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Laboranova zeigt, wie die frühe Innovationsphase in Zukunft gestaltet werden kann

8. Juli im BIBA: Schlusskonferenz EU-Projekt / Forschungspartner aus neun Ländern präsentieren Ergebnisse aus 10-Millionen-Euro-Vorhaben

Es gibt eine Aufgabe oder ein Problem, und zur Lösung bedarf es vieler Kompetenzen. Ideen sind gesucht – im eigenen Unternehmen, bei Kooperationspartnern, in anderen Unternehmen und Ländern. Wie bringt man sie klug, schnell, möglichst einfach und mit optimalen Ergebnissen zusammen? 49 Monate haben sich 19 Partner aus neun Nationen in dem Projekt „Laboranova“ (Collaboration Environment for Strategic Innovation) mit diesem Thema beschäftigt und präsentieren ihre Entwicklungen am 8. Juli 2010 von 9-18 Uhr während einer Abschlusskonferenz im Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) an der Universität Bremen.

Das so genannte Integrated Project hat einen Umfang von 10,3 Millionen Euro und wurde von der EU mit sieben Millionen Euro gefördert. Es lief vom 1. Juni 2006 bis 30. Juni 2010 und wurde von Bremer Uni-Wissenschaftlern koordiniert – unter der Federführung von Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Thoben, Leiter des BIBA-Forschungsbereiches Informations- und kommunikationstechnische Anwendungen in der Produktion (IKAP) sowie des Fachgebietes Integrierte Produktentwicklung am Uni-Fachbereich Produktionstechnik.

Wer sich in der globalisierten Wirtschaft Wettbewerbsvorteile verschaffen will, muss auf Innovationen setzen. Sie sind zunehmend die Hauptquelle für den wirtschaftlichen Erfolg. Immer wichtiger wird dabei auch die disziplinen-, unternehmens- und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Schon lange gilt hier nicht mehr, dass viele Köche den sprichwörtlichen Brei verderben. Im Gegenteil: Die „Köche“ können zu Spitzenergebnissen kommen und müssen dafür nicht einmal zusammen in einer „Küche“ arbeiten. Mit planvollem Vorgehen und den richtigen Werkzeugen ausgestattet ist das möglich, und genau das war zentrales Thema des Projektes „Laboranova“. Es hat sich besonders mit der frühen Phase des Innovationsprozesses befasst. Im Blick hatte es speziell die Ideenfindung, die Verbindungen zwischen den Menschen und den Wissensobjekten sowie die Be- und Auswertung von Ideen.

In internationaler Kooperation entstanden Modelle, Prozesse und Werkzeuge. Bei ihrer Arbeit haben die „Laboranova“-Projektpartner aus Forschung und Industrie darauf gezielt, soziale und technische Gegebenheiten, Kapazitäten, Qualifikationen und gemeinsame Infrastrukturen zu nutzen und zu unterstützen, um so systematisch innovative Ideen generieren und gemeinsam verwerten zu können.

Klaus-Dieter Thoben: „Die Art und der Umfang der Zusammenarbeit werden sich ändern!“

„Die in ‚Laboranova‘ entwickelten Methoden und Werkzeuge unterstützen das Konzept eines offenen Innovationsprozesses. Besondere Anwendungsschwerpunkte stellen dabei die Living Labs dar“, erklärt Dipl.-Wi.-Ing. Alexander Hesmer, „Laboranova“-Projektleiter am BIBA. Living Labs seien, vereinfacht dargestellt, sehr offen gestaltete Wissensarbeitsnetze. Ihr Haupanliegen ist eine effektive Zusammenarbeit und das optimale Nutzen interner und externer Informationen. Wesentliche Probleme der Living Labs sind unter anderem die Organisation und die Gestaltung der Informationsflüsse. Hier sind die Informations- und Kommunikations-(IuK)-Technologien gefragt.

Im Zentrum der Struktur gemeinschaftlicher Arbeitsumgebungen (Collaborative Working Environments – CWE),

wie „Laboranova“ sie weiterentwickelt hat, stehen daher IuK-Werkzeuge zur Unterstützung der Arbeitsaufgaben in der frühen, kreativen Phase des Innovationsprozesses.

„Neue CWE-Generationen müssen das Aufbrechen linearer Arbeitsabläufe unterstützen, den Wissenstransfer managen und dabei zum Beispiel auch die sozio-kulturelle Dynamik in die Prozesse einbeziehen. Sie müssen auch in der Lage sein, eine Vielzahl von Menschen mit höchst unterschiedlichen Hintergründen einzubeziehen“, sagt Thoben und wagt einen Blick in die Zukunft. „Die Art und der Umfang der Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder schon in den ganz frühen Phasen von Innovationsprozessen werden sich ändern und den Innovationsausstoß von Unternehmen und Organisationen massiv erhöhen“. In Elfenbeintürmen könne man den Anforderungen in einer globalisierten Welt nicht mehr gerecht werden.

 

Wetere Informationen:
Prof. Dr.-Ing. Klaus Dieter Thoben (BIBA, Leiter des Forschungsbereichs Informations- und kommunikationstechnische Anwendungen in der Produktion – IKAP)

Tel. 0421 218 - 55 12
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http://www.laboranova.com