BUG 2022

34. Bremer Universitäts-Gespräche

Neue Zentren, neue Peripherien: Städtischen Wandel gestalten

Das Thema

Geschlossene Ladenlokale, verlassene Fußgängerzonen und verwaiste Marktplätze: Die Coronakrise hat den urbanen Strukturwandel beschleunigt und damit für alle sichtbar gemacht, was in der Stadtforschung seit Jahren diskutiert wird: Die alten Stadtzentren haben einen großen Teil ihrer Zentralität eingebüßt, nicht zuletzt weil sich Dienstleistungs- und Verwaltungsfunktionen entweder ins Netz oder an die Ränder der Stadt verlagert haben. Durch den Bedeutungsverlust des Stadtkerns verliert die Stadt ihren Mittelpunkt. Gleichzeitig sind es gerade die Ränder, an denen in jüngerer Zeit urbane, lebenswerte und spannende Orte mit neuen zentralen Funktionen entstanden sind. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach den wesentlichen Konturierungen der neuen Zentren und Peripherien sowie den Konsequenzen, die sich aus dem städtischen Wandel ergeben.

Die im Entstehen begriffenen, noch unübersichtlichen neuen Geographien der Stadt gehen mit einer zunehmenden Komplexität gesellschaftlicher Strukturen einher. In der Folge von Kolonialismus und Dekolonisierung wurden die europäischen Gesellschaften zu Einwanderungsgesellschaften, die aus sozialwissenschaftlicher Perspektive als „superdivers“ beschrieben werden. Zusammen mit dem Prozess der demographischen Alterung und dem Wegbrechen der Mittelschichten führt dies nicht nur zu einer deutlichen Pluralisierung von Lebenslagen und -stilen, sondern auch zu einer zunehmenden Fragmentierung der städtischen Gesellschaft. Akteure der Stadtentwicklung steht damit vor der Aufgabe, den vielfältigen sozialen Herausforderungen zu begegnen, den heterogenen Bedürfnissen verschiedener Teilgruppen gerecht zu werden und baulich-räumliche Strukturen zu schaffen, die Identifikationspotential und Teilhabe für ganz unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen bieten.

Die 34. Bremer Universitäts-Gespräche verfolgen das Ziel, Praktiker:innen der Stadtentwicklung mit Akteur:innen aus Politik und Verwaltung sowie der Wissenschaft an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam über Leitlinien und Entwicklungsmöglichkeiten des städtischen Wandels zu diskutieren. Im Anschluss an drei Input-Sessions sind alle Teilnehmer:innen eingeladen, sich in transdisziplinären Workshops an der Positionsbestimmung der neuen Zentren und Peripherien zu beteiligen und an einer Konturierung der neuen urbanen Geographien zu arbeiten.

 

Wissenschaftliche Koordination

  • Prof. Dr. JuliaLossau, Universität Bremen
  • Prof. Dr. Ivo Mossig, Universität Bremen

Abendvortrag - Donnerstag, 17.11.2022

Grußwort
Alexander Witte
Vorstand der Wolfgang-Ritter-Stiftung

Einführung
Prof. Dr. JuliaLossau und Prof. Dr. Ivo Mossig
Universität Bremen, wissenschaftliche Koordination

Eröffnungsvortrag
"Stiller Aktivismus. Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum"

Dr. Barbara Holub, Wien


Sehen Sie hier die Aufzeichnungen des Programms vom Freitag, 18.11.2022

Zentren, Peripherien, Materialitäten
Prof. Dr. Ilse Helbrecht
Humboldt-Universität zu Berlin

Zentren, Peripherien, Materialitäten
Prof. Dr. Christian von Wissel
Hochschule Bremen

Die Stadt als Sozialraum denken
Dr.-Ing. Noa K. Ha
Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung Berlin

Die Stadt als Sozialraum denken
Prof. Dr. Christian Spatschek
Hochschule Bremen

Städtischen Wandel gestalten
Prof. Dr. Oliver Ibert
Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung Erkner / Freie Universität Berlin

Städtischen Wandel gestalten
Christiane Gartner
Kultur vor Ort, Bremen-Gröpelingen

Programm

Donnerstag, 17.11.2022

Eröffnungsabend im Lichthaus Bremen
Hermann-Prüser-Straße 4, 28237 Bremen

Grußwort
Alexander Witte
Vorstand der Wolfgang-Ritter-Stiftung

Einführung
Prof. Dr. JuliaLossau und Prof. Dr. Ivo Mossig
Universität Bremen, wissenschaftliche Koordination

Eröffnungsvortrag
"Stiller Aktivismus. Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum"

Dr. Barbara Holub
Wien

Empfang der Sparkasse Bremen AG

Freitag, 18.11.2022

Tagung im Atlantic Grand Hotel Bremen

Input-Session 1: Zentren, Peripherien, Materialitäten
Impulse:

  • Prof. Dr. Ilse Helbrecht 
    Humboldt-Universität zu Berlin
  • Prof. Dr. Christian von Wissel 
    Hochschule Bremen

Input-Session 2: Die Stadt als Sozialraum denken
Impulse:

  • Dr.-Ing. Noa K. Ha 
    Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
  • Prof. Dr. Christian Spatschek
    Hochschule Bremen

Input-Session 3: Städtischen Wandel gestalten
Impulse:

  • Prof. Dr. Oliver Ibert 
    Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung Erkner / Freie Universität Berlin
  • Christiane Gartner
    Kultur vor Ort, Bremen-Gröpelingen

Workshop