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Wie können Innovationen in der Wirtschaft genauer gemessen werden?

Universität Bremen an Verbundprojekt des BMBF zur Innovationsforschung beteiligt / Fachbereich Wirtschaftswissenschaft startet gemeinsam mit Stifterverband Nachwuchsförderprogramm „INNcentive“ / Workshop am 19. und 20. Oktober 2017 im Gästehaus Teerhof

Nr. 202 / 17. Oktober 2017 KG

Innovationsforschung ist ein Arbeitsgebiet von Professorin JuttaGünther aus dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen. Gleich zwei aktuelle Projekte starten die Wissenschaftlerin und ihr Team in diesem Herbst. Zum einen hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein Verbundprojekt bewilligt, in dem untersucht werden soll, wie Innovationen besser und vor allem genauer gemessen werden können.

Für das zweite Projekt, das Nachwuchsförderprogramm „INNcentive“, hat die Universität Bremen gemeinsam mit der Abteilung Wissenschaftsstatistik des Stifterverbandes einen Wettbewerb zur empirischen Innovationsforschung ausgelobt. In dem Akronym „INNcentive“ sind das englische Wort „incentive“ für „Anreiz“ und „Innovation“ versteckt. Am Donnerstag, 19. Oktober 2017, werden zwei ausgewählte Masterstudierende und drei Promovierende nach Bremen kommen, um ihre Forschungsarbeiten vorzustellen. Am zweitätigen Workshop im Gästehaus der Universität auf dem Teerhof nehmen hochrangige Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler teil. Die Veranstaltung gibt den Stipendiaten der ersten Förderrunde die Gelegenheit, ihre Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Gastredner werden Professor Kalevi Kyläheiko (Lappeenranta University of Technology und Universität Bremen) sowie Stefan Bender (Forschungsdatenzentrum, Deutsche Bundesbank) sein. Bestandteil der Tagung ist auch ein Methodenseminar zum Thema "Machine learning and big data". https://www.stifterverband.org/veranstaltungen/2017_10_19_inncentive_workshop

Innovationen als Forschungsgegenstand für Ökonomen

Innovationen in Unternehmen oder Organisationen sind ein Thema, das Ökonomen interessiert. „Wir untersuchen den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung. Die reicht vom Prototyp bis hin zu weiterentwickelten Produkten oder Verfahren“, sagt Volkswirtschaftlerin Professorin JuttaGünther. Letztlich ergeben sich daraus Aussagen über Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsstärke der Wirtschaft. Das kann sowohl auf Regionen als auch auf Bundesländer und Länder bezogen werden. Um Innovationen messen zu können, nutzen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestimmte Indikatoren: Sie zählen beispielsweise Patente oder erheben statistische Daten zu Forschungsausgaben.

Beispiel: Elektromobilität

Neben diesen klassischen Indikatoren geht es in dem vom BMBF geförderten Projekt darum, neue Messverfahren zu entwickeln und zu testen. Ein Beispiel sei die Frage der Vernetzung, sagt JuttaGünther. Komplexe Technologien werden in der Regel von mehreren Partnern entwickelt. Das können Unternehmen gemeinsam mit Universitäten oder Instituten sein. Welcher Dynamik unterliegen diese Kooperationen? Was bedeutet es für die Innovationsprozesse, wenn neue Unternehmen oder Organisationen in den Markt eintreten oder ausscheiden? Dies sind Aspekte, für die das Verbundteam neue Indikatoren entwickeln und anwenden möchte. Das Projekt, das Dr. Muhamed Kudic aus dem Team von JuttaGünther leitet, ist bis 2020 ausgelegt. Die Arbeitsgruppe Volkswirtschaftslehre, Innovations- und Strukturökonomik der Universität Bremen konnte dafür 169.000 Euro Drittmittel einwerben. Partner ist das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden Württemberg (ZSW), weil die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Ergebnisse am Beispiel der Elektromobilität als einem neuem und zukunftsorientierten Technologiefeld testen wollen.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Professur für Volkswirtschaftslehre, Innovations- und Strukturökonomik
Prof. Dr. JuttaGünther
Tel.:0421 218-666 30
E-Mail: jutta.guentherprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
http://guenther.iino.uni-bremen.de/