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KI: Bund stärkt Bremen als Wissenschaftsstandort

Die Bund-Länder-Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ fördert zwei Projekte der Universität Bremen. Damit stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Bremen als Wissenschaftsstandort im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).

In dem Verbundprojekt IMPACT (Implementierung von KI-basiertem Feedback und Assessment mit Trusted Learning Analytics in Hochschulen) geht es um die (teil-)automatisierte Analyse von Texten. Entlang des Student Life Cycles sollen Studieninteressierte, Studieneinsteigende und Studierende textbasiertes, hoch informatives und personalisiertes Feedback in der Orientierungs- und Einstiegsphase, im Studienverlauf sowie zum Abschluss von Studienleistungen erhalten. Beteiligt sind unter der Leitung der Goethe Universität Frankfurt die Universität Bremen, die FU Berlin, die HU Berlin und die Fernuniversität in Hagen.

Das Bremer Teilprojekt wird vom Chief Digital Officer der Universität, Professor Andreas Breiter, und Dr. Christina Gloerfeld geleitet. Andreas Breiter freut sich darauf, im Verbund mit den anderen Hochschulen neue Verfahren einzusetzen und damit Studierende und Lehrende in allen Fächern unterstützen zu können. „Uns liegen insbesondere die ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen des KI-Einsatzes am Herzen. In diesem Projekt werden wir KI datenschutzfreundlich und nutzungszentriert gestalten.“ Das Projekt wird insgesamt mit 5 Millionen Euro gefördert.

Entwicklung von Robotik-Lernsystemen für Hochschulen

Die Schnittstelle von Robotik und Künstlicher Intelligenz, auch kognitive Robotik genannt, wird in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen spielen. Intelligente Robotiksysteme können beispielsweise zentrale Funktionen im Gesundheitswesen und bei der Unterstützung von körperlich eingeschränkten Menschen in deren eigenem Heim übernehmen. Eine Voraussetzung dafür ist nicht nur die weitere wissenschaftliche Entwicklung dieser Technologien, sondern auch die Ausbildung von Fachkräften und wissenschaftlichem Nachwuchs. Die Universität Bremen baut an dieser Stelle ihre herausragende Position nun weiter aus: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat rund zwei Millionen Euro Fördermittel für die Entwicklung eines umfassenden Lernsystems bewilligt.

Das Projekt mit dem Titel „Integrierte Lernumgebung für kognitive Robotik“ (IntEL4CoRo) verfolgt den Ansatz der kompetenzorientierten Lehre. Das heißt, die Studierenden werden befähigt, ihr Wissen anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bremen unter Leitung von Professor Michael Beetz und Dr. Yildiray Ogurol wollen dies erreichen, indem sie praxisnahe Elemente in ihre Lernumgebung integrieren. Studierende sollen beispielsweise intensiv mit Steuerungssystemen für Roboter und physikbasierten Simulationen arbeiten. Dies soll helfen, die Konzepte aus den Lehrveranstaltungen zu illustrieren. Gleichzeitig erproben die Studierenden ihre erworbenen Kompetenzen, indem sie das Lernsystem selbst weiterentwickeln. Zu diesem Zweck wurde ein Forschungsteam aus dem Institute for Artificial Intelligence (IAI) und dem Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML) zusammengestellt. Unterstützt werden sie dabei durch das Zentrum für Netze (ZFN) der Universität sowie durch das Cognitive Systems Lab (CSL), die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit (VAN), den Studiengang Public Health und das Zentrum für Medien, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI).

Darüber hinaus wird das Lernsystem für die Durchführung von Abschlussarbeiten, teambasierte Softwareentwicklungsprojekte und Roboterwettbewerbe konzipiert. Alle Arbeiten, die mit dem System umgesetzt werden, sollen sich auf reale Roboter übertragen lassen. Das System selbst wird als Open-Source-Projekt umgesetzt, sodass alle Interessierten daran mitarbeiten oder eigene Versionen darauf aufbauen können.

„Geballtes Know-how in der KI-Forschung“

„Ich freue mich sehr über diese Förderung für unsere Universität“, sagt der Rektor, Professor Bernd Scholz-Reiter. „Die Universität Bremen ist weltweit führend in der KI-Forschung.“ Erst kürzlich wurde der Sonderforschungsbereich EASE – Everyday Activity Science and Engineering von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für weitere vier Jahre gefördert. „Hier gibt es geballtes Know-how, um die Digitalisierung auch in der Hochschulbildung mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz voranzutreiben.“

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Durch die Beschleunigung des technologischen Wandels und der Digitalisierung, auch hervorgerufen durch die COVID-19-Pandemie, erhält die Ausbildung von KI-Fachkräften eine besondere Dringlichkeit. Gleichzeitig kann auch der Einsatz von KI-basierter Technologie die Qualität, Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit der Hochschulbildung verbessern. Die Beachtung ethischer Aspekte ist dabei eine wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz und die erfolgreiche Nutzung von KI in der Hochschulbildung und wird in Bremen großgeschrieben. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir mit den gewonnenen Projekten sowohl den Kompetenzerwerb als auch die Nutzung von KI in der Hochschullehre, auch in seiner ethischen, rechtlichen und sozialen Bedeutung noch klarer in den Fokus nehmen können. Dadurch wird die in Bremen herausragende Forschungsstärke in der KI-basierten und kognitions-inspirierten Robotik optimal ergänzt und das KI-Ökosystem auf eine noch breitere Basis gestellt.“

Über die Bund-Länder-Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“

Mit der Förderinitiative, die mit rund 133 Millionen Euro ausgestattet ist und deutschlandweit 81 Hochschulen erreicht, streben Bund und Länder an, die Schlüsseltechnologie KI wirksam in der Breite des Hochschulsystems zu entfalten, teilt die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) mit. Insgesamt werden 40 Einzelprojekte von Hochschulen und 14 Verbundprojekte mehrerer Hochschulen gefördert.  Es geht einerseits um Maßnahmen, die zur Qualifizierung zukünftiger akademischer Fachkräfte beitragen. So werden Hochschulen etwa bei der Entwicklung von Studiengängen oder einzelnen Modulen im Bereich der Künstlichen Intelligenz unterstützt. Andererseits werden Hochschulen bei der Gestaltung von KI-gestützten Lern- und Prüfungsumgebungen gefördert. Die ausgewählten Projekte werden voraussichtlich ab Dezember 2021 für eine Laufzeit von bis zu vier Jahren gefördert. Die maximale Förderhöhe beträgt für Einzelvorhaben zwei Millionen Euro und für Verbundprojekte fünf Millionen Euro.

Weitere Informationen:

Lesen Sie die Pressemitteilung der GWK: www.gwk-bonn.de/presseaktuelles/pressemitteilungen

https://ai.uni-bremen.de/

www.uni-bremen.de/universitaet/organisation/chief-digital-officer-cdo

Fragen beantworten:

Prof. Dr. Andreas Breiter
Chief Digital Officer
Universität Bremen
Telefon: +49 (0) 421 218 56570
E-Mail: cdoprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de   

Prof. Dr.. Michael Beetz
Institut für Künstliche Intelligenz
Universität Bremen
Telefon +49 (0) 421 218 64000
E-Mail: ai-officeprotect me ?!cs.uni-bremenprotect me ?!.de  

 

 

Studierende schauen gemeinsam auf einen Laptotbildschirm
Die Universität Bremen fördert durch ihre Projekte die Digitalisierung der Hochschulbildung.
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