Staatlichkeit im Wandel und Politische Bildung

Die Arbeitsgruppe „Staatlichkeit im Wandel und Politische Bildung“ knüpft an die Thesen und Befunde des SFB 597 an. Ziel ist es, den Themenkomplex "Staatlichkeit im Wandel" in der Politischen Bildung zu etablieren. Konkret bedeutet dies die Anregung einer Theoriedebatte über die didaktische und methodische Relevanz des Phänomens des Wandels von Staatlichkeit, die Entwicklung und Erprobung von Forschungsmethoden zur Diagnose von lernrelevanten Vorstellungsbildern in diesem Kontext, die Evaluation bestehender Bildungsmaterialien und die Entwicklung von Bildungsmaterialien sowie Bildungsangeboten im Lehr-Lern-Kontext „Staatlichkeit im Wandel“.
Grundlegend ist der Gedanke, die Entwicklung von Lehr- und Lernangeboten als wechselseitigen Prozess zwischen Sachanalyse, Analyse der Lehr-Lern-Voraussetzungen und dem Lernangebot zu begreifen. Hierbei lassen sich die verschiedenen Aspekte in der politikdidaktischen Auseinandersetzung fokussieren, verbleiben jedoch perspektivisch in der wechselseitigen Abhängigkeit. Der wissenschaftliche Zugang erfolgt in Anlehnung an das Konzept der Didaktischen Rekonstruktion. 

Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe

Kennerblick für normative Güter: In der qualitativen Studie werden politikdidaktische und lehr-lerntheoretische Überlegungen verknüpft sowie Lernaufgaben als Lernumgebung im politischen Unterricht konzipiert, um so Urteile von Schülern über normative Güter im Rahmen gewandelter Staatlichkeit als mentale Akte verstehen und fördern zu können.
Ansprechpartnerin: Julia Neuhof 

Legitimationsmuster von Jugendlichen: Der politikwissenschaftliche Befund prekärer Legitimitäten verweist auf unterschiedliche Legitimationsniveaus, welche staatliche und nichtstaatliche Akteure in der öffentlichen Bewertung erreichen. Legitimation bzw. Delegitimation beruht hierbei nicht immer auf demokratischen Argumenten. Ausgehend von diesen Befunden sollen im Dissertationsvorhaben von Luisa Lemme Analogien zu den Legitimationsvorstellungen junger Erwachsener gezogen und durch eine quantitative Studie überprüft werden. Ziel ist es den Legitimationsbegriff als Voraussetzung für Politische Bildung zu klären.
Ansprechpartnerin: Luisa Lemme

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