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Projektstart: Gesundheitsgerechtigkeit und hohes Körpergewicht: Zur Bedeutung empirisch-informierter Ethik für Health Policy-Analyse

Mit dem 01.10.2023 startet ein neues Forschungsprojekt am IPP zu Gesundheitsgerechtigkeit und hohem Körpergewicht.

Das Forschungsvorhaben „Gesundheitsgerechtigkeit und hohes Körpergewicht: Zur Bedeutung empirisch-informierter Ethik für Health Policy-Analysen“ untersucht, welche Gerechtigkeitstheorien geeignet sind, um derzeitige Strukturen der Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung schwergewichtiger Menschen ethisch zu reflektieren. Davon abgeleitet wird das Forschungsteam, bestehend aus PD Solveig Lena Hansen, Dr. phil. (Projektleitung), Imogen Weidinger MSc. und Leonie Renelt B.A., konkret Vorschläge hervorbringen, wie jene Reflexionen in konkrete Handlungsempfehlungen umgewandelt werden können.

Das Forschungsvorhaben ist in drei Teilbereiche gegliedert. Zuerst werden wir verschiedene Theorien der Gesundheitsgerechtigkeit (Ressourcen/Güter-orientierte Ansätze, Capability Approach, Ansätze des Wohlergehens und Ansätze des relationalen Egalitarismus) vergleichen, um zu analysieren, inwiefern sie sich auf die Gesundheitsversorgung, konkret am Beispiel der Hochgewichtigkeit, anwenden lassen. Ein weiterer Aspekt sind Interviews mit 10 Expert:innen. Dies soll Hinweise geben, welche Theorien der Gesundheitsgerechtigkeit in der Praxis bekannt sind und welche Hürden die Expert:innen konkret für einen Theorie-Praxis-Transfer sehen. Darüber hinaus werden Expert:innen zu ihrem Verständnis von Verantwortlichkeiten im Rahmen von Gesundheitsförderung und -versorgung, sowie von Gesundheitsgerechtigkeit befragt. Die dritte Ebene stellt eine systematische Analyse internationaler Policies zur Vermeidung und Reduzierung hohen Körpergewichts dar. Dabei soll untersucht werden, ob und in welchem Maße Theorien der Gesundheitsgerechtigkeit in diesem Kontext schon eine Rolle spielen.

Ziel ist es, ausgehend von den Forschungsergebnissen konkrete Vorschläge zu erarbeiten, was bei der Entwicklung deutscher Health Policies aus einer Gerechtigkeitsperspektive zu berücksichtigen ist.

Weitere Informationen:

https://www.uni-bremen.de/institut-fuer-public-health-und-pflegeforschung/abteilungen-arbeitsgruppen/public-health-forschung/public-health-ethik-und-health-humanities

Aufnahmegerät und Hand
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