Detailansicht

Uni-Wissenschaftler gewinnen den JEC Innovation Award 2012 auf dem Gebiet der Technischen Textilien

Nr. 238 / 9. Juli 2012 SC

Große internationale Anerkennung für Bremer Werkstofftechniker: Wissenschaftler der Universität Bremen und des Faserinstituts haben in einem Förderprojekt zusammen mit der Firma Textechno und weiteren Partnern ein Prüfgerät entwickelt, mit dem sich die Verformbarkeit von Textilien erstmalig standardisiert und vollständig messen und beschreiben lässt. Das Prüfgerät DRAPETEST wurde jetzt in Singapur mit dem JEC Innovation Award 2012 ausgezeichnet, einer der weltweit bedeutendsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Faserverbundwerkstoffe. Das Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (ZIM-Programm, Förderkennzeichen VP2198607OH0) gefördert.

Ohne den Einsatz von Technischen Textilien wären heute Rotorblätter für moderne Windkraftanlagen, energiesparende Verkehrsflugzeuge und Airbags nicht denkbar. Auch Verstärkungsgewebe für chirurgische Eingriffe, Prothesen oder für die Befestigung von Deichböschungen nutzen heute speziell konstruierte Textilien aus Hochleistungsfasern.

„Das DRAPETEST-Messgerät und der Award honorieren die jahrelangen Forschungsaktivitäten am Faserinstitut und der Universität Bremen“, freut sich Christoph Hoffmeister, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Produktionstechnik der Bremer Uni. „Bisher wurden die Aussagen zur Verformung der Technischen Textilien subjektiv beschrieben. Mit dem neu entwickelten Gerät werden jetzt die verschiedenen Umformphänomene wie Falten, Spalten und Winkelabweichungen während des Umformens („Drapierens“) über einem Referenzkörper automatisch identifiziert, gemessen und ausgewertet. Damit können Forscher, Entwickler und Anwender von Technischen Textilien erstmalig reproduzierbare Aussagen treffen und einfach kommunizieren. Das erleichtert und beschleunigt die Entwicklung von neuen Textilien hinsichtlich ihrer Verformungsfähigkeit etwa bei medizinischen Geweben oder hinsichtlich ihrer Steifigkeit, zum Beispiel in Verstärkungstextilien für Flugzeugbauteile.“

Das Gerät kommt nun auch in Bremen schnellstmöglich zum Einsatz. Mit seiner Hilfe will der Wissenschaftliche Mitarbeiter Mirko Christ erforschen, ob und wie die Drapierbarkeit von Textilien mit der Methode der Dimensionsanalyse beschrieben werden kann. Auch verschiedene Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen haben ihr Interesse gezeigt, neue Materialien charakterisieren zu lassen oder das Gerät selbst für die Textilentwicklung oder Wareneingangsprüfung zu nutzen.

Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle kann ein Foto von der Preisverleihung in Singapur angefordert werden.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik
Christoph Hoffmeister
Tel. 0421/ 218-58702
E-Mail: choffmeiprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de