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„Reisen zur Sonne“

Präsentation am 23. April 2009 stellt russische Reisetexte des 20. Jahrhunderts vor

Am Anfang jeglicher Reiseliteratur stand der Reiz des Unbekannten. Zentrale Aussage von Reiseerlebnissen war vor allem die Vermittlung unerhörter Ereignisse aus fernen Ländern, die Kunde von fremden Menschen und Kulturen. Der Reisende wurde zum Vermittler jener Welten hinter dem Horizont. Mit russischen Reisetexten des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich der neue Forschungsband „Flüchtige Blicke“ von Wolfgang Stephan Kissel, Professor für Kulturgeschichte Ost- und Ostmitteleuropas an der Universität Bremen. Am 23. April 2009 um 18.30 stellt er das Buch bei der Präsentation „Reisen zur Sonne“ im Museum Weserburg vor. Der Band versammelt Arbeiten renommierter Spezialisten für slavistische Literatur- und Kulturwissenschaft aus Rußland, Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Die Texte behandeln Reisen innerhalb des sowjetischen Imperiums die während der zwanziger und dreißiger Jahre entstanden sind. Autoren der behandelten Texte sind so bekannte Schriftsteller wie Osip Mandelštam, Ilja Ėrenburg oder Maksim Gorkij. Der Titel „Flüchtige Blicke“ spielt sowohl auf die historischen Fluchtbewegungen im Gefolge von Weltkrieg, Revolution und totalitärer Diktatur an als auch auf die moderne Ästhetik des Flüchtigen, die viele dieser Reisetexte prägt. Anhand einer repräsentativen Auswahl ist so ein neues Bild der Gattung innerhalb der russischen Literatur entstanden.

Die Präsentation wird umrahmt von einer Videoprojektion, die die Bremer Künstlerin Isolde Loock zusammengestellt hat. Filmschaffende aus Korea, Rußland, Rumänien und Deutschland haben das Thema „Reise zur Sonne“ in Arbeiten von drei Minuten Länge auf verblüffende und unterhaltsame Weise visuell gestaltet. So soll ein Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft angeregt werden, in dem es um das Verhältnis zwischen Text und Bild und die Allgegenwart und Macht der Bilder in unserer Zeit geht.

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Forschungsstelle Osteuropa
Prof. Wolfgang Stephan Kissel

Tel. 0421 218 4120
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