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Studierende und Lehrende der Universität Bremen organisieren Veranstaltungsreihe „Gegen Grenzen denken“

Diskussionen, Workshop und Filme greifen im Sommersemester kritische Perspektiven zu den Themen Flucht und Asyl auf

Nr. 125 / 25. April 2014 KG

Die vielen Toten vor Lampedusa, in der türkischen Ägäis und entlang anderer Fluchtrouten haben die Öffentlichkeit wachgerüttelt. Wie sind postnationale Formen von Weltbürgerschaft möglich? Was sind die Grundpfeiler eines solidarischen Asylrechts? Die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe der Universität Bremen „Gegen Grenzen denken – kritische Perspektiven auf Flucht und Asyl“ nimmt diese und weitere Fragen auf. Sie beginnt am Dienstag, 29. April 2014, mit einer Podiumsdiskussion und erstreckt sich über das gesamte Sommersemester. Studierende und Lehrende des Masterstudiengangs Transkulturelle Studien, des Masterstudiengangs Transnationale Literaturwissenschaft und des Bachelorstudiengangs Kulturwissenschaft haben dafür acht Veranstaltungen – Diskussionen, einen Workshop und moderierte Filmvorführungen – organisiert.

Die Außengrenzen Europas werden immer undurchlässiger. In viele europäische Länder können Menschen, die Asyl beantragen wollen, auf legalen Reisewegen gar nicht mehr gelangen. Die Risiken, die Flüchtlinge auf See- und Landwegen, bei der Überwindung von Mauern und Hochsicherheits-Grenzanlagen eingehen, sind enorm. Immer wieder kommt es zu Katastrophen und Versuchen, die mit dem Tod enden. Die Europäische Gemeinschaft installiert Regime der Ausnahme, um nur wenige – ökonomisch produktive oder ganz besonders verwundbare oder kranke – Flüchtlinge aufnehmen zu müssen. Einige der Geflüchteten und Asylsuchenden selbst haben begonnen, in den Zentren europäischer Städte neue, politische Formen der Selbstrepräsentation und des Protestes zu praktizieren. Damit eröffnen sie grundsätzliche und dringliche Fragen über die Organisation von Schutz, Rechten und Zugehörigkeit in einer zunehmend global verflochtenen Welt und fordern die Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften heraus, nach neuen Formen der Wissensproduktion und der Analyse zu suchen.

Die Veranstaltungen im Einzelnen:

29. April 2014, 18 Uhr: Podiumsdiskussion „Offene Grenzen sind möglich“ mit Sabine Hess, Kulturanthropologin und Migrationsforscherin, Göttingen, Gundula Oerter, Flüchtlingsinitiative Bremen, Vassilis Tsianos, Sozialwissenschaftler und Migrationsforscher, Hamburg. Die Moderation hat Jean- Philipp Baeck von der taz Bremen. Die Diskussion findet im Gebäude GW2, Raum B3009 der Universität Bremen statt.

13. Mai 2014, 20 Uhr: Dokumentarfilm „Land in Sicht“ von Antje Kruska und Judith Keil, Deutschland 2014. Moderation: Cordula Weißköppel und Elena Klußmann. Der Film wird im Kino City 46, Birkenstraße 1, gezeigt.

3. Juni 2014, 18 Uhr: „Antirassismus in der Flüchtlingsarbeit – Austausch mit Bremer Initiativen“, Moderation Milena Detzner, Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12-19, 3. Etage

4. Juni 2014, 10 bis 13 Uhr: „Über Flucht und Asyl forschen“, Veranstaltung zum Tag der Lehre, Moderation: Michi Knecht und Henning Koch, Ort: Universität Bremen, GW2, B3009

17. Juni 2014, 18 Uhr: „Fighting against borders. La Carta di Lampedusa“, Diskussion im Rahmen des „Festival contre le racisme“ mit Referentinnen und Referenten der Gruppe Lampedusa, Hamburg, Moderation: Sabine Broeck, Ort: Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5

24. Juni 2014, 18 Uhr: Film „Harragas“ von Merzak Allouache, Algerien, Frankreich 2010. Moderation und Diskussion: Elisabeth Arend und Merzak Allouache. Ort: Institut français Bremen, Contrescarpe 19.

5. und 6. Juli 2014: Workshop „Aktivismus und Wissenschaft - Möglichkeiten kollaborativer Wissensproduktion“ im Gästehaus der Universität Bremen, Auf dem Teerhof 58

15. Juli 2014, 18 Uhr: Abschlussveranstaltung mit dem Dokumentarfilm „Other Europe“ von Rossella Schillaci, Italien. Moderation: Cordula Weißköppel und Elena Klußmann, Universität Bremen, Kleiner Hörsaal (Keksdose)

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft
Prof. Dr. Michi Knecht
Tel.: 0421 218 67600
E-Mail: etnsekrprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
http://www.kultur.uni-bremen.de/de/aktuelles.html