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Geschlechtervielfalt in der Gesundheitsforschung besser erfassen – Team des IPP entwickelt Toolbox

Geschlechtervielfalt in der Gesundheitsforschung besser erfassen – Team des IPP entwickelt Toolbox

Wie lässt sich in der Gesundheitsforschung die geschlechtliche Vielfalt besser erfassen? An dieser Frage arbeiten Prof. Dr. Gabriele Bolte und Sophie Horstmann aus der Abteilung Sozialepidemiologie vom Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen, gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Gender and Science der Humboldt Universität zu Berlin und mit Wissenschaftlerinnen der Gendermedizin der Radboud University in Nijmegen.

In der quantitativen Gesundheitsforschung, vor allem in epidemiologischen Studien, wurde Geschlecht bisher meistens nur vereinfacht erfasst und auf die Unterscheidung von weiblichem und männlichem Geschlecht beschränkt. Dies reicht Gabriele Bolte zufolge aber nicht aus, um das Zusammenwirken der verschiedenen Dimensionen von Geschlecht zu untersuchen und Zusammenhänge zwischen geschlechtlicher Vielfalt und Gesundheit zu verstehen. Für die Entwicklung geschlechtergerechter Gesundheitsangebote besteht aktuell ein großer Bedarf nach einer differenzierteren Erfassung, das heißt die Vielfalt innerhalb der Gruppen der „Frauen“, „Männer“ und anderen Geschlechtsidentitäten zu berücksichtigen.
Mit der neuen Toolbox wird Forschenden jetzt eine Handreichung zur Verfügung gestellt, um sich intensiver mit der Erfassung geschlechtlicher Vielfalt auseinanderzusetzen. Die entwickelten Fragebogen-Items, Leitfragen und Hinweise sollen dabei unterstützen, geeignete Erhebungsinstrumente für die eigene Forschung zu entwickeln und anzuwenden.

Über das Projekt DIVERGesTOOL

Das Bundesministerium für Gesundheit fördert seit Mai 2020 das Projekt DIVERGesTOOL (Toolbox zur Operationalisierung von geschlechtlicher Vielfalt in der Forschung zu Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention). In diesem interdisziplinären Forschungsprojekt unter der Leitung von Professorin Gabriele Bolte arbeitet die Abteilung für Sozialepidemiologie des Instituts für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen eng mit der Arbeitsgruppe Gender and Science der Humboldt Universität zu Berlin und der Gendermedizin der Radboud University in Nijmegen zusammen.

Die Forschenden sind der Frage nachgegangen, wie geschlechtliche Vielfalt und die verschiedenen Dimensionen von Geschlecht messbar gemacht werden können. Gemeinsam mit Vertreter:innen von großen epidemiologischen Studien in Deutschland und des Gesundheitsmonitorings des Robert Koch-Instituts haben sie erstmals ein Set von standardisierten Fragen und weitergehenden Empfehlungen für Befragungen in Deutschland entwickelt, um Geschlecht adäquat in der quantitativen Gesundheitsforschung zu erfassen. Vertretungen des Bundesverbands trans* und des Vereins für intergeschlechtliche Menschen e.V. wurden dazu eingeladen, die Vorschläge zu bewerten.

PM der Universität Bremen vom 18.07.2023

Autorin: Christina Selzer

https://www.uni-bremen.de/universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/aktuelle-meldungen/detailansicht/geschlechtervielfalt-in-der-gesundheitsforschung-besser-erfassen

Weitere Informationen:

Die Toolbox steht unter https://www.uni-bremen.de/divergestool-projekt/divergestool-toolbox für Forschende frei zur Verfügung.
https://www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/sozialepidemiologie/
https://www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/sozialepidemiologie/projekte/laufende-projekte/?proj=811&page=1

Fragen beantworten:

Prof. Dr. Gabriele Bolte
Leiterin der Abteilung Sozialepidemiologie
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Universität Bremen
E-Mail: gabriele.bolteprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Telefon: +49 421 218-68820 /-68821

Sophie Horstmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt DIVERGesTOOL
Abteilung Sozialepidemiologie
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Universität Bremen
E-Mail: sophie.horstmannprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

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