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Was ist die „richtige Weise“ zu denken?

Der renommierte Philosoph Elijah Millgram ist für zehn Tage zu Gast an der Uni Bremen

Nr. 154 / 21. Mai 2013 RO

Der international bekannte Philosoph Elijah Millgram gilt in Fachkreisen als „wichtige Stimme“ der zeitgenössischen Philosophie. Millgram ist Professor of Philosophy an der University of Utah (USA). Vom 28. Mai bis 7. Juni 2013 wird er als Gastdozent im Institut für Philosophie im Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen tätig sein. Auf Bremer Seite wird der Aufenthalt von der Philosophieprofessorin Dagmar Borchers unterstützt. Millgram bietet ein Blockseminar, einen öffentlichen Vortrag sowie die Chance zur Diskussion an. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten. Das International Office der Universität Bremen beteiligt sich finanziell an diesem Forschungsaufenthalt.

Elijah Millgram hat sich insbesondere mit Arbeiten zum praktischen und zum theoretischen Denken hervorgetan. Es geht ihm dabei um die „richtige Weise“ zu denken, und zwar im Sinne von: um zu verlässlichen und sinnvollen Aussagen darüber zu kommen, was ist bzw. was wir tun sollten. Beim theoretischen Denken geht es um Tatsachen, darum, herausfinden, was in der Welt ist. Durch das praktische Denken hingegen kommen wir zu Antworten auf die Frage, was wir tun sollten. Hier gilt die weithin anerkannte Theorie des Instrumentalismus, welche besagt, praktisches Denken sei gleichzusetzen mit reinem Zweck-Mittel-Denken. Dem stellt Millgram eine Theorie des praktischen Denkens entgegen, die auf einem Lernen aus Erfahrung basiert. Anhand unserer Erfahrungen ist es uns nicht nur möglich geeignete Mittel zum Erreichen unserer Zwecke zu erlernen – sondern auch neue, eigene Zwecke und Ziele anzunehmen. Millgram spricht dabei von der Theorie der praktischen Induktion. Die Ergebnisse seiner Theorien zum praktischen und theoretischen Denken haben Konsequenzen auf viele aktuelle Fragen und Themen der Philosophie.


Die Veranstaltungen:

Das Blockseminar „Learning from Experience What Matters“ des amerikanischen Philosophen findet vom 30. Mai bis 1. Juni statt, jeweils von 14 bis 18 Uhr. Dabei geht es um folgende Fragen: Woher wissen wir, worauf es im Leben ankommt? Gibt es Wege heraus zu finden, welche Ziele erstrebenswert sind? Elijah Millgram stellt in diesem Blockseminar eine eigene Theorie des praktischen Denkens vor. Dieses Seminar ist für fortgeschrittene Studierende, Promovenden und Postdocs konzipiert, Interessierte aus anderen Fachrichtungen sind ebenfalls herzlich willkommen.

Zum Vortrag „Outsourcing the Mind: Extended Cognition and First-Person Authority“ am 6. Juni 2013 um 18 Uhr ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen zwei aktuelle Debatten der analytischen Philosophie. Zum einen geht es um die Eigenperspektive auf mentale Zustände. Zum anderen um die These, dass sich kognitive Prozesse und Zustände über die Körpergrenzen hinaus erstrecken. Millgram stellt an dem Abend neue Lösungsmöglichkeiten zur Bestimmung der Grenzen der Kognition vor.


Achtung Redaktionen:
In der Uni-Pressestelle kann unter der E-Mail presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de ein Foto von Professor Elijah Millgram angefordert werden. Über Svantje Guinebert vom Institut für Philosophie können auch Interviews vereinbart werden.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Institut für Philosophie
Svantje Guinebert; Tel.: 0421 218-67836
E-Mail: svantje.guinebertprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.elijahmillgram.net