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Der Bremer Hirnforscher Gerhard Roth korrigiert Bericht der BILD-Zeitung

Nr. 054 / 08. Februar 2013 SC

Die von der BILD-Zeitung am 5. Februar 2013 unter der Überschrift „Hier sitzt das Böse“ verbreitete Nachricht, der Bremer Neurobiologe Professor Gerhard Roth habe als „Sitz des Bösen“ den „Zentrallappen“ ausgemacht, ist falsch und basiert auf einem kompletten Missverständnis von Aussagen in einem Interview. Einen „Zentrallappen“ gibt es gar nicht. Professor Roth und seine Mitarbeiter befassen sich derzeit mit den Folgen frühkindlicher Traumatisierung auf das Gehirn als mögliche Teilursache für späteres kriminelles Verhalten. Es gibt unterschiedliche Typen kriminellen Verhaltens, und diese können mit Störungen unterschiedlicher Zentren des limbischen Systems, unter anderem des unteren Stirnhirns (orbitofrontaler Cortex) aufgrund früher Psychotraumatisierungen in Verbindung gebracht werden.

The news propagated by the German newspaper BILD-Zeitung that the neurobiologist prof. Roth from Bremen University identified a "central lobe" of the human brain as seat of the evil is wrong and due to a deep misunderstanding of statements in an interview. Such a lobe does not exist at all. Professor Roth and his collaborators are presently investigating the effect of early psychotraumatization on the brain as one important factor for the development of later criminal behavior. Different types of criminal behavior can be related to functional disturbances of different centers of the limbic system including the lower frontal lobe (orbitofrontal cortex) of the brain.
 

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Zentrum für Kognitionswissenschaften
Prof. Dr. Gerhard Roth
E-Mail: gerhard.rothprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de