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Neues Buch von ZeMKI-Mitglied Dr. Dennis Redeker und Kollegen

"The Content Governance Dilemma"

Im Juli 2023 hat ZeMKI-Mitglied Dr. Dennis Redeker (Lab "Platform Governance, Media, and Technology") - zusammen mit Dr. Edoardo Celeste (Dublin City University), Dr. Nicola Palladino (Trinity College Dublin) und Dr. Kinfe Yilma (Addis Ababa University) - ein neues Buch bei Palgrave Macmillan veröffentlicht. "The Content Governance Dilemma: Digital Constitutionalism, Social Media and the Search for a Global Standard" kann ab sofort bestellt oder als digitale Open-Access-Publikation hier abgerufen werden. Das Buch setzt sich kritisch mit einigen der schwierigsten Fragen auseinander, mit denen Plattformen konfrontiert sind, wenn sie entscheiden müssen, welche Standards sie für die Moderation von Inhalten anwenden sollen.

Worin besteht das Content Governance-Dilemma? Bis heute gibt es keinen einheitlichen, völkerrechtlich verbindlichen  Menschenrechtsstandard für Social-Media-Plattformen, sodass diese privaten Unternehmen ihre eigenen Werte und Regeln für die Inhalte-Moderation festlegen können. Einerseits wirft diese normative Autonomie ernsthafte Bedenken auf, vor allem in Bezug auf die Frage, ob es Unternehmen erlaubt sein sollte, die Regeln für die freie Meinungsäußerung im Internet festzulegen. Andererseits wären Plattformen, wenn sie einfach internationale Rechtsnormen übernehmen würden, gezwungen, sich für eines von vielen Modellen zu entscheiden und Mechanismen zur Einhaltung dieser häufig eher allgemeinen Normen einzurichten.

In diesem Buch wird dieses Thema aus einer multidisziplinären Perspektive untersucht, wobei das Fachwissen der Autoren aus den Rechtswissenschaften, der Politikwissenschaft und der Kommunikationswissenschaft zum Tragen kommt. Die Monografie bietet eine sorgfältig rekonstruierte Theorie des Content Governance-Dilemmas und zeigt pragmatische Lösungen für Plattformen und politische Entscheidungsträger. Auf diese Weise dient das Buch nicht nur dem wissenschaftlichen Diskurs, indem es die Debatte über normative Fragen der Inhalte-Moderation vorantreibt, sondern liefert auch Argumente für politische Regulierungsstrategien, indem es einen aktuellen Überblick über Regeln und Instrumente der Inhalte-Moderation sowie eine Bewertung ihrer derzeitigen Übereinstimmung mit den Menschenrechten im Völkerrecht und Standards aus Initiativen des digitalen Konstitutionalismus bietet.

Die ursprüngliche Idee für dieses Forschungsprojekt wurde während eines Treffens des "Digital Constitutionalism Network" im Jahr 2019 entwickelt, das vom Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum ausgerichtet und finanziert wurde. Die Forschung wurde dann mit einem Grant von Facebook Research für ein Projekt mit dem Titel "Digital Constitutionalism: In Search of a Content Governance Standard" durchgeführt. Das Buch wurde als Open-Access-Publikation veröffentlicht, ebenfalls unterstützt durch einen Zuschuss des CAIS.

 

Aktualisiert von: ZeMKI