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Akademischer Senat diskutiert Zukunftskonzept

An der Universität wird derzeit am Zukunftskonzept II (ZUK II) gearbeitet. Es soll den strategischen Weg von Forschung und Lehre in den Jahren ab 2017 nach dem Ende der laufenden Exzellenzförderung beschreiben. Das Rektorat bereitet sich mit ZUK II zugleich auf das Exzellenz-Nachfolgeprogramm vor,…

Rektor Bernd Scholz-Reiter legte Wert auf höchst möglichen Konsens. „Bislang waren in verschiedenen Runden mehr als 100 Menschen beteiligt“, sagte er. „Alle Akteure sind zum Mitdenken eingeladen.“ Mit ZUK I ist bereits eine Schärfung der Profilbereiche als „4+2-Modell“ eingeleitet worden. Die Erforschung der Meere, die Zukunft der Wohlfahrtsstaaten, Robotik und autonome Steuerung sowie Materialien und Produktionsprozesse sind die vier grundlagenorientierten Forschungsbereiche. Hinzu kommen Gesundheitsforschung und Logistik, die stark regionalwirtschaftlich verankert und transferorientiert entwickelt werden sollen. In Anlehnung an das MARUM sollen selbständige Zentren in allen Profilen geschaffen werden wie zum Beispiel das bereits gegründete SOCIUM in den Sozialwissenschaften und MAPEX in den Material- und Prozesswissenschaften. Die Profilbereiche integrieren mehr Fächer und Professuren als bisher, etablieren Graduiertenschulen und nehmen die Master-Programme in den Blick. In ihnen soll es mehr englischsprachige Lehrveranstaltungen geben und sie sollen gezielt in die Promotionsphase führen. Infrastrukturen sollen durchgängig gemeinsam genutzt werden. In den Materialwissenschaften wird beispielsweise ein Gerätezentrum etabliert.

Finanzen und Nachhaltigkeit

Die Diskussion im Akademischen Senat kreiste auch um die finanziellen Mittel und die daran gebundene Nachhaltigkeit. „Mir fehlt in der Strategie bisher die Verknüpfung mit der Ressourcenlage der Uni“, sagte etwa Professor Jochen Zimmermann, Dekan im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft. Wenn jedes Profil eine eigene Graduiertenschule aufbaue, wie werde das dann finanziert, „aus den Grundmitteln?“ wollte er wissen.

„Mut zum Umbau“

Ralf Streibl, Vertreter der Akademischen Mitarbeiter, wollte Nachhaltigkeit im Antrag verankert haben. „Wie geht es weiter, wenn die Förderung ausläuft?“, fragte er.  „Nicht, dass dann zu Lasten anderer Forschungsbereiche umgeschichtet wird, weil im Grundhaushalt kein Geld für die neu geschaffenen Projekte da ist“, mahnte er. Professor Ivo Mossig regte an, den Kooperationsbegriff, der im Papier häufig auftauche, zu schärfen. „Kooperationen sind nicht umsonst zu haben, sie sind teuer und kein Billigmodell“, sagte er. Kanzler Martin Mehrtens forderte „Mut zum Umbau“, um bereits jetzt gezielt Bereiche neu aufzustellen. Der Rektor sieht die im Konzept dargestellten Maßnahmen als „Blick in die Zukunft“. Das Land habe die Zusage gegeben, zunächst bis 2020 seinen Anteil, nämlich 25 Prozent Fördermittel für die Exzellenz, zu zahlen. „Selbst wenn wir nicht erfolgreich sind, haben wir auch im worst case eine höhere Grundfinanzierung für einige Zeit“, sagte er. Letztlich sei das ein Honorar für das vorausgegangene erfolgreiche Zukunftskonzept I. Scholz-Reiter: „Nur über den Erfolg beim Wettbewerb erhalten wir dauerhaft mehr Mittel vom Land. Das ist unsere einzige Chance.“ Der Akademische Senat will während seiner zweitägigen Klausurtagung die Diskussion noch in diesem Jahr fortsetzen.

Menschen sitzen an Tischen im Caree
Mut zum Umbau: Der Akademische Senat diskutierte in seiner jüngsten Sitzung auch über das Zukunftskonzept ab 2017.