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„Ich darf bauen“: Das Rektorat stellt aktuelle Themen vor

„Das Rektorat informiert“ ist inzwischen eine Traditionsveranstaltung geworden. Seit drei Jahren berichten Rektor und Konrektoren regelmäßig einmal im Sommer- und Wintersemester über ihre Arbeitsfelder und laden zu Fragestunde und Diskussion ein. „Das Format richtet sich an all jene, die nicht in…

Er sei für die Erfolgsmeldungen zuständig, betonte Scholz-Reiter augenzwinkernd und zählte eine lange Liste auf: Geld vom Bund für den Qualitätspakt Lehre, Drittmittel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für zwei neue Graduiertenkollegs und ein bestehendes, sowie zwei neue Sonderforschungsbereiche. Auch in der Psychologie sei die Kuh vom Eis, weil die Vorschläge externer Berater zur Neuaufstellung von der Universität und dem Land „hoch anerkannt“ werden. Eine Professur sei bereits ausgeschrieben, fünf weitere werden folgen. „2020 haben wir eine völlig neue Psychologie“, so der Rektor.

Minds, Media, Machines

Andreas Breiter, Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, betonte: „Wir werden mit fünf Clustern in den Exzellenzwettbewerb gehen, wenn wir glauben, dass die Konzepte Superspitze sind“. Neben dem seit Jahren erfolgreichen MARUM sollen das Minds Media, Machines, Materialwissenschaften, Sozialwissenschaften und Umweltphysik sein. Bis Ende des Jahres will Thomas Hoffmeister, Konrektor für Lehre und Studium, die Systemakkreditierung unter Dach und Fach haben und international verorten. Die Uni Bremen werde Expertise aus anderen europäischen Hochschulen einholen. Internationalisierungsstrategie ist das Thema von Yasemin Karakaşoğlu, Konrektorin für Internationalität und Diversität. Ein neues Hochschulbüro im Haus der Wissenschaft soll Anlauf- und Clearingstelle für „hochschulaffine“ Geflüchtete werden. Ein zweijähriges Vorbereitungsstudium für die Hochschulreife sei bereits konzipiert, 60 Flüchtlinge in dieses Programm aufgenommen.

PCB: „Keine Gesundheitsgefahren“

Handfestes hatte Kanzler Martin Mehrtens beizutragen. „Ich habe ein Privileg, ich darf bauen“, schmetterte er stolz in den Saal. Und hier die Fakten: Der Architekturwettbewerb für das neue Gebäude der Biologie wird in zehn Tagen abgeschlossen. Der 6000 Quadratmeter umfassende Neubau soll 38 Millionen Euro kosten, wird sehr moderne Labore enthalten und 2019/20 in Betrieb gehen. Er soll an der Leobener Straße entstehen (Anmerkung von Moderator Eberhard Scholz: „Dort, wo nach dem Brand mal das Mensa-Zelt war“). Die Sanierung des Uni-Bades steht kurz vor Abschluss, im Sommer öffnet es wieder und zwar als mittelfristige Lösung bis 2022. Danach können die Schwimmer in das neue Horner Hallenbad springen. „Räume für Lehrveranstaltungen sind nach wie vor ein Engpass, 90 Prozent Auslastung ein hoher Wert“, sagte der Kanzler. Die Zwischenlösung lautet: „Große Räume teilbar machen und mit mobilen, schallisolierten Trennwänden versehen.“ Zehn dafür geeignete Räume seien schon ausgeguckt, sagte er. In Bezug auf die PCB-Werte in einzelnen Räumen im NW1 und GW1 bestünden keine Gesundheitsgefahren, unterstrich Mehrtens.

Anwesenheitspflicht versus Anwesenheitskultur

„Was wird aus dem NW2?“, kam eine Frage aus dem Publikum. Der A-Trakt werde durchsaniert, der B-Trakt freigezogen, sagte der Kanzler. „Unser Wunsch sind dort Lehrräume mit einem Audimax, die vom Boulevard aus zu erreichen sind.“ Schließlich brachte ein Studierender den Dauerbrenner „Anwesenheitspflicht“ ins Spiel. Konrektor Hoffmeister möchte sie durch das Wort „Anwesenheitskultur“ ersetzt haben. „Wir sind keine Fernuniversität“, unterstrich er. Für Praktika in Laboren sei die tatsächliche Teilnahme wichtig. Der Rektor sprang ihm bei: „In den Seminaren steht der wissenschaftliche Dialog im Mittelpunkt. „Dafür muss man nicht nur körperlich, sondern auch geistig anwesend sein.“ Dispute seien seit der Gründung der ersten Universitäten eine Grundlage der Wissenschaft.

Fünf Personen an Stehtischen: Vier Männer, eine Frau
Informierten in der Mensa (v.l.): Kanzler Martin Mehrtens, Konrektor Thomas Hoffmeister, Konrektorin Yasemin Karakaşoğlu, Konrektor Andreas Breiter, Rektor Bernd Scholz-Reiter.
Blick in einen Saal mit Publikum, einer steht und spricht
Das Rektorat beantwortete auch zahlreiche Fragen aus dem Publikum.