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Neue Antworten auf unternehmerische Grundfragen

Zum 35. Mal wurde der Wolfgang-Ritter-Preis für herausragende wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten verliehen. Drei Dissertationen erhielten eine Auszeichnung – ein Preis ging an den Absolventen der Universität Bremen, Thomas Scholdra.

Der Absolvent des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen, Thomas Scholdra, hat in seiner Dissertation anhand von drei empirischen Studien untersucht, welchen Einfluss Konjunkturzyklen auf das Verhalten von Konsumentinnen und Konsumenten im Internet haben. So bewerten diese beispielsweise Produkte in Wirtschaftsabschwüngen anders als in Wirtschaftsaufschwüngen. Seine Dissertation wurde mit 5.000 Euro ausgezeichnet. Thomas Scholdra hat 2019 mit „summa cum laude“ promoviert und Anfang 2020 für seine Arbeit bereits den Segnitz-Preis erhalten. Er habilitiert jetzt an der Universität Köln. Ebenfalls 5.000 Euro erhielt der Postdoktorand der Ruhr-Universität Bochum, Roland Kassemeier. Der Wissenschaftler hat in seiner Dissertation beschrieben, wie Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Kunden effizienter und effektiver erfüllen können.

Der höchstdotierte Wolfgang-Ritter-Preis 2020 wurde mit 10.000 Euro an Daniel Blaseg für seine herausragende empirische Studie über Crowdfunding als neue Form der Gründungsfinanzierung verliehen. Der Assistenzprofessor an der ESADE Business School in Barcelona zeigt in seiner Arbeit, wie die gemeinschaftliche Unternehmensfinanzierung trotz einiger Misserfolge das Innovationsgeschehen belebt und sozial wie ökonomisch großes Potenzial hat.

„Wettbewerb zentraler Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft“.

Die Arbeiten „dienen in ganz vorzüglicher Weise dazu, Unternehmen Handlungsalternativen vorzuschlagen, um im unternehmerischen Wettbewerb zu bestehen“, sagte Professor Jochen Zimmermann, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen in seiner Laudatio. Der Wettbewerb sei ein ganz zentraler Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft, die der Wolfgang-Ritter-Preis fördern will. „Gerade in dieser Zeit, in der staatliches Handeln marktliche Prozesse zu überschatten droht, ist es besonders wichtig, sich immer wieder der segensreichen Wirkung von Markt und Wettbewerb zu versichern.“ Corona-bedingt fand die Preisverleihung nicht wie traditionell im Frühjahr mit vielen Gästen im Bremer Rathaus statt, sondern im kleinen Rahmen. Die Stiftung – begründet von Wolfgang Ritter, einer großen Bremer Unternehmerpersönlichkeit – hat von 1985 bis heute bereits 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet. 

„Den Wissenschaftsstandort Bremen stärken“

Laut Stiftung ist der Wolfgang-Ritter-Preis mit insgesamt 20.000 Euro die höchstdotierte deutsche Auszeichnung für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. „Anliegen der Stiftung ist es, den Wissenschaftsstandort Bremen zu stärken“ so Stiftungsvorstand Professor Helge Bernd von Ahsen. Die Preisverleihung und die Aktivitäten der Stiftung zeigten das wissenschaftliche Engagement und die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit Bremens. Die Preisträger seien wertvolle Multiplikatoren. „Als Botschafter für diesen Standort spielen die Träger des Wolfgang-Ritter-Preises eine ganz besondere Rolle und erhöhen die Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Bremens“, so von Ahsen.

Universität Bremen wichtiger Partner der Wolfgang-Ritter-Stiftung

Der Zweck der Wolfgang-Ritter-Stiftung ist es, die Wissenschaft und ihre Einrichtungen sowie den akademischen Nachwuchs zu fördern. Sie wurde 1970 gegründet und hat seitdem rund 15 Millionen Euro an die verschiedensten Projekte, Preisträger und Wissenschaftler ausgeschüttet. Zu den wichtigsten Partnern gehören die Universität Bremen, die Hochschule Bremen und die Jacobs Universität Bremen. Ein bedeutendes Förderinstrument ist der 1985 gestiftete Wolfgang-Ritter-Preis für herausragende wirtschaftswissenschaftliche Leistungen. Außerdem werden noch der Wolfgang-Ritter-Studienpreis für Jungwissenschaftler ausgelobt und seit 1988 gemeinsam mit der Universität Bremen und den unifreunden die Bremer Universitäts-Gespräche veranstaltet. Sie bilden jährlich ein wichtiges Forum für den interdisziplinären Austausch zu aktuellen und zukunftsweisenden Fragen.

Stifter ist der Unternehmer, Markenpionier und Mäzen Wolfgang Ritter (1905-1993). Er war Vorsitzender des Vorstandes und Alleininhaber der Brinkmann AG, mit annähernd 6.000 Beschäftigten und einem Milliardenumsatz eines der größten und erfolgreichsten Bremer Unternehmen. Aus der Fertigung von Brinkmann stammten unter anderem die berühmten Zigarettenmarken Peer Export und Lord Extra. 1970 verkauft Ritter die Aktienmehrheit, zog sich aus dem Geschäft zurück und gründete seine Stiftung. Er war einer der ersten Unternehmer, der die junge Bremer Universität unterstützte. Den Vorstand der Wolfgang-Ritter-Stiftung bilden Professor Helge Bernd von Ahsen, Professor Heiko Staroßom und Alexander Witte. Ehrenamtlicher Geschäftsführer ist Gerold Willms. Die Wolfgang-Ritter-Stiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen.

Weitere Informationen:

www.wolfgang-ritter-stiftung.de
www.uni-bremen.de/bug   
 

Fragen beantworten:

Dr. Christine Backhaus
Mediabeauftragte Wolfgang-Ritter-Stiftung
Telefon +49 421 3798584
E-Mail: backhausprotect me ?!pressecontorprotect me ?!.de

Meike Mossig
Referat für Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen
Telefon: +49 421 218-60168
E-Mail: mmossigprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Portrait eines jungen Mannes mit Bart und Anzug
Thomas Scholdra hat 2019 an der Universität Bremen mit “summa cum laude“ promoviert und Anfang 2020 für seine Arbeit bereits den Segnitz-Preis erhalten.