Forschung

Männerschuppen als gemeindebezogene Gesundheitsförderung für Männer plus 50 (MASH)

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Männerschuppen sind ein Konzept der gemeindebasierten Gesundheitsförderung älterer Männer, das ursprünglich in Australien entwickelt wurde. Ein Männerschuppen ist eine öffentliche, gemeinnützige und kommunale Einrichtung für Männer, in der gemeinsamen Aktivitäten nachgegangen werden kann. Diese Aktivitäten und auch die Rahmenbedingungen variieren von Schuppen zu Schuppen, zentral sind jedoch in aller Regel Reparatur- und Holzarbeiten, oft für soziale und wohltätige Zwecke. Veranstaltungen zu gesundheitsbezogenen Inhalten, z.B. zu Diabetes oder Alzheimer, erweitern das Angebot der Männerschuppen.

Zu den gesundheitsrelevanten Effekten von Männerschuppen zählen insbesondere eine Reduzierung sozialer Isolation, eine Steigerung des psychischen Wohlbefindens und eine verbesserte Gesundheitskompetenz der beteiligten Männer. Trotz dieser positiven Aspekte sind Männerschuppen nur in wenigen Ländern einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Da das Konzept der Männerschuppen erst seit etwa zehn Jahren größere Beachtung findet, gibt es bislang keine stabile Erkenntnis über die wissenschaftliche Evidenz der Wirksamkeit.

Das Ziel von MASH ist die Erstellung einer systematischen Übersichtsarbeit gesundheitsbezogener Auswirkungen von gemeindebasierten Männerschuppen bei älteren Männern. Zentral sind die folgenden Fragestellungen:

  • Wie ist die wissenschaftliche Evidenz für die Effektivität der Wirkung gemeindebasierter Männerschuppen auf a) den subjektiven Gesundheitszustand, b) das subjektive Wohlbefinden und c) die soziale Isolation von älteren Männern ab 50 Jahren?
  • Gibt es Unterschiede in der Effektivität der Maßnahme je nach a) Sozialschicht, b) nach Migrationsstatus, c) nach Altersgruppe sowie d) nach Gesundheitszustand?

Da bislang in Deutschland kaum Erfahrungen zur Implementation von gemeindebasierten Männerschuppen bestehen, sollen zusätzlich anhand der einbezogenen Literatur Erkenntnisse zusammengetragen werden, die für einen möglichen Transfer des Konzepts in Deutschland relevant sind. Hier sollen die folgenden Fragestellungen untersucht werden:

  • Welche Subgruppen älterer Männer nehmen an Männerschuppen oder an deren einzelnen Komponenten teil und welche nicht?
  • Welche Rahmenbedingungen (bspw. Öffnungszeiten) existieren und welchen Einfluss haben diese auf die Teilnahme? Welche potenziell unerwünschten Effekte werden berichtet und wie können diese verhindert werden?
  • Was sind die Merkmale eines bzgl. Teilnahme und Nachhaltigkeit erfolgreichen Männerschuppens (z.B. Vergleich ländlicher und städtischer Raum)?

Die Ergebnisse des Vorhabens liefern eine solide wissenschaftliche Basis für die Entscheidung, ob gemeindebasierte Männerschuppen in Deutschland weiter erprobt werden sollen.

Männerschuppen als Orte der Prävention und Gesundheitsförderung im kommunalen Setting für Männer ab 50 Jahren (MARS)

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Viele klassische Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention richten sich inhaltlich und hinsichtlich der Ansprache eher an Frauen als an Männer. Entsprechend nehmen auch mehr Frauen als Männer an solchen Angeboten teil.

Um dem entgegenzuwirken, hat das Modellprojekt MARS – Männerschuppen als Orte der Prävention und Gesundheitsförderung im kommunalen Setting für Männer ab 50 Jahren –  zum Ziel, das Konzept der Männerschuppen, welches seinen Ursprung in Australien findet, auf Nordwestdeutschland zu übertragen und zu erproben.

Männerschuppen sind öffentliche, gemeinnützige und kommunale Einrichtungen für Männer, in denen sie gemeinsam Aktivitäten nachgehen. Diese Aktivitäten als auch die Rahmenbedingungen variieren von Schuppen zu Schuppen. Zentral sind in aller Regel Reparatur- und Holzarbeiten, oft für soziale und wohltätige Zwecke. Veranstaltungen zu gesundheitsbezogenen Inhalten erweitern und ergänzen das Angebot.

Insgesamt sollen acht Männerschuppen gegründet werden, deren Aktivitäten gemeinsam mit teilnehmenden Männern ausgestaltet werden. Es wird unter anderem untersucht, welche förderlichen und hinderlichen Faktoren die Übertragbarkeit auf den deutschsprachigen Raum beeinflussen. Als begleitende Austauschmöglichkeit werden regelmäßige Treffen stattfinden. Nach der Umsetzungsphase sollen die Schuppen von den Teilnehmern selbstständig fortgeführt werden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Männerschuppen auch nach Ende der Projektlaufzeit fortbestehen.

Das Modellprojekt MARS wird in Kooperation vom Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen und der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. (LVG & AFS) durchgeführt. MARS wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) über eine Dauer von drei Jahren (04.2022 bis 03.2025) gefördert (Förderkennzeichen: 2522FSB10B).