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Eine Uni für alle: Was sagt die Wissenschaft zu religiösen Online-Angeboten?

Vortrag der Bremer Religionswissenschaftlerin Professorin Kerstin Radde-Antweiler über „Religion zwischen 0 und 1“ / 15. Januar um 18 Uhr im Haus der Wissenschaft

Nr. 005 / 9. Januar 2014 SC

Um den Zusammenhang von Medien und Religionen und deren Wandel geht es beim nächsten Vortrag in der Reihe „Eine Uni für alle“. Professorin Kerstin Radde-Antweiler referiert über das Thema „Religion zwischen 0 und 1. Was sagt die religionswissenschaftliche Forschung zu religiösen Online-Angeboten?“ Die Religionswissenschaftlerin ist seit Januar 2012 Juniorprofessorin am Institut für Religionswissenschaft und Religionspädagogik im Fachbereich Kulturwissenschaft der Universität Bremen. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte gilt dem Thema „Religionen im Internet und in virtuellen Welten“. Im Rahmen der durch Gelder aus der Exzellenzinitiative geförderten Creative Unit „Kommunikative Figurationen“ leitet Radde-Antweiler das Teilprojekt „Kommunikative Figurationen religiöser Autorität am Beispiel des Erzbistums Köln“. Die Veranstaltung am 15. Januar im Haus der Wissenschaft beginnt um 18 Uhr. Die Reihe „Eine Uni für alle“ wird von den „unifreunden“ in Zusammenarbeit mit der Pressestelle der Universität Bremen organisiert. Der Eintritt ist frei.

Zum Inhalt des Vortrags:

In den vergangenen zwanzig Jahren ist das Internet zu einem festen Bestandteil von Alltagskultur geworden und weit ab davon, ein Nischenspielplatz für Menschen zu sein, die sowieso „irgendwas“ mit Computern machen: E-Mails werden massenhaft geschrieben und gelesen, Nachrichten im Netz gemacht, kommentiert und kritisiert Millionen verbringen ihre Freizeit mit Onlinespielen. Auch Religion(en) haben einen festen Platz in den täglichen Erfahrungswelten der Menschen gefunden: Kaum ein Tag, an dem nicht religiös-angehauchtes den Weg durch die Medien in die Köpfe der Menschen findet, an dem „Religion“ nicht als Konfliktherd oder Friedenspotenzial benannt wird – quer durch alle Themenbereiche hindurch. Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein „spiritueller Ratgeber“ erscheint.

Doch was passiert, wenn Informationszeitalter und Religion(en) durch den Menschen zusammenkommen? Was ergibt sich daraus für unser Verständnis von Virtualität, Realität und Religiosität? Wie werden neuere Technologien von religiösen Institutionen und Akteuren genutzt? Religionswissenschaftliche Medienforschung befasst sich mit dem Zusammenhang von Medien und Religionen und deren Wandel. Der Blickwinkel ist dabei ein doppelter: Einerseits werden gegenwärtige sowie historische religiöse Diskurse und deren Autoritäten durch Medien geprägt. Andererseits sind religiöse Praktiken stets auch Medienpraktiken und religiöse Identitäten immer zugleich Medienidentitäten. So präsentieren, diskutieren und organisieren Akteurinnen und Akteure bzw. Gruppen ihre religiösen Vorstellungen mittels diverser Medien (Buch, Bilder, Video, virtuelle Welten usw.). In diesem Sinne ist auch Religion ein mediatisiertes Phänomen, das es entsprechend im Hinblick auf Fragen der Medienkommunikation zu analysieren gilt.

Das abschließende Vortragsprogramm der Reihe „Eine Uni für alle“ im Wintersemester 2013/14:

22. Januar 2014:
Prof. Gerd Glaeske (Gesundheitswissenschaften): „Zu viele und zu viele falsche Arzneimittel? Die Verordnung von Medikamenten für ältere Menschen“

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Pressestelle
Eberhard Scholz
Tel. 0421 218 60155
E-Mail: eberhard.scholzprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de