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Ein Semester im Ausland – mit „Study Buddy“ kein Problem!

Es erleichtert internationalen Gaststudierenden das Einleben in Bremen und ermöglicht Bremer Studierenden, internationale Kontakte zu knüpfen: Zahlreiche Studierende nutzen das Programm „Study Buddy“ an der Universität Bremen. Bei den Studentinnen Johanna Gerdes und Kübra Nergiz aus Ankara (Türkei)…

Ohne ihren „Study Buddy“ wäre das Auslandssemester für Johanna Gerdes nur halb so gut gewesen. In Istanbul unterstützte ihr türkischer „Studierkumpel“ Tekin sie dabei, sich in der Universität und der Großstadtmetropole zurechtzufinden. Für die 25-Jährige war deshalb klar: Nach ihrer Rückkehr nach Bremen würde sie sich auch beim „Study Buddy“-Programm des International Office an der Uni Bremen engagieren. Im Frühjahr 2013 war es dann soweit: Johanna fand über das Programm eine türkische Bachelorstudentin, die ihr Sommersemester an der Uni Bremen verbringen wollte, um Chemie zu studieren. Schnell wurde aus dem Tandem eine gute Freundschaft.

Erster Besuch in Deutschland

Kübra Nergiz staunte nicht schlecht, als sie in ihrer Heimat Ankara über Facebook eine Nachricht von einer Johanna erhielt: „Hallo Kübra, ich bin Dein Study Buddy von der Uni Bremen. Wann landest Du? Ich hole Dich ab!“. Die türkische Studentin war erleichtert. Es war ihr erster Besuch in Deutschland. „Und ich konnte noch nicht so gut Deutsch“, erinnert sich die 22-Jährige. Kaum war Kübra am Bremer Flughafen gelandet, startete Johanna mit ihr auch schon das Bremer Kulturprogramm mit einem Besuch auf Bremens Frühlingskirmes – der „Osterwiese“.

Hat Einleben in Bremen sehr erleichtert

In den nächsten Monaten zeigte Johanna der türkischen Studentin die Stadt und half ihr, sich auf dem Campus zurechtzufinden. Sie genoss es, wieder etwas türkisch reden zu können. Kübra freute sich, dass eine Deutsche so begeistert von ihrer Heimat war. So kochte sie für Johanna zum Beispiel Menemen – eine Eierspeise mit türkischem Käse und Oliven. Und sie lernte die deutsche Sprache und Kultur besser kennen. „Johanna hat mir das Einleben in Bremen sehr erleichtert, es gefällt mir mittlerweile gut hier“, sagt sie. Nur mit den kühleren Sommertemperaturen im Vergleich zu ihrer Heimat kann sich die Türkin nicht anfreunden.

„Es kommt immer auf die Konstellation des Tandems an“

Dass sich eine so enge Freundschaft zwischen den beiden entwickelt hat, freut auch Oliwia Schildt, die das Programm im Sommersemester 2013 im International Office betreut hat. „Es kommt immer auf die Konstellation des Tandems an“, sagt sie. Zwar können die Studierenden bei der Online-Anmeldung Wünsche äußern, wie zum Beispiel Land, Sprache und Geschlecht ihres Study Buddys. Doch inwieweit die Chemie stimmt, stellt sich dann erst im persönlichen Kontakt heraus. Letztlich ist das Programm eine gute Unterstützung, dass sich internationale Gaststudierende in Bremen schnell heimisch fühlen. Und es fördert den interkulturellen Austausch.

Das Study-Buddy-Programm

Die Universität Bremen hat das so genannte Study-Buddy-Programm im Jahr 2007 gestartet, um internationalen Gaststudierenden das Einleben in Bremen und an der Universität zu erleichtern und Bremer Studierenden die Möglichkeit zu geben, internationale Kontakte auf dem Campus zu schließen.

Überwiegend nutzen es Erasmus-Studierende für ihr Auslandssemester an der Uni Bremen. Dabei wird jedem internationalen Studierenden ein deutscher „Buddy"  – übersetzt: Kumpel – zugeteilt, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. Dadurch entsteht ein interkultureller Austausch und es entwickeln sich internationale Kontakte. Die Anmeldung erfolgt über ein Online-Programm. Dabei können die Studierenden Wünsche zum  Herkunftsland, zur Sprache und zum Geschlecht ihres „Study Buddys“ angeben. Im Wintersemester 2012/13 und im Sommersemester 2013 nutzten es insgesamt 700 Studierende.

www.uni-bremen.de/kompass

Zwei junge Frauen beim Kaffeetrinken.
Aus dem „Study Buddy“-Paar Johanna (rechts) und Kübra wurde eine enge Freundschaft. Nur mit einer Sache taten sie sich schwer: Während für Johanna der Autoverkehr in Istanbul eine Mutprobe war, konnte Kübra sich nicht gut mit dem – im Vergleich