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Überraschung im Akademischen Senat

Kontinuität im Uni-Rektorat: Darum sollte es eigentlich bei der Sitzung des Akademischen Senats (AS) am 27. Mai 2015 gehen. Doch es kam anders. Uni-Rektor Bernd Scholz-Reiter hatte vorgeschlagen, die Konrektoren Yasemin Karakaşoğlu und Kurosch Rezwan für eine erneute Amtszeit bis September 2017 zu…

Die Universität Bremen steht vor großen Herausforderungen: Sie muss sich auf den Nachfolgewettbewerb der Exzellenzinitiative vorbereiten, den Wissenschaftsplan 2020 umsetzen sowie ihre Position in der internationalen Forschungslandschaft festigen und nach außen hin sichtbarer machen: So beschrieb Rektor Bernd Scholz-Reiter im Uni-Parlament die Herausforderungen, vor denen die Universität steht. Eine gute Basis, um die Aufgaben erfolgreich zu meistern, sei personelle Kontinuität im Rektorat. Deshalb schlug Scholz-Reiter dem AS vor, die Wiederbestellung der Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität, Yasemin Karakaşoğlu, und des Konrektors für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, KuroschRezwan, zu befürworten.

Zum Prozedere der Konrektorenwahl: Auch wenn der Akademische Senat die Konrektoren nicht direkt wählt, muss der Rektor das AS-Votum über seinen Vorschlag zur Konrektoren-Bestellung berücksichtigen. Erst danach kann er die Konrektoren bestellen. Dieses etwas komplizierte Verfahren ist durch das Bremische Hochschulgesetz vorgeschrieben.

Klares Votum für Konrektorin Yasemin Karakaşoğlu

Der AS folgte dem Vorschlag des Rektors, Yasemin Karakaşoğlu für eine dritte Amtsperiode zu bestellen. Mit 16 Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen erhielt sie eine deutliche Mehrheit. In ihrer „Wahlrede“ im AS machte die Expertin für Interkulturelle Bildung klar, dass in den vergangenen vier Amtsjahren viel für die Internationalisierung verknüpft mit Interkulturalität getan worden ist. Die Willkommenskultur der Uni sei zum Beispiel durch das Welcome Centre, das wöchentliche Café International oder den International Day gestärkt worden. Inzwischen habe die Uni Bremen Rahmenbedingungen und Räume geschaffen, um sich mehr und mehr zu einem Migrationsmagneten und Integrationsmotor zu entwickeln. Daran werde sie engagiert weiterarbeiten. Zugleich habe sich ihr Aufgabenspektrum erweitert, beispielsweise um die Dimension der Inklusion. Konsequenterweise nennt sich Yasmin Karakaşoğlu demnächst Konrektorin für Internationalität und Diversität, denn so „werden wir national und international anschlussfähig“. Ihre zukünftigen Arbeitsschwerpunkte gelten neben dem Diversity-Management der weiteren Stärkung der Internationalisierung. So soll etwa ein Aktionsplan für eine gesamtuniversitäre Sprachenpolitik aufgelegt werden.

KuroschRezwan ohne Mehrheit

Die Zustimmung der AS-Mitglieder zum Vorschlag KuroschRezwan fiel dagegen geringer aus. Hier votierten neun AS-Mitglieder für die Amtsfortsetzung. Bei neun Gegenstimmen und vier Enthaltungen erhielt er keine Mehrheit. Zuvor hatte der Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs dem AS seine Arbeitsschwerpunkte vorgestellt: Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, unter anderem bei der Suche nach gangbaren Karrierewegen, weitere Unterstützung der Geisteswissenschaften, Vertiefung interdisziplinärer Kooperationen, mehr Wissenstransfer in die Gesellschaft, mehr Forschungsimpulse für die Lehre und – last but not least – mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft. Welche Folgen das AS-Votum haben wird, ist noch unklar. Rektor Bernd Scholz-Reiter prüft das weitere Vorgehen.

Professorin Yasemin Karaka?o?lu
Professorin Yasemin Karaka?o?lu
Mann an einem Tisch sitzend mit anderen
Unirektor Bernd Scholz-Reiter warb für personelle Kontinuität im Rektorat.
Mann an einem Tisch sitzend mit anderen
Blieb ohne Mehrheit: Konrektor Kurosch Rezwan konnte mit seinem Konzept nicht überzeugen.