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„molo.news“: Forschungsverbund testet eine in Bremen entwickelte Nachrichten-App

Nach einem erfolgreichen Testbetrieb in Bremen erforschen Wissenschaftler:innen, wie die News- und Info-App „molo.news“ bundesweit verfügbar gemacht werden kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit 1,5 Millionen Euro.

Lokale Nachrichten haben es schwer: Lokalzeitungen sind unter wirtschaftlichem Druck und kommerzielle Social-Media-Plattformen haben sich als wenig geeignet für lokale News erwiesen. Die News- und Info-App molo.news in Bremen hingegen vermittelt Lokalinformationen via Smartphone. Die Entwicklung der App wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Forschende der Universitäten Bremen und Leipzig sowie des Leibniz-Instituts für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut in Hamburg untersuchen nun, wie die Plattform bundesweit verfügbar gemacht werden kann. Das BMBF unterstützt das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren bis Ende Februar 2026 im Rahmen des Programms VIP+ („Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung“).  

Individuell angepasste Nachrichten von Medienhäusern, Vereinen oder Bildungseinrichtungen

molo.news ist eine kostenlose lokale Nachrichten- und Event-Plattform, die man über eine App für iOS und Android nutzen kann. Neben den Inhalten diverser regionaler Medienhäuser finden Nutzer:innen hier auch News und Events von anderen Einrichtungen und Kollektiven, wie etwa Bildungseinrichtungen, lokal ansässigen Vereinen, sozialen Bewegungen oder Kulturveranstalter:innen. Im Newsfeed sowie im Eventkalender der App können sich die Nutzer:innen die Informationen an die eigenen Interessen angepasst anzeigen lassen, ohne dabei in sogenannten Filterblasen zu landen. molo.news ist dabei datensparsam und sammelt keine Informationen der Nutzer:innen. Die der Plattform zugehörige App wurde zwischen 2017 und 2019 von drei Forschungseinrichtungen gemeinsam entwickelt: dem Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI), dem Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) und dem Zentrum für Medien- Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen. Besonders war dabei der Co-Creation-Ansatz: Die Plattform wurde gemeinsam mit Journalist:innen, Mitgliedern von Vereinen, Initiativen und öffentlichen Einrichtungen aufgesetzt.

Testung in sechs deutschen Städten

„Nach dem erfolgreichen Start eines Testbestriebs von molo.news in Bremen und Umgebung – mit über 2.700 Nutzer:innen – soll nun getestet werden, wie die Plattform weiter zu entwickeln ist, um einen bundesweiten Start zu ermöglichen“, so der Projektleiter Professor Andreas Hepp (ZeMKI, Universität Bremen). Gemeinsam mit Professor Christian Pentzold (Universität Leipzig) und Professorin Wiebke Loosen (Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut in Hamburg) wird er in den kommenden drei Jahren erforschen, wie sich das Konzept von molo.news auf andere Regionen übertragen lässt. Die speziell für Bremen entwickelte Plattform wird dazu in sechs deutschen Groß-, Mittel- und Kleinstädten getestet und überarbeitet. „Leipzig mit seiner vielfältigen Zivilgesellschaft und Medienlandschaft ist ein idealer Ort, um das Angebot von molo.news auszuprobieren“, erklärt Christian Pentzold. Das mit Projekt hat auch zum Ziel, ein nachhaltiges Geschäftsmodell für den langfristigen Betrieb der Plattform zu entwickeln. Ebenso werden Einnahmemöglichkeiten für freischaffende Journalist:innen validiert. Unterstützt wird das Projekt von verschiedenen Medienorganisationen und Expert:innen für einen gemeinwohlorientierten Journalismus.

Weitere Informationen:

www.molo.news

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Andreas Hepp
Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI)
Universität Bremen
Tel.: +49 0421 218-67620
E-Mail: andreas.heppprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

 

 

Eine Person schaut sich die App molo.news auf einem Smartphone an.
Die News- und Info-App molo.news vermittelt Lokalinformationen via Smartphone.