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Zusammen mit Indien den „Rechner von morgen“ entwerfen

Die Universität Bremen vertieft die Kooperation mit der Schwerpunktregion Indien

Nr. 337 / 1. November 2013 SC

Die Informatiker stärken die strategische Ausrichtung der Universität Bremen mit der Schwerpunktregion Indien. Zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Bengal Engineering and Science University, Shibpur arbeiten sie gemeinsam am Entwurf von Schaltungen für den „Rechner von morgen“.

Indien zählt zu den dynamischsten Ländern der Welt und bietet – trotz aller Gegensätze – zahlreiche forschungsstarke Universitäten und Institute. Für die Universität Bremen zählt Indien, nicht zuletzt wegen der vielfältigen bereits bestehenden Kooperationen, zu einer der fünf Schwerpunktregionen in der Internationalisierungsstrategie. Neben einer Vielzahl an guten und ausbaufähigen Kontakten zeichnen sich strategische Schwerpunktregionen u. a. dadurch aus, dass diese von besonderem Interesse für die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre sind und eine erfolgreiche Entwicklung erwarten lassen. Insbesondere in der Physik und der Elektrotechnik kann bereits auf eine fruchtbare Zusammenarbeit geblickt werden. Auch in der Germanistik, der Biologie und den Meereswissenschaften arbeitet man eng zusammen. Diese erfolgreichen Kooperationen werden nun durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Informatik weiter ergänzt.

So fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das indische Department of Science and Technology (DST) ein gemeinsames Projekt zwischen der Bremer Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur unter Leitung von Professor Rolf Drechsler und der Bengal Engineering and Science University, Shibpur in der Nähe von Kalkutta. Während der zweijährigen Laufzeit sollen gemeinschaftlich neue Verfahren für den Entwurf so genannter reversibler Schaltungen entwickelt werden. Diese gelten als aufkommende neue Technologie, welche zum Beispiel für besonders energiesparende Computerchips oder beim Entwurf neuartiger Quantenrechner vielversprechende Anwendung finden könnten. Sie bilden damit die Grundlage für den „Rechner von morgen“.

Die Informatiker haben das Projekt über einen langen Zeitraum vorbereitet. So besuchten Professor Drechsler und seine Mitarbeiter bereits mehrmals die Standorte in Kalkutta – zuletzt im Dezember vergangenen Jahres. „Es ist ein schöner Erfolg, dass sich diese Bemühungen nun auszahlen“, freut sich Rolf Drechsler. Durch die Förderung von DAAD und DST kann die gemeinsame Arbeit weiter ausgebaut werden. Dies kommt insbesondere dem wissenschaftlichen Nachwuchs zu Gute, auf die ein Großteil der Austauschreisen fallen wird.

Das neue Projekt reiht sich in die vielfältigen Bemühungen der Universität Bremen ein, eine engere Bindung mit Indien zu etablieren. Dies ist unter anderem durch eine Reise einer Delegation unter Leitung der Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität Professorin Yasemin Karaka?o?lu nach Chennai, Bangalore und Pune im März dieses Jahres noch einmal bekräftigt worden. Mit der Einbindung der Informatiker ergeben sich viele weitere Möglichkeiten, die auch genutzt werden sollen. „Es ist schließlich kein Geheimnis, dass Indien hier eine große Expertise aufweist.“ so Drechsler.


Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Mathematik/Informatik
Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur (AGRA)
Prof.Dr. Rolf Drechsler
Tel. 0421 218 – 63932
E-Mail: drechslerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de