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Tropische Korallenriffe: DFG bewilligt Bremer Forschungsprojekt

Neuer Drittmittelerfolg am Fachbereich Biologie und Chemie

Nr. 045 / 19. Februar 2016 SC

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt erneut die Korallenforschung an der Universität Bremen. Sie hat jetzt der Arbeitsgruppe Marine Ökologie unter Leitung von Professor Christian Wild am Fachbereich Biologie und Chemie Forschungsmittel in Höhe von 220.000 Euro für das Projekt „NICE“ (NItrogen Cycling in Coral Reef organisms under Environmental change) mit einer Laufzeit von drei Jahre bewilligt.

Stickstoff ist ein wichtiges Mangelelement in tropischen Korallenriffen und spielt daher eine entscheidende Rolle für das Funktionieren von Riff-Organismen und ihren Ökosystemen. Die aktuelle Forschung der Arbeitsgruppe Marine Ökologie an der Universität Bremen zeigt, dass Stickstofffixierung durch Mikroorganismen assoziiert ist mit vielen unterschiedlichen Rifforganismen. Dazu gehören unter anderem Korallen, Schwämme, und Algen.

Andere Prozesse innerhalb des marinen Stickstoffkreislaufes in Korallenriffen sind dagegen kaum untersucht, obwohl diese Prozesse sehr wichtig sein können für Anpassungsprozesse von Rifforganismen auf Umweltveränderungen. Dies trifft vor allem für die sogenannte Denitrifizierung zu, also das Umwandeln von Nitrat und Ammonium in flüchtiges Stickstoff-Gas. Darüber hinaus deutet der aktuelle Wissenstand an, dass eine Störung im mikrobiellen Stickstoffkreislauf durch globale Erwärmung oder Düngung eng verknüpft sein könnte mit der gefährlichen Korallenbleiche.

Das nun von der DFG bewilligte Projekt „NICE“ (NItrogen Cycling in Coral Reef organisms under Environmental change) stößt genau in diese Wissenslücken vor, indem es alle Hauptprozesse innerhalb des marinen Stickstoffkreislaufes für verschiedene Rifforganismen untersuchen wird. Dabei wird ein interdisziplinärer Ansatz verwendet, der die Disziplinen Korallenphysiologie, molekulare mikrobielle Ökologie, marine Biogeochemie, und Riffökologie miteinander verbindet.

NICE umfasst eine Vielzahl von Manipulationsexperimenten an wichtigen Umweltfaktoren (Temperatur und anorganische sowie organische Nährstoffverfügbarkeit) am Roten Meer, um die entsprechenden Veränderungen des Stickstoffkreislaufes in Rifforganismen zu quantifizieren und die beteiligten Mikroorganismen zu identifizieren. Insofern wird NICE unser Verständnis des Stickstoffkreislaufes in Korallen und ihren Riffen entscheidend voranbringen und dadurch eine wichtige Wissensgrundlage für ein verbessertes Management von Korallenriffen in einer Zeit der schnellen Umweltveränderung schaffen.

Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle (E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de  oder Tel. 0421 218 60150) kann ein Foto zum Thema Korallenriffe angefordert werden.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Biologie / Chemie
Marine Ökologie
Prof.Dr. Christian Wild
Tel. 0421 218 63367
E-Mail: cwildprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de