Wissenschaftsplan: Zwar Planungssicherheit, aber kein realer Etatzuwachs
Uni-Kanzler Mehrtens zeichnete in seinen Ausführungen ein schnörkelloses Bild von der extrem schwierigen Finanzlage der Uni Bremen. Zwar biete der Wissenschaftsplan (WSP) 2020 der Uni Planungssicherheit und sehe keine nominelle Streichung im Haushalt vor, aber in dem im WSP festgeschriebenen Finanzrahmen „ist die Uni nicht zu fahren“. Als Konsequenz müssen alle Bereiche der Uni auf den Prüfstand. Mehrtens ganz deutlich: „Vieles können wir uns einfach nicht mehr leisten. Wir müssen uns von Aufgaben verabschieden.“ Konkret geht es um ein jährliches Defizit von rund 10 Millionen Euro, das für ihn als obersten Uni-Haushälter nicht verantwortbar sei. „Der Umbau der Universität ist erforderlich“, so Mehrtens.
Arbeitsplätze sicher, Verträge werden erfüllt
Der Kanzler macht den Uni-Angehörigen klar, dass der Haushalt in den kommenden fünf Jahren konsolidiert werden müsse. So müsse bei Entfristungen ebenso wie bei Ausfallbürgschaften genau hingeschaut werden. Er werde hier sehr restriktiv handeln. Aber er wies zugleich darauf hin, dass alle unbefristeten Arbeitsplätze sicher sind und alle befristeten Verträge erfüllt werden.
Mögliche Einsparoptionen
Mehrtens drückte sich nicht davor, konkrete Einsparmöglichkeiten zu nennen, wie sie auch in der Haushaltskommission des Akademischen Senats diskutiert werden. Zu den Sparoptionen gehören: der Umbau von wenig nachgefragten Studiengängen, Zusammenlegung von Fachbereichen und nicht in Fachbereichen organisierten Instituten, Überprüfung der Förderformate der Zentralen Forschungsförderung, Schließung des Fachs Psychologie und von wissenschaftlichen Einrichtungen, Überprüfung zentraler Dienstleistungen und die Optimierung der Energienutzung. Auf der Einnahmeseite schloss der Kanzler eine Erhöhung der Verwaltungsgebühren für die Studierenden nicht aus. In welchen Bereichen schließlich gespart werden soll, muss vom AS beschlossen werden, voraussichtlich in der Sitzung am 17. Dezember. Trotz der aus Sicht des Uni-Kanzlers notwendigen Neuaufstellung der Uni „müsse die Breite der Fächer weitestgehend erhalten bleiben“.
Auf die Nachfrage der Personalratsvorsitzenden Christel Wienrich, wie der Kanzler gedenke mit der nun seit vielen Jahren andauernden Arbeitsüberlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umzugehen, sagte Mehrtens, dass das Problem im Rahmen des Organisationsentwicklungsprozesses und der Neubewertung der Aufgaben gelöst werden müsse.