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"This Town Is Gonna Blow..." Europäische Protestbewegungen und Gesellschaft in den 1980er Jahren

Fachkonferenz vom 6. – 8. Mai 2010 im Uni-Gästehaus

Dreißig Jahre nach den Bremer "Bundeswehrkrawallen" widmet sich eine internationale wissenschaftliche Konferenz europäischen Protestbewegungen der achtziger Jahre. Zwanzig Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden sich in diesen Tagen mit diesem europäischen Phänomen - bisher ein weitgehend blinder Fleck in der Forschung - auseinandersetzen und die Bedeutung der sich radikalisierenden Protestbewegungen für Gesellschaft und Politik diskutieren.

Als am 6. Mai 1980 die Bundeswehr eine Rekrutenvereidigung im Bremer Weserstadion abhielt, kam es in der Nähe des Stadions zu Straßenschlachten bisher unbekannten Ausmaßes zwischen Demonstranten, Feldjägern der Bundeswehr und der Polizei. Die Bremer Bundeswehrkrawalle scheinen Teil einer neuen Protestbewegung in Westeuropa gewesen zu sein, die sich durch Militanz und Verweigerungshaltung, eine Bezugnahme auf städtischen Raum und ihre Deutung als Jugendphänomen auszeichnete.

Anders stellte sich die Lage in den Staaten des Warschauer Paktes dar. Zwar gab es auch hier breite Protestbewegungen – von der polnischen Solidarnosc bis zur ostdeutschen Friedensbewegung – die politischen Rahmenbedingungen unterschieden sich jedoch grundlegend. Und während westliche Konsumartikel zu Objekten des Begehrens gerade bei Systemkritikern wurden, formulierte ein größer werdendes alternatives Milieu im Westen eine fundamentale Konsumkritik.

Im Rahmen der Konferenz findet eine öffentliche Podiumsdiskussion in deutscher Sprache zu den Bremer Ereignissen am 7. Mai ab 19:30 Uhr im Kulturzentrum Schlachthof statt. Anschließend wird der Film „Züri brännt“ (CH, 1980) gezeigt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen. Die Gesamtveranstaltung wird von der Heinrich-Böll-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Universität Bremen unterstützt.

 

Podiumsdiskussion:

7. Mai 2010, 19.30 -20.30

20.30-22.00 „Züri brännt“

Moderation: Otmar Willi Weber (Radio Bremen)

Teilnehmer: Barbara Schulte (Journalistin, Radio Bremen),

Markus Mohr (Historiker, Hamburg),

Karl-HeinzRoth (Historiker, Bremen),

Klaus Wedemeier (ehem. Bürgermeister, Bremen),

Horst Wesemann (Rechtsanwalt, Bremen)

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Prof. Dr. Inge Marszolek

Tel. 0421 218 - 67650
marszprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

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