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Auszeichnung für Pioniere der Quantencomputer

Weil sie wichtige Grundlagen für heutige Softwarelösungen für Quantencomputer gelegt haben, wurden Wissenschaftler für ihre Arbeit jetzt ausgezeichnet. Sie entstand vor mehr als zehn Jahren in einem studentischen Projekt an der Universität Bremen.

„Die Auszeichnung hat uns in dem bestätigt, was wir vor 15 Jahren an Pionierarbeit auf diesem Gebiet an der Universität Bremen geleistet haben“, sagt Professor Rolf Drechsler und Leiter des Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). „Heute sind Quantencomputer in aller Munde. Damals war das absolutes Neuland.“ Der Informatiker hat damals das studentische Projekt im Fachbereich Mathematik/Informatik geleitet. „Wir haben uns in meiner Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur bereits seit 2005 mit den Grundlagen der Quantencomputer beschäftigt“, sagt er. „Sie war für uns schon eine vielversprechende Variante.“ Das Spannende an ihnen sei, dass man Probleme lösen könne, die herkömmliche Computer nicht können. „Quantencomputer arbeiten wesentlich komplexer“, so der Wissenschaftler.

Grundlagen für Software der Zukunftstechnologie wurden gelegt

Mittlerweile arbeiten internationale Firmen wie IBM, Google, Microsoft und viele weitere an Quantenrechnern und haben begonnen, diese zu vermarkten. Anwenderinnen und Anwender aus allen Bereichen der Industrie investieren Millionenbeträge in die Technologie. Wie jeder Rechner braucht aber auch ein Quantencomputer passende Software, um Anwendungen auf ihnen zu realisieren. Die Grundlagen, die hierfür vor zehn Jahren an der Universität Bremen gelegt wurden, wurden nun auf der Fachkonferenz ASP Design Automation Conference mit einem „10-year Retrospective Most Influential Paper Award“ ausgezeichnet.

Rolf Drechsler freut sich besonders, dass mit ihm vier ehemalige Mitarbeiter ausgezeichnet wurden: Robert Wille ist inzwischen Professor an der Johannes Kepler Universität Linz und forscht noch heute auf dem Gebiet der Quantencomputer. Mathias Soeken arbeitet bei Microsoft Research ebenfalls in diesem Bereich. Beide haben damals das studentische Projekt als junge Wissenschaftler betreut und bei Rolf Drechsler promoviert. Die beiden ehemaligen Studenten Christoph Hilken und Nils Przigoda gehörten ebenfalls zum Projekt und wurden mit ausgezeichnet.

Weitere Informationen:

 

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Rolf Drechsler
Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur
Fachbereich Mathematik / Informatik
Universität Bremen
Telefon: +49 421 218-63932
E-Mail: drechslerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Das Foto zeigt eine 3D-Illustration eines futuristisch leuchtenden Quantencomputer-Prozessors.
Das Foto zeigt eine 3D-Illustration eines futuristisch leuchtenden Quantencomputer-Prozessors. Ein studentisches Projekt der Universität Bremen schaffte wichtige Grundlagen heutiger Softwarelösungen für Quantencomputer. Copyright: James Thew / AdobeStock