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Große Freude: Bremer Wissenschaftler Lutz Mädler erhält renommierten Leibniz-Preis 2017

Professor Lutz Mädler, Verfahrenstechniker im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen, erhält für seine herausragenden Arbeiten im Gebiet der Mechanischen Verfahrenstechnik den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2017 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der renommierteste deutsche Wissenschaftspreis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert. Neben Mädler wurden neun weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet. „Ich freue mich sehr für Lutz Mädler und für die Universität Bremen über diese hohe Auszeichnung“, kommentierte Uni-Rektor Professor Bernd Scholz-Reiter die Entscheidung der DFG. „Nach der Bewilligung des Sonderforschungsbereichs „Farbige Zustände“ unter der Leitung von Lutz Mädler im Mai dieses Jahres hat die DFG mit dem Leibniz-Preis für Professor Mädler den Bremer Materialwissenschaften erneut ihre überragende Exzellenz bescheinigt“, so Rektor Scholz-Reiter. „Auch diese DFG-Entscheidung stärkt uns für den bevorstehenden Wettbewerb in der Exzellenzstrategie.“ Professor Mädler zeigte sich ebenso erfreut über seine Auszeichnung: „Der Leibniz-Preis ist für mich persönlich eine hohe Ehre und Anerkennung. Ich bedanke mich bei der Universität Bremen und meinen Kolleginnen und Kollegen für die hervorragende Unterstützung und Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Die zusätzlichen Mittel werden mir viele neue Möglichkeiten zur Umsetzung meiner Forschungsideen bieten.“ Die Universität Bremen hat jetzt sechs Leibniz-Preisträger in ihren Reihen.

Zu den Forschungsschwerpunkten von Lutz Mädler

Professor Lutz Mädler wurde 2008 zum Direktor der Hauptabteilung Verfahrenstechnik des außeruniversitären Instituts „Stiftung Institut für Werkstofftechnik“ bestellt, das mit seinen drei Hauptabteilungen auf dem Campus der Universität angesiedelt ist. Zugleich wurde er als Professor für Mechanische Verfahrenstechnik im Fachbereich Produktionstechnik an die Universität Bremen berufen. In seiner Forschung konzentriert sich Professor Mädler auf die Materialsynthese durch Aerosol- und Sprühprozesse. Er entwickelte eine neue Technik für die Synthese innovativer und komplexer Nanopartikel-Materialien, die heute für Lacke, Textilien, Zahnfüllungen, Gassensoren und als Katalysatoren angewendet werden. Auch Mädlers Definition vom Prozess der Flammsprühpyrolyse ist weltweit anerkanntes Grundlagenwissen. Die Fortführung dieser Arbeiten mit der Entdeckung von Tröpfchen-Explosion-Phänomenen in Flammensprays gilt als Meilenstein der Aerosolwissenschaft. Im kürzlich bewilligten Sonderforschungsbereich „Farbige Zustände“ beschäftigt sich das Team um Lutz Mädler mit evolutionärer Materialentwicklung, die Neuland hinsichtlich Legierungs- und Prozesskombinationen erschließt.

Lutz Mädler gehört darüber hinaus zu den internationalen Pionieren, die sich grundlegend mit Fragen der Wechselwirkung von synthetischen Partikeln mit biologischen Geweben beschäftigen. Sein zweiter Forschungsschwerpunkt gilt den sogenannten Nanomaterial-Biologie-Wechselwirkungen. Auf diesem Gebiet arbeitet Mädler seit vielen Jahren mit dem amerikanischen Forschungsverbund Center for Environmental Implications of Nanotechnology (kurz: CEIN) zusammen, der in der Nano-Bio-Wechselwirkungsforschung weltweit führend ist. Das Bremer Fachgebiet Mechanische Verfahrenstechnik und die Verfahrenstechnik am Institut für Werkstofftechnik (IWT) unter der Leitung von Professor Lutz Mädler stellen für das CEIN hoch spezifische Nanomaterialien her, die den amerikanischen Forscherinnen und Forschern ähnlich einer Forschungsbibliothek als Gegenstand dienen. Ziel der Untersuchungen ist es, Material- und „Nano“-Eigenschaften und ihre Wirkung auf die Umwelt zu erfassen.

Über Lutz Mädlers vielfältige Forschungstätigkeiten haben zahlreiche renommierte Fachjournale mit internationaler Sichtbarkeit berichtet. So wurde ein Artikel mit seinen Ergebnissen in „Nature Materials“, einer erstplatzierten Zeitschrift im interdisziplinären Bereich Materialwissenschaften, 937 Mal zitiert. Auch in den Publikationen der hochrangigen American Chemical Society ist Professor Mädler vertreten.

Zum Werdegang von Lutz Mädler

Professor Lutz Mädler ist seit 2008 Professor für Verfahrenstechnik im Fachbereich Produktionstechnik an der Universität Bremen. Zugleich ist er Direktor der Hauptabteilung Verfahrenstechnik des außeruniversitären Instituts „Stiftung Institut für Werkstofftechnik“. Davor arbeitete Lutz Mädler mehrere Jahre an der University of California Los Angeles (UCLA), der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und am Fraunhofer Institut (ITEM) in Hannover.

Zum Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG vergeben. Er zeichnet herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschungen auf allen Gebieten der Wissenschaft aus. Sie erhalten mit dem Preis ein Preisgeld von in der Regel jeweils 2,5 Millionen Euro, das sie in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre wissenschaftliche Arbeit ausgeben können. Pro Jahr werden bis zu zehn Preise vergeben. Bislang wurden 364 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet, der auch weltweit als einer der wichtigsten Wissenschaftspreise gilt. Sieben Preisträger erhielten nach dem Leibniz-Preis auch den Nobelpreis.

Leibniz-Preisträger an der Universität Bremen

An der Uni Bremen wirken neben Professor Lutz Mädler folgende Leibniz-Preisträger: Professor Ekkard Brinksmeier (Fertigungstechnik, 1999), Professor Frank Vollertsen (Fertigungstechnik, 2002), Professorin Antje Boetius (Mikrobielle Ökologie, 2009), Professor Kai-Uwe Hinrichs (Organische Geochemie, 2011) und Professorin Nicole Dubilier (Marine Ökologie, 2014).

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik – Maschinenbau & Verfahrenstechnik
Prof.Dr.-Ing. Lutz Mädler
Tel.: +49 421 218-51200
E-Mail: lmaedlerprotect me ?!iwt.uni-bremenprotect me ?!.de

Leibniz-Preisträger 2017: Professor Lutz Mädler erhält den hochdotierten Preis für seine Arbeiten im Gebiet der Mechanischen Verfahrenstechnik.