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Projekte der CAMPUSiDEEN 2019 ausgezeichnet

Im Startup-Wettbewerb CAMPUSiDEEN stehen die Gewinnerinnen und Gewinner aus den Kategorien „Geschäftsideen“ und „Businesspläne“ fest. Vier von sechs kommen aus der Universität Bremen. Sie wurden am 3. September 2019 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der Handelskammer ausgezeichnet.

Der „Erntewächter“ – ein Sensorsystem für die Landwirtschaft – von Florian und Benjamin Littau (Universität Bremen) sowie die umfassende Datenanalyse für den stationären Handel der metricc consulting (Hochschule Bremerhaven): Das sind die ersten Plätze der CAMPUSiDEEN von insgesamt sechs in den Kategorien Geschäftsideen und Businesspläne. Noch drei weitere Siegerplätze gehen an die Universität Bremen: An Moritz Armbrust, Sebastian Mildenberger, Steffen Kirschner und Marc Gerken von Patavinus für ihre Idee, mit Software und Stickern den Findern von verlorenen Dingen beim Ermitteln der Besitzer zu helfen; an Andre Mühlenbrock für seine Lehrprogrammierplattform CodingPlatform, die Programmieren leichter machen soll; und an Viktoria Theoharova, die mit HUDDY individuelle Pullover passgenau und nachhaltig herstellt.

Die Siegerinnen und Sieger setzten sich gegenüber 39 Einreichungen von 98 Teilnehmenden durch. Ein Drittel davon sind Frauen. Damit liegt die Quote deutlich über dem Startup-Durchschnitt von knapp 15 Prozent. „Die Ideen der ausgezeichneten Gründerinnen und Gründer bieten Lösungen für drängende Herausforderungen. Sie zeigen das große Potential der Startups aus den Hochschulen im Land Bremen als wichtigem Baustein der Zukunft unserer Wirtschaft“, sagt Sarah Thiel, Koordinatorin der CAMPUSiDEEN.

Die vier ausgezeichneten Projekte der Universität Bremen:

Die Erstplatzierten in der Kategorie „Geschäftsideen“, Florian und Benjamin Littau, überzeugten mit ihrem „Erntewächter“. Gegenstände wie Metalle und Steine oder Wildtiere, die versteckt auf Nutzfeldern liegen, richten in der Landwirtschaft jährlich großen finanziellen Schaden an Maschinen oder durch Ernteausfälle an. Die Littau-Brüder – Elektroingenieur und Physiker – entwickelten daher mit dem Erntewächter ein Sensorsystem, das Fremdkörper im Feld erkennt und auf diese Weise Unfälle mit landwirtschaftlichen Maschinen vermeiden kann. Das System erkennt im Gegensatz zu herkömmlich eingesetzten Technologien auch nichtmagnetische Metalle, Steine und Wildtiere. Der Prototyp wird bereits entwickelt, und der Bedarf ist groß.

Hilfreich im Alltag ist auch die Ideen, die Patavinus realisierte – ein Startup, das sich nach Antonius Patavinus, dem Schutzpatron für verlorene Sachen, benannt hat. Der Hintergrund: Jeden Tag verlieren Menschen Wertsachen wie Schlüssel oder Portemonnaie, die von anderen gefunden werden. Doch der Weg zurück zu ihren Besitzerinnen und Besitzern ist langwierig und kostet Geld und Zeit. Viel einfacher wäre es, wenn die Gegenstände direkt und ohne Umweg zurückgegeben werden könnten, dachten sich Moritz Armbrust, Sebastian Mildenberger, Steffen Kirschner und Marc Gerken von der Universität Bremen. Ihre Software Patavinus soll Abhilfe schaffen: Wertsachen können einfach mit einem Anhänger oder Sticker mit der Aufschrift „contact owner“ versehen werden, der bei iOS oder Android registriert ist. Über einen QR-Code können die Finder unmittelbar in einen (anonymen) Chat mit den Eignern der verlorenen Gegenstände treten und die Rückgabe schnell und unkompliziert organisieren.

Andre Mühlenbrock will das Programmieren leichter machen, das in der Wirtschaft immer mehr gefragt und daher auch ein wichtiger Teil der Ausbildung ist. Doch dass Lernende das Programmieren oft auf eigenen Smartphones oder Tablets einüben, bringt aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Geräte und Betriebssysteme Probleme mit sich. Mühlenbrock, der an der Uni selbst Informatik-Tutor ist, hat der CodingPlatform, eine Lehrprogrammierplattform für Programmiersprachen wie Java, C++ und Python entwickelt. Sie richtet sich speziell an Schulen, Berufsschulen und Universitäten und verlagert das Programmieren vollständig ins Web. Notwendig sind lediglich ein aktueller Webbrowser und eine Internetverbindung.

Wie sich eine gute Geschäftsidee weiterentwickeln kann, zeigt das Beispiel von HUDDY, dem Startup von Viktoria Theoharova. Sie überzeugte bei den CAMPUSiDEEN 2017 mit der Geschäftsidee von Pullovern, die sie passgenau, individuell und nachhaltig für Kundinnen und Kunden herstellt. Daraus ist mittlerweile ein Businessplan geworden, mit dem HUDDY nun in diesem Segment erfolgreich war. Bei HUDDY stellt man sich im Webshop oder vor Ort im Ladengeschäft das persönliche Lieblingsstück im Baukastenprinzip selbst zusammen. Das Unternehmen bedient damit den Wunsch nach individueller Bekleidung mit perfektem Sitz. Für die Produktion werden nahezu ausschließlich nachhaltig in Deutschland hergestellte Stoffe verwendet.

Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro

Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung in der Handelskammer wurden am Dienstagabend Auszeichnungen im Gesamtwert von 15.000 Euro verliehen. Prämiert wurden neben den jeweils ersten drei Plätzen in den Kategorien „Geschäftsideen“ und „Businesspläne“ ein Publikumspreis in der Kategorie „Geschäftsideen“. Als zusätzlichen Gewinn gab es den Sonderpreis „Suchmaschinenoptimierung“, gesponsert von der Bremer Online-Marketing-Agentur der ehemaligen CAMPUSiDEEN-Teilnehmer Admospherics – diesen erhielt Patavinus für den gelungenen Webauftritt. Den Sonderpreis „Ideenschutz“, gesponsert von der Bremer Rechtsanwaltskanzlei Nachtwey IP, gewann BagFlip von der Hochschule Bremen. Dr. Frank Thoss von der Handelskammer Bremen sprach ein Grußwort und gratulierte den Preisträgerinnen und Preisträgern.

Über den Wettbewerb CAMPUSiDEEN

Der Wettbewerb CAMPUSiDEEN prämiert seit 2002 die besten Startup-Ideen der Bremer Hochschullandschaft. Durchgeführt wird er von der Hochschulinitiative BRIDGE. Damit fördern die Universität Bremen, die Hochschule Bremen, die Hochschule Bremerhaven, die Jacobs University Bremen und die Bremer Aufbau-Bank Existenzgründungen aus dem Hochschulkontext. Zu den Angeboten gehören Beratungen zum Thema Selbstständigkeit und ein Kursprogramm.

Folgende Partner unterstützen die CAMPUSiDEEN 2019: BLG Logistics Group, Bremer Aufbau-Bank, kraftwerk city accelerator bremen, Kanzlei Nachtwey IP, neuland – Büro für Informatik, admospherics, Encoway, Sparkasse Bremen und Handelskammer Bremen.


Weitere Informationen:

www.bridge-online.de/campusideen.html
https://www.facebook.com/campusideen
www.uni-bremen.de


Fragen beantwortet:

Sarah Thiel
BRIDGE
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218-60343
E-Mail: sarah.thielprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de

 

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Die Preisträgerinnen und Preisträger der CAMPUSiDEEN 2019. Gleich vier Auszeichnungen gehen an Projekte der Universität Bremen.