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Leonie Tuitjer wird Professorin für sozial-ökologische Transformation am artec

Seit April 2023 ist Leonie Tuitjer Professorin in der Humangeographie mit dem Schwerpunkt sozial-ökologische Transformation. Sie hat nach einer Elternzeit im September 2023 Ihre Lehr- und Forschungstätigkeiten im artec aufgenommen. Wir heißen sie herzlich willkommen!

Leonie Tuitjer hat ein multidisziplinäres und internationales Studium absolviert. 2009 erlangte Sie einen BA-Abschluss der Universität Göttingen in den Fächern Politikwissenschaften und Anglistik (Profil Lehramt). Im Kontext dieses Studiengangs verbrachte sie ein Auslandssemester in Indien (Pune University). Danach studierte Sie Global Studies – From a European Perspective im Erasmus Mundus Masterstudiengang mit Studienaufenthalten in Österreich (Universität Wien), Dänemark (Roskilde University) und Australien (Macquarie University). Der Studiengang beinhaltete eine Vielzahl von Kursen aus den Fächern Politikwissenschaften, Soziologie, Global Geschichte und internationale Beziehungen. Während ihrer Zeit als Masterstudentin arbeitete sie als Praktikantin beim UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Wien. 2014 machte Leonie Tuitjer einen weiteren Masterabschluss in sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden an der Durham University (UK) und promovierte im Anschluss daran ebenfalls dort im Fach Humangeographie. Ihr Master und ihre Dissertation wurden durch ein Stipendium des Economic and Social Research Council UK ermöglicht. Für die Feldforschung war sie sechs Monate lang Forschungsgast an der Chulalongkorn University in Bangkok. Von 2017-2023 war Frau Tuitjer Postdoktorandin am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie an der Leibniz Universität Hannover.

Wie nehmen Menschen sozial-ökologische Krisen wahr und wie gehen sie mit akuten Krisensituationen um?

Inhaltlich lässt sich die Arbeit von Frau Tuitjer unter einer übergeordneten Fragestellung zusammenfassen: Wie nehmen Menschen sozial-ökologische Krisen wahr und wie gehen sie mit akuten Krisensituationen um? Während Ihres PhDs näherte sich Frau Tuitjer dieser Frage über den Kontext von Klimawandel und einem konkreten Hochwasserereignis in Bangkok, Thailand. Hierbei fokussierte sie sich besonders auf lokale Wahrnehmungsmuster (z.B. buddhistisch inspirierte Interpretationen von Klimawandel und Naturkatastrophen) und Ad-hoc-Anpassungsstrategien von Stadtbewohner:innen an Überschwemmungen. Während ihrer Zeit als Postdoktorandin untersuchte sie intensiv die Wahrnehmung des Klimawandels in der europäischen und deutschen Bevölkerung und arbeitete zu der Frage, wie die Coronakrise die Bedeutung und Nutzung von Mobilität, Ernährung und sozialen Infrastrukturen in Hannover veränderte. Die Arbeit von Frau Tuitjer fühlt sich dabei Fragen der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet, ist methodisch qualitativ orientiert und international ausgerichtet. Am artec plant Frau Tuitjer neben der Wahrnehmung und Bewältigung von sozial-ökologischen Krisen einen weiteren Forschungsschwerpunkt aufzubauen, in dem sie untersuchen will, wie notwendige Transformationsprozesse sozial-ökologisch gestaltbar sind.

Portrait von Leonie Tuitjer