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Rekonstruiertes Wandbild „Terror und Widerstand in Chile“ enthüllt

Am Gebäude GW1 (Block A) der Universität Bremen ist jetzt mit einer Feierstunde ein rekonstruiertes Wandbild enthüllt worden, das an die Situation politisch verfolgter Menschen in der Zeit nach dem Militärputsch in Chile im September 1973 erinnert. Das Wandbild war in seiner ursprünglichen Form im Juni 1976 am Boulevard der Universität entstanden. Nach Renovierungsarbeiten wird es nun seit Jahren in der Nähe des Schwimmbades gelagert, wo es derzeit verwittert. Mit Mitteln der Stiftung Wohnliche Stadt gelang nun die Rekonstruktion dieses Wandbildes mit dem Titel „Terror und Widerstand in Chile“, die der Bremer Maler Jub Mönster vorgenommen hat.

Das Wandbild – der spanische Ausdruck dafür lautet „Mural“ – spielt sowohl in der Geschichte der Universität als auch der Geschichte Bremens eine nicht unbedeutende Rolle. Denn nach dem chilenischen Militärputsch gegen die Regierung Allende mussten viele Menschen des Landes ins europäische Exil fliehen. Auch in Bremen war die Solidarität mit den Verfolgten des Pinochet-Regimes groß. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhielten Arbeitsverträge an der Universität. Im Juni 1976 malte die chilenische Künstlergruppe „Brigada Luis Corvalán” als erstes Kunstwerk an der noch jungen Uni das nun rekonstruierte Wandbild.

Das Mural entstand während der Chile-Solidaritätswoche, die vom 14. bis 19. Juni 1976 an der Bremer Universität stattfand. Die Exil-Chileninnen und -Chilenen der „Brigada Luis Corvalán“ stellten zu dieser Zeit in unterschiedlichen europäischen Ländern den antifaschistischen Widerstand in Chile auf Wänden dar und riefen ihn dadurch ins Bewusstsein der Betrachter.

Mit der Rekonstruktion des geschichtsträchtigen Bildes erinnert die Universität Bremen sowohl an das Werk der fünf chilenischen Künstlerinnen und Künstler als auch an die damalige Solidarität mit dem chilenischen Volk. Ergänzend ist im Auftrag des Universitätsarchivs zudem eine kleine Ausstellung mit Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte des Mural erarbeitet worden. Sie ist im Foyer des Gebäudes GW1, Block A zu sehen.