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Studierende der Uni Bremen setzen Zeichen gegen Wegwerfgesellschaft

Neues Repair Café in Bremer Innenstadt

Nr. 203 / 18. Juni 2014 SC

Am Samstag, den 21. Juni 2014 veranstalten Studierende der Uni Bremen das neue Repair Café in der Innenstadt. Von 12 bis 16 Uhr können Menschen mit defekten Alltagsgegenständen in das Café „noon“ (Wegesende 22) kommen und diese mit Freiwilligen gemeinsam reparieren. Mitgebracht und repariert werden können Textilien, Computer, Smartphones, Radios, Fahrräder sowie kleinere Möbel und Haushaltsgeräte. Organisiert wird das Café von Studierenden des Instituts für historische Publizistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft im Rahmen eines Praxisseminars unter der Leitung von Dr. SigridKannengießer. „Unsere Motivation ist es, Kaputtes oder Gebrauchtes wieder benutzbar zu machen. Wir wollen praktisch etwas gegen die Wegwerfgesellschaft und die Kurzlebigkeit vieler Elektrogeräte tun“, sagt Alina Götz, Studentin an der Universität Bremen.

Wegwerfgesellschaft schadet Mensch und Umwelt

Vom gefährlichen Abbau von Rohstoffen wie Coltan, über die Produktion unter menschenunwürdigen Bedingungen bis hin zur Entstehung von giftigen Müllbergen: Durch die Herstellung vieler Konsumgüter wie Elektrogeräte und Textilien entstehen erhebliche Gesundheits- und Umweltschäden im Produktionsland. „Wenn wir dann auch noch Gebrauchtes so schnell wegwerfen und Neues kaufen, wird dieses Elend unnötig verstärkt“, so Alina Götz. Aber auch in Zeiten der Ressourcenendlichkeit lohnt es sich, an mögliche Alternativen zu denken - eine solche ist das Reparieren. Aber auch vor dem Hintergrund der Selbstermächtigung soll das Repair Café Menschen praktisch vermitteln, was sie eigentlich konsumieren, und wie genutzte Güter funktionieren. „In der heutigen Zeit scheint es leider selbstverständlich, dass das Smartphone nach einem Jahr kaputt oder ‚out‘ ist - und dann rennen wir zum nächsten Kaufhaus statt zum Werkzeugschrank. Eine Wertschätzung dieser Dinge ist nicht mehr zu erkennen.“ Für das Repair Café konnten Freiwillige dafür gewonnen werden, ihre Fähigkeiten im Reparieren an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiterzugeben.

Neben der gemeinsamen Reparatur, die im Fokus stehen soll, kann die gewohnte lockere Atmosphäre des Cafés bei selbstgebackenem Kuchen genossen werden. Das Repair Café soll ein Gemeinschaftserlebnis werden, bei dem alle mit vielen Ideen, gefülltem Magen und hoffentlich reparierten Gegenständen wieder nach Hause gehen. Auch für die kleinsten Gäste wird in einer Kinderecke gesorgt. Ein zweites Repair Café findet am 5. Juli statt.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Studiengangs Kommunikations- und Medienwissenschaft
Dr.SigridKannengießer
E-Mail: sigrid.kannengiesserprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
https://www.facebook.com/repairbremen?fref=ts