispiel die doppelt und mit versetzten Fugen gemauerten Wände der Laserlabore. Die Arbeit mit Hochleistungslasern erfordert diese Bauweise. Eine andere Besonderheit ist offensichtlich: Die speziell behandelten Edelstahlbleche an den Außenwänden der zwei Büroetagen über dem geklinkerten Sockelgeschoss. Von Gold bis Bronze können sie strahlen, je nach Blickwinkel und Wetter.

„Als eine beispielhafte Leistung nenne ich die Fassadenverkleidung der Obergeschosse. Mit ihrem dem Licht bedingten facettenreichen Erscheinungsbild passt sie so gut zu unserer Arbeit. Was mir dabei besonders gut gefällt, ist der Anklang ins Philosophische: Was man von außen am und im Gebäude sieht, hängt sehr stark vom individuellen Standpunkt ab“, spannte Vollertsen in seiner Rede den Bogen zwischen dem neuen Bauwerk und der Forschung.

In den nächsten Monaten werden die Forscher das „LION“ nach und nach beziehen. So fanden die Live-Demonstrationen noch im benachbarten BIAS statt. Neben der begleitenden Fachausstellung des Laser-Anwenderforums 2012 zeigten sie Aktuelles zur Laser-Entwicklung und lieferten einen Eindruck von dem, was hinter der irisierenden „LION“-Fassade künftig alles passieren wird.

(Sabine Nollmann)

Achtung Redaktionen: Fotos finden Sie ab 16:30 Uhr unter www.kontexta.de/20120913_Fotos_LION-Eroeffnung.zip  oder bei Sabine Nollmann (Mobil: 0170 904 11 67, E-Mail: mailprotect me ?!kontextaprotect me ?!.de )

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Bremer Institut für angewandte Strahltechnik GmbH
Dipl.-Wi.-Ing. Florian Schmidt, Telefon: 0421-218 581 33,
Mobil: 0176 10 43 02 98, E-Mail: fschmidtprotect me ?!biasprotect me ?!.de
Dipl.-Soz. Sabine Berk, Telefon: 0421 218-580 22,
Mobil: 0176 15 12 19 81 E-Mail: berkprotect me ?!biasprotect me ?!.de
www.bias.de