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ZeMKI entwickelt Software zur Mediennutzung

Am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen wird in den kommenden drei Jahren gemeinsam mit Partnern wissenschaftliche Software weiterentwickelt. Sie soll neue Einblicke in die individuelle Nutzung verschiedenster Medien ermöglichen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit mehr als 720.000 Euro. Es trägt den genauen Titel „Die nachhaltige Bereitstellung von Software für die Forschung zu cross-medialen Praktiken und digitalen Spuren“ und wird von Professor Andreas Hepp geleitet.

Lebenswirklichkeit mit Medien ermitteln

Medienangebote sind – ob digital oder analog – ein fester Bestandteil des Alltags. Menschen kommunizieren, informieren und unterhalten sich mittels einer wachsenden Zahl von Medien. Die Nutzung wird mobiler, globaler und beiläufiger. Hier braucht es methodische Instrumente und unterstützende Softwaretechnologie, die den Kommunikationswissenschaftlern helfen, diese Nutzungsgewohnheiten adäquat zu erfassen. Ziel der Forschung ist es, ein differenziertes und aufschlussreiches Bild davon zu ermitteln, in welcher Weise Menschen ihre Lebenswirklichkeit mit Medien gestalten.

Tagebuch und Sortier-Software

Beginnend im Jahr 2012 hat das ZeMKI im Rahmen eines Forschungsprojektes bereits Prototypen dafür entwickelt. Mit der Software „MeTag“ (Medientagebuch) können Probanden auf unterschiedlichen Endgeräten detailliert ihre Mediennutzung erfassen. Mittels „MeSort“, einer Sortier-Software, können Vorlieben in der Mediennutzung strukturiert dargestellt werden. Das ZeMKI untersuchte damit beispielsweise das Medienverhalten von Nutzerinnen und Nutzern unterschiedlicher Altersgruppen.

Nationale und internationale Partner

Grundlegendes Ziel des neuen, DFG-geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes ist es nun, die zwei bereits entwickelten Software-Prototypen in Kooperation mit nationalen und internationalen wissenschaftlichen Partnern weiter zu verbessern. Das Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH (ifib) und das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung der Universität Hamburg waren von Anfang an dabei. Inzwischen beteiligen sich auch Universitäten in Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien.

Ansprüche an Apps formulieren

„Wir haben mit MeTag und MeSort zwei leistungsfähige Tools entwickelt, die wir nun in enger Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftsstandorten zu einem Modell der guten Praxis für die Bereitstellung von Forschungssoftware im Bereich von Medien und Kommunikation weiterentwickeln möchten“, so Projektleiter Professor Andreas Hepp. Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seien eingeladen, sich am Entwicklungsprozess zu beteiligen, indem sie Ansprüche und Wünsche an die Apps formulieren. Um diesen Prozess zu befördern und ein breites Netzwerk an Forschenden aufzubauen, sind zahlreiche gemeinsame Entwicklungs-Workshops und eine transparente Dokumentation der Fortschritte geplant.

Sichere Infrastruktur entwickeln

Für die Datensicherheit ist dabei gesorgt. Zur Analyse und Speicherung der Daten auf Servern der Universität Bremen wird zusätzlich eine sichere Infrastruktur entwickelt.

Weitere Informationen:

https://www.kommunikative-figurationen.de/de/projekte/forschungssoftware/

Fragen beantwortet:

Florian Hohmann
Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI)
Universität Bremen
Tel.: +49-421 218-67654
E-Mail: fhohmann@uni-bremen.de

Menschen unterschiedlichen Alters bei der Mediennutzung
Family of three generations sitting on one couch, busy with one device each, Cologne, NRW, Germany