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Félix Alexandre Guilmant und Gabriel Fauré

Am 30. Januar geben Orchester & Chor der Uni Bremen im Dom ihr Semesterabschlusskonzert.

Nr. 19 / 17. Januar 2014 RO

Musik der Französischen Romantik steht auf dem Programm des Semesterabschlusskonzerts von Orchester & Chor der Universität Bremen am 30. Januar um 19 Uhr im Bremer St.Petri Dom. Gespielt werden zwei im Charakter sehr gegensätzliche Werke dieser Epoche. Zuerst erklingt die wuchtige 1. Symphonie für Orgel und Orchester des Orgelvirtuosen Félix Alexandre Guilmant, die von seinem Vorbild Johann Sebastian Bach geprägt ist. Sie wurde 1878 in Paris uraufgeführt, Guilmant selbst spielte den Orgelpart. Durch sein Werk hat der Komponist eine neue Richtung des Orgelspiels geschaffen; er entlockte dem Instrument Klangwirkungen im Dialog mit dem Orchester, die bis dahin unbekannt waren. Das zweite Werk des Programms ist das Requiem von Gabriel Fauré, das der Komponist selbst „ein Wiegenlied des Todes“ genannt hat. Fauré verbindet hier mit dem Tod nicht die Qual des Sterbens oder die Angst vor der Hölle, sondern er versteht den Tod als einen Zustand paradiesischer Ruhe, in dem ein wunderbares ewiges Licht leuchtet. So erklärt sich, warum er in einem Brief an einen Freund rückblickend schreiben konnte: „Mein Requiem wurde 'ohne Anlass' komponiert … zu meinem Vergnügen, wenn ich so sagen darf!“

Die französische Musik hat nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 eine ganz eigenständige Entwicklung genommen. In Deutschland scheint es fast, als hätte die Musik in Frankreich nach Berlioz’ Tod im Jahre 1869 eine Pause eingelegt und erst nach 1900 mit Debussy und Ravel wieder eingesetzt. Komponisten, die in dieser scheinbaren „Pause“ höchst aktiv waren wie Saint-Saëns, Fauré, Guilmant, Massenet oder Delibes sind bei uns häufig nur mit einzelnen Werken bekannt. Eine zentrale Rolle spielten in Frankreich in dieser Zeit die Organisten. Sie wurden in ihrem kompositorischen Schaffen –auch für Orchester - wesentlich beeinflusst durch die neuen klangmächtigen Orgeln des bedeutenden französischen Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll. Auch der deutsche Orgelbauer Wilhelm Sauer hat ein Jahr lang bei Cavaillé-Coll gearbeitet. Es gibt nur wenige Instrumente in Norddeutschland, die einer Aufführung der 1. Symphonie für Orgel und Orchester von Guilmant gewachsen sind. Bremen hat mit der Sauer-Orgel im Bremer Dom eine solche Orgel.

Ausführende sind Orchester & Chor der Universität Bremen unter der Leitung von Universitätsmusikdirektorin Dr. Susanne Gläß mit Professor Wolfgang Baumgratz (Orgel), einem Sopransolisten des Knabenchores Unser Lieben Frauen Bremen und Andreas Heinemeyer (Bariton). Der Eintritt beträgt 12 Euro (ermäßigt acht Euro). Wer sich vorab über das Werk informieren möchte, hat dazu Gelegenheit beim Einführungsvortrag, den Susanne Gläß am Sonnabend, den 25. Januar um 11 Uhr im Haus der Wissenschaft/Sandstraße im Rahmen der Reihe „Wissen um 11“ halten wird.

Achtung Redaktionen: Im Internet kann unter www.orchester-und-chor.uni-bremen.de/bilder.html  digitales Bildmaterial von Orchester & Chor der Universität Bremen heruntergeladen werden.

Weitere Informationen

Universität Bremen
Universitätsmusikdirektorin
Dr. Susanne Gläß
Tel. 0421/218-60109
E-Mail sglaessprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.orchester-und-chor.uni-bremen.de