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Start-Up-Unternehmen auf dem Campus entwickelt Spielzeugflieger, die mit dem Smartphone gesteuert werden

Nr. 043 / 1. Februar 2013 KG

Studium erfolgreich beendet, wie weiter? Neben Ausbildung und Forschung ist der Transfer in die Wirtschaft das dritte Standbein der Universität Bremen. Dafür engagiert sich UniTransfer, eine Serviceeinrichtung, die Absolventinnen und Absolventen beim Sprung in die Selbständigkeit unterstützt und Brücken zu Bremischen Unternehmen baut. Jüngstes Beispiel für so ein gelungenes StartUp in die Hightechbranche ist „TobyRich“. Das Produkt des jungen Teams ist eine technische Spielerei, die auf dem europäischen Markt sofort Beachtung und inzwischen auch schon Medieninteresse gefunden hat: Ein Spielzeugflieger, der mit dem Smartphone gesteuert wird. Adressaten sind nicht Kinder, sondern eher technikverliebte Erwachsene.

Das junge Unternehmen TobyRich

Zwei Absolventen der Bremer Uni haben eine GmbH gegründet und beschäftigen mehrere studentische Mitarbeiter. Sie stellen handgroße Flugzeuge aus einem Kunststoffmaterial her. Diese werden aber nicht wie gewöhnlich mit einer Funkfernsteuerung gelenkt, sondern mit dem Smartphone. Dafür hat das Gründerteam eine filigrane Platine entwickelt, die so groß wie ein 50-Cent-Stück ist. Hinzu kommt eine spezielle App für den App Store und Google Play. Sie suggeriert dem Nutzer den Blick ins Cockpit. Das nur vier Gramm wiegende „Smartplane“ auf den europäischen Markt zu bringen, ist die nächste Herausforderung, der sich die Bremer Jungunternehmer stellen. Dabei sind bereits neue Geschäftsideen entstanden: Werbeprodukte für Firmen, Einführung von ausländischen Produkten wie einem smartphonegesteuerten Auto, Veredelung von vorhandenen Produkten mit eigens entworfenem Design. Der Handel im Internet beginnt Fahrt aufzunehmen. „Man muss flexibel bleiben“, sagt Ulrich Ditschler, der mit seinem Freund Tobias Dazenko den Schritt in die Selbständigkeit gegangen ist. „Nach dem Diplom als Wirtschaftsingenieure an der Bremer Uni war das unser beider Traum“, sagt er. Derzeit hat das junge Unternehmen drei Vollzeitstellen geschaffen, drei Studierende haben einen studentischen Job und zwei freie Mitarbeiter unterstützen TobyRich im Ausland. Außerdem wird eine Masterarbeit betreut. Studierende und junge Akademiker aus sechs Nationen – Brasilien, Frankreich, Indien, Panama, Polen und Deutschland – gehören zum Team. Ditschler fühlt sich von der Universität gut gefördert. „Nirgends sind die Bedingungen so günstig wie in Deutschland“, sagt er. TobyRich hat mietfrei Räume im Technologie-Zentrum für Informatik und Informationstechnik bezogen. Hier können sich die Produktentwickler auch mal wissenschaftlichen Rat holen. Die Firma will bald auch räumlich auf eigenen Füßen stehen.

UniTransfer an der Bremer Universität

UniTransfer ist eine Serviceeinrichtung, die Absolventinnen und Absolventen sowie Studierenden auf vielfältige Weise beim Sprung in die Selbständigkeit unterstützt. Dazu gehört ein umfangreiches Beratungsangebot. Es beginnt mit grundlegenden Fragestellungen im Stadium der Idee und reicht bis zur Klärung konkreter Bedarfe im weiteren Verlauf der Geschäftsgründung und -entwicklung. Vermittelt wird auch Kontakt zu einem Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Das vergibt unter anderem ein einjähriges  Gründerstipendium. Es dient dazu, die Geschäftsidee soweit zu entwickeln, dass nach der Förderphase ein erfolgreicher Eintritt in den Markt ermöglicht wird. „15 Start-Up-Unternehmen bekommen wir jährlich an den Markt“, beziffert der Leiter von UniTransfer, Dr. Martin Heinlein, die aktuelle Bilanz. Die Ideen seien vielfältig. Smart Insights, eine der jüngsten Gründungen, betreibe zum Beispiel als Dienstleister für Unternehmen innovative Marktforschung auf der Basis von QR-Codes.

„Unternehmen, die sich mit einer tragfähigen Geschäftsidee gründen und auf dem Markt Erfolge haben, werden wachsen“, sagt Heinlein. UniTransfer stehe für die gesellschaftliche Verantwortung der Universität, Hightech-Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung zu schaffen. „Das sind Steuern, die an das Land zurückfließen“, sagt er. Neben Ausbildung und Forschung sei der Transfer in die Wirtschaft das dritte Standbein der Universität.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
UniTransfer
Dr. Martin Heinlein
Telefon:0421 218- 60 330
E-Mail: martin.heinleinprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de

TobyRich GmbH
Ulrich Ditschler
Telefon: 0421 218-64034
E-Mail: richprotect me ?!tobyrichprotect me ?!.com