Forschung
Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der CA2-Region des Hippocampus, eine Hirnstruktur, die für das soziale Gedächtnis – die Fähigkeit, andere Individuen zu erkennen und sich an sie zu erinnern – von entscheidender Bedeutung ist.
Unsere eigenen Arbeiten sowie die anderer Gruppen haben gezeigt:
- Veränderungen in der CA2-Funktion stehen in Zusammenhang mit Defiziten im sozialen Gedächtnis bei neuropsychiatrischen Störungen.
- Die CA2 verarbeitet soziale Informationen, wie etwa Gerüche von verschiedenen Individuen, in einer hochgradig organisierten und komplexen Weise.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen erforschen wir nun, wie die CA2 soziale Informationen in eine einheitliche „soziale Landkarte“ integriert und wie Störungen in diesem Prozess zur Entstehung neuropsychiatrischer und neurodevelopmentaler Erkrankungen beitragen können.
Darüber hinaus möchten wir verstehen, wie der Hippocampus sensorische Reize in interne Modelle transformiert, die das Verhalten steuern – mit einem besonderen Fokus auf soziale Kontexte und der Untersuchung, wie diese Prozesse bei Erkrankungen wie Schizophrenie oder Autismus gestört sind.
Unsere Forschung stützt sich auf moderne Methoden des neurowissenschaftlichen Instrumentariums:
Hochauflösende Bildgebung und elektrische Ableitungen erfassen detaillierte Gehirnaktivität, während verhaltensanalytische Verfahren mit Unterstützung durch maschinelles Lernen helfen, neuronale Muster mit Verhalten zu verknüpfen. Fortschrittliche statistische Modellierungen und gezielte Interventionen dienen dazu, zugrunde liegende Mechanismen zu identifizieren und kausale Zusammenhänge zu überprüfen.
Zusammen ermöglichen diese Ansätze die Untersuchung von Interaktionen zwischen verschiedenen Hirnregionen und liefern Einblicke sowohl in die normale Gehirnfunktion – von der Zelle, über Netzwerke bis hin zum Verhalten – als auch in neurologische Störungen.
