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Eine Uni für alle: Militärdiktatur in Argentinien und die Geständnisse des Generals Videla

Vortrag der Geschichtswissenschaftlerin Professorin Delia González de Reufels über die argentinische Militärdiktatur und die Verschwundenen des „schmutzigen Krieges“ / 11. Dezember um 18 Uhr im Haus der Wissenschaft

Nr. 397 / 6. Dezember 2013 SC

Um Menschenrechtsverletzungen während der Militärdiktatur in Argentinien von 1976 – 1983 geht es beim nächsten Vortrag in der Reihe „Eine Uni für alle“. Professorin Delia González de Reufels referiert über das Thema „Die Geständnisse des Generals: Die argentinische Militärdiktatur und die sogenannten Verschwundenen des 'schmutzigen Krieges' in der jüngsten historischen Forschung“. Die Historikerin, seit 2004 Professorin im Institut für Geschichtswissenschaften der Universität Bremen; ist Expertin für die Geschichte Lateinamerikas des 19. und 20. Jahrhunderts. Ein Forschungsschwerpunkt gilt der lateinamerikanischen Militärgeschichte seit dem 19. Jahrhundert. Die Veranstaltung im Haus der Wissenschaft beginnt um 18 Uhr. Die Reihe „Eine Uni für alle“ wird von den „unifreunden“ in Zusammenarbeit mit der Pressestelle der Universität Bremen organisiert. Der Eintritt ist frei.

Zum Inhalt des Vortrags:

Im Mittelpunkt des Vortrags steht ein Buch, das im April 2012 in Buenos Aires unter großer Anteilnahme der argentinischen Öffentlichkeit erschienen ist: Das Werk des Journalisten Ceferino Reato bezieht seine Brisanz daraus, dass es sich auf neun Interviews mit dem General Jorge Videla stützt, die zwischen 2011 und 2012 im Gefängnis „Campo de Mayo“ geführt wurden. Hatte der General wie andere Hauptverantwortliche der Militärdiktatur zuvor beharrlich zu allen Fragen im Zusammenhang mit den Menschenrechtsverletzungen unter der Militärdiktatur geschwiegen, äußerte er sich in den Gesprächen mit Reato erstaunlich offen: Videla nutzte nun die Gelegenheit, seine Sicht der argentinischen Geschichte zu entfalten und erlaubte Einblicke in die Strategien des argentinischen Militärs, das nach dem Putsch am 24. März 1976 das „Projekt der nationalen Reorganisation“ betrieb und dabei massiv gegen vermeintlich „subversive Elemente“ vorging.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Pressestelle
Eberhard Scholz
Tel. 0421 218 60155
E-Mail: eberhard.scholzprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Das weitere Vortragsprogramm der Reihe „Eine Uni für alle“ im Wintersemester 2013/14:

15. Januar 2014
Prof. Kerstin Radde-Antweiler (Religionswissenschaft)
Religion zwischen 0 und 1
Was sagt die religionswissenschaftliche Forschung zu religiösen Online-Angeboten?

22. Januar 2014
Prof. Gerd Glaeske (Gesundheitswissenschaften)
Zu viele und zu viele falsche Arzneimittel?
Die Verordnung von Medikamenten für ältere Menschen