Detailansicht

Interdisziplinäre Tagung: „Der hohe Norden – The Far North – Le Grand Nord (Kanada/Québec) “

Konferenz im Überseemuseum zu den kulturellen und politischen Folgen des Klimawandels am 27. und 28. November

Nr. 354 / 19. November 2010

Der hohe Norden Kanadas und die Folgen des Klimawandels – das ist Thema der dreisprachigen Konferenz „Der hohe Norden – The Far North – Le Grand Nord (Kanada/Québec)“, die am 27. und 28. November 2010 im Überseemuseum Bremen stattfindet. Ausgerichtet wird die Tagung vom Bremer Institut für Kanada- und Québec-Studien (BIKQS) in Kooperation mit der Botschaft von Kanada, dem Understanding Canada Program der kanadischen Regierung, der Generaldelegation der Regierung von Québec, dem Überseemuseum Bremen und der Universität Bremen.

Während der Tagung präsentieren Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler aus dem Alfred-Wegener-Institut ihre Forschungsergebnisse zum Klimawandel, Politikwissenschaftler und Soziologen aus Deutschland, Großbritannien, Kanada und Québec referieren zu Fragen der Hoheitsrechte und der Zukunft der Inuit-Gesellschaften. Darüber hinaus geht es um die kulturellen Identitäten des kanadischen Nordens in Kunst, Literatur, Film und Sprachen wie auch um die historische Dimension der Region und ihrer Menschen. Dazu kommen Überlegungen, wie diese Themen im Schulunterricht aufgegriffen werden können.

Neben drei Filmworkshops und Vorträgen wird das kulturelle Rahmenprogramm von der Theatergruppe The Parlement of Foules aus dem Fachbereich 10 der Universität Bremen unter der Regie von Michael Claridge präsentiert. Arbeitssprachen der Tagung sind Deutsch, Englisch und Französisch sowie das eine oder andere Wort Inuktitut. Die Tagung richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Das Programm der Tagung findet sich unter dem Stichwort „Konferenz 2010“ unter: http://www.fb10.uni-bremen.de/bikqs/

Zum Hintergrund:

Der Hohe Norden kommt uns unaufhörlich näher. Er ist nicht mehr der entrückte Landstrich, für den sich höchstens ein paar Spezialisten oder Abenteurer interessieren, und auch seine Tage als eines der letzten unberührten Naturparadiese sind gezählt. Regelmäßig erreichen uns Nachrichten, dass infolge der globalen Erwärmung die arktische Eisdecke allein im letzten Vierteljahrhundert um fast die Hälfte geschrumpft ist. Auch werden wir mit beunruhigenden Szenarien einer eisfreien Nordpolarregion und eines gefährlich ansteigenden Meeresspiegels konfrontiert.

Aber während die einen sich um das Überleben von Meeressäugern und Eisbären und damit die Lebensgrundlagen der autochthonen Bevölkerung sorgen, wittern die anderen in neu entstehenden Seewegen, vor allem aber in den vermuteten gewaltigen Öl- und Gasvorkommen der Region ungeahnte Möglichkeiten. Die wirtschaftlichen und politischen Rivalitäten zwischen den Anrainerstaaten Russland, USA, Norwegen, Dänemark (Grönland) und eben Kanada haben nicht von ungefähr an Schärfe zugenommen. Mit der Erschließung weiterer fossiler Energiequellen wäre ein fataler Rückkopplungseffekt mit nicht abzuschätzenden ökologischen Folgen verbunden.

 

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Sprach- und LIteraturwissenschaften
Bremer Institut für Kanada- und Québec-Studien (BIKQS)
Dr. phil. habil. Helga Bories-Sawala
Prof. Dr. Norbert Schaffeld

Organisationsbüro: Ute Mai
E-Mail: utemaiprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de 
Telefon: 0421/21868054
Homepage:  http://www.fb10.uni-bremen.de/bikqs/