Hörgeist

Nutzenbewertung eines Programms zur niedrigschwelligen Identifikation, Diagnostik und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung

Projektbeginn: 2020
Zeitraum: 01.01.2020 - 31.12.2022
Projektleitung: Prof.Dr. Katrin Neumann, St. Josef- und St. Elisabeth-Hospital gGmbH
Förderung: Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses

 

Menschen mit geistiger Behinderung (gB) leiden vermehrt an Hörstörungen (mindestens 15 Prozent der Gesamtpopulation), die meist nicht bekannt oder adäquat versorgt sind. Die Implementierung eines Programms systematischer Hörscreenings, ‐diagnostik, Therapieeinleitung und langfristiger Monitorings in der Lebensumgebung von Menschen mit gB (Kindergärten, Schulen, Werkstätten, Wohnbereich) ist daher sinnvoll.

1.050 Menschen unterschiedlichen Alters mit gB erhalten in ihrem Lebensumfeld oder auf Einladung in der Klinik ein Hörscreening und eine sich anschließende Referenzdiagnostik sowie Therapieeinleitung/‐kontrolle bei Hörstörung. Ein Jahr später erfolgt ein zweites Screening mit Prüfung des bisherigen Therapieoutcomes. Damit sind folgende Projektziele erreichbar:

  1. Machbarkeits‐ und Nutzenbewertung eines Programms zur niedrigschwelligen Identifikation und Diagnostik von Hörstörungen bei Menschen mit gB in deren Lebensumfeld und kontrollierter Zuweisung zu Therapie und Therapiemonitoring,
  2. Nachweis, dass das o.g. Programm (neue Versorgungsform) eine relevante Reduktion inadäquat versorgter Hörstörungen verglichen mit einer spontanen Inanspruchnahme bewirkt und die Kommunikationsfähigkeit der neu oder besser versorgten Personen stärkt,
  3. ökonomische Kosten‐Nutzen‐Bewertung eines solchen Programms verglichen mit (a) dem bisherigen Vorgehen und (b) der nicht‐ oder indäquaten Versorgung von Hörstörungen,
  4. altersabhängige annäherungsweise Prävalenzschätzung von Hörstörungen bei Menschen mit gB.

Konsortialpartner:

  • AOK Rheinland/Hamburg ‐ Die Gesundheitskasse
  • Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH
  • Universität Bremen
  • Universität Duisburg‐Essen
  • Universität zu Köln