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Informatiker erforschen Navigationstechnologien

Gibt es auf dem Eismond Enceladus, einem der größten Saturnmonde, außerirdisches Leben? Das will die Enceladus Explorer-Initiative (EnEx) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erkunden. An den Vorbereitungen der Mission ist auch die Universität Bremen beteiligt.

Erneut haben die EnEx-Partner – die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), die FH Aachen, Forscherinnen und Forscher aus dem Fachbereich Mathematik/Informatik der Universität Bremen, die TU Braunschweig und die Aachener Gesellschaft für Systementwicklung und Instrumentierung (GSI) GmbH sich in den italienischen Ortler-Alpen getroffen. Auf dem Langenferner erproben sie Navigationstechnologien, weil sich der Gletscher als besonders geeignet für wissenschaftliche Experimente erwiesen hat. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Verbund von Schmelzsonden

Getestet wurde ein Verbund aus mehreren, autonom agierenden Schmelzsonden. Die von der FH Aachen entwickelte Schmelzsonde „IceMole“ ist navigierbar. Sie soll unter der Eisoberfläche wassergefüllte Spalten ausfindig machen, anbohren, Flüssigkeitsproben nehmen und analysieren. Andere Sonden dienen der Positionsbestimmung, ähnlich wie in Satellitennavigationssystem. Aufgabe der Forschenden der Universität Bremen war es, die Position und Lage aller Sonden im Eis in Echtzeit zu bestimmen sowie den IceMole zu seinem Ziel zu navigieren. „Beides konnten wir während des Feldtests erfolgreich demonstrieren“, sagt der leitende Mitarbeiter des Projekts, Joachim Clemens.

Raumfahrtmission für das Jahr 2040 geplant

Die Universität Bremen ist mit der Arbeitsgruppe Kognitive Neuroinformatik von Professorin Kerstin Schill und der Arbeitsgruppe Optimierung und Optimale Steuerung von Professor Christof Büskens beteiligt. Die EnEx-Mission könnte voraussichtlich bis zum Jahr 2040 umgesetzt werden. Die dabei erforschten Technologien sind jedoch nicht nur für zukünftige Raumfahrtmissionen relevant. Sie werden von den Forschern und Forscherinnen der Universität Bremen ebenfalls auf terrestrische Anwendungen übertragen, zum Beispiel im Bereich des hochautomatisierten Fahrens.


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Weitere Informationen:

www.cognitive-neuroinformatics.com/de/forschung/projekte/enex-cause
www.uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Joachim Clemens
Kognitive Neuroinformatik
Fachbereich Mathematik/Informatik
Universität Bremen
Tel.:+49 421 218-64218
E-Mail: jclemens@informatik.uni-bremen.de

 

Zwei junge Männer stehen auf einem Gletscher
Gletschertest auf dem Langenferner: (von links) Joachim Clemens und Christian Meerpohl aus Bremen.