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Uni Bremen und muslimischer Dachverband Schura Bremen laden zu Fachgespräch über Mitspracherecht von Muslimen ein

Veranstaltung findet am 5. November in der Bremischen Bürgerschaft statt

Bremer Muslime suchen nach einem Weg der stärkeren Mitwirkung im gesellschaftlichen Leben. Als religiöse Gemeinschaft wollen sie mehr gesellschaftliche Teilhabe und Mitverantwortung in sozialen und Bildungsbelangen haben. Die Universität Bremen mit den Fachgebieten Religionswissenschaft und Interkulturelle Bildung unterstützt den Diskussionsprozess zwischen Muslimen und gesellschaftlich und politisch relevanten Akteuren. In Kooperation mit dem muslimischen Dachverband Schura Bremen lädt sie am Donnerstag, 5. November 2009, zu einem Fachgespräch in die Bremische Bürgerschaft. Dabei geht es um die Frage, ob und wie ein Staatsvertrag mit Muslimen in Bremen möglich wäre. Ein solcher Vertrag könnte die aktive Partizipation an gesellschaftlich relevanten Schaltstellen wie dem Rundfunkrat, der Jugendhilfeplanung u. ä. für die Zukunft garantieren. Über das Thema werden ausgewiesene Vertreter der Wissenschaft, der Religionsgemeinschaften, islamischer Organisationen und Bremer Politik diskutieren. Die Veranstaltung findet von 18 bis 21 Uhr in der Bremischen Bürgerschaft statt, Börsenhof, Raum 416, Am Markt 20.

Eröffnet wird die Expertenrunde mit einem Impulsvortrag des renommierten Rechtswissenschaftlers Professor Janbernd Oebbecke von der Universität Münster. Er ist einer der wenigen Juristen in Deutschland, der hierzu konkrete rechtliche Möglichkeiten der Ausgestaltung formuliert hat. Professor Oebbecke vertritt die These, dass eine Körperschaftsgründung nicht ausgeschlossen ist. Darüber hinaus seien Staatskirchenverträge auch mit Dachverbänden möglich, die zwar einen großen Teil aber nicht alle organisierten Muslime vertreten. Ein solcher Vertrag wäre Grundlage für eine bessere Einbindung der Muslime und ihrer Organisationen in die gesellschaftlichen Entscheidungsprozesse in Bremen und würde ihnen finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten durch den Staat eröffnen. Außerdem würde es die Verhandlungen mit Behörden erleichtern, zum Beispiel bei Anträgen auf Anerkennung als freie Träger von Jugend- und Kindertageseinrichtungen. Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Politik und islamischer Organisationen statt. Die Moderation übernehmen die Professorinnen Yasemin Karakaşoğlu und GrittKlinkhammer von der Universität Bremen.

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften (FB 12)
Fachgebiet Interkulturelle Bildung
Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu

Tel. 0421 218-69120
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