Rückverstromungsanlage
Versuchsanlage zur Rückverstromung von „grünem“ Wasserstoff
Versuchsanlage zur Rückverstromung von „grünem“ Wasserstoff
Seit dem 13.01.2022 entwickelt und baut das IALB eine Versuchsanlage zur Rückverstromung von „grünem“ Wasserstoff als Reallabor der Universität Bremen. Die Versuchsanlage besteht dabei aus einem Wasserstoff-Blockheizkraftwerk (BHKW) und einem Batteriespeichersystem als Kernkomponenten des Aufbaus. Ergänzt wird der Aufbau durch die zur Aufstellung notwendigen Container, Transformatoren, Schaltanlagen, ein übergeordnetes Steuerungssystem sowie Sensoren und Messeinrichtungen.
Gefördert ist das Vorhaben mit insgesamt 2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als Teil der Reaktion der EU auf die COVID-19-Pandemie durch die Senatorin für Wissenschaft und Häfen der Freien Hansestadt Bremen.
Die Versuchsanlage wird in drei 40-Fuß Container installiert und in das Wasserstofftestfeld des Fraunhofer IWES auf dem Gelände des ehemaligen Bremerhavener Flughafens integriert. Damit erweitert die Versuchsanlage das Fraunhofer Testfeld um weitere Forschungsmöglichkeiten zur Rückverstromung von Wasserstoff. Die Versorgung der Anlagen der Universität Bremen mit „grünem“ Wasserstoff kann dabei aus den Elektrolyseuren des IWES Testfeldes erfolgen.
Mithilfe der Versuchsanlage können Untersuchungen zur Bereitstellung der Momentan-, Primär-, Sekundär- und Tertiärreserven, die für die Stabilität des Stromnetzes eine unverzichtbare Voraussetzung darstellen, die Fähigkeit zum Inselnetzbetrieb und die Fähigkeit zum Wiederhochfahren des Stromnetzes (Schwarzstartfähigkeit) nach einem Netzzusammenbruch („Black Out“) durchgeführt werden.
Durch den parallelen Betrieb von Batteriespeicher und Blockheizkraftwerk in der Versuchsanlage können die Vor- und Nachteile der beiden Technologien optimal verknüpft werden. Durch eine übergeordnete Steuerung können die beiden Speichertechnologien zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengefasst werden, dass dann Eigenschaften übernehmen kann, die bisher von konventionellen thermischen Großkraftwerken mit Gas, Öl oder Kohle als Brennstoff bereitgestellt werden mussten.
Diese Funktionen können wegen der angebotsorientierten Stromerzeugung weder von Windparks noch von Solarparks geleistet werden. Die Rückverstromung von „grünem“ Wasserstoff in Verbindung mit zusätzlichen Funktionen zur dynamischen Netzstabilisierung kann damit einen entscheidenden Beitrag zur Realisierung zukünftiger „grüner“ Stromnetze leisten.
Aktueller Projektfortschritt:
Anfang 2023 wurden die Fundamente für die Aufstellung der Container auf dem Flughafen Gelände gegossen. Im Juli 2023 wurde das Wasserstoff Blockheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 360 kW durch die 2G Energy AG geliefert und aufgestellt.