Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen WiSe 2023/2024

Germanistik, M.A.

M.A. Germanistik neu

A1 Vormoderne Literatur und ihre Kontexte Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/A1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-01‚rede und vreude‘ – Gespräche in erzählenden Texten des Mittelalters

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:15 - 15:45 (2 SWS) GW2, Raum A3770

„ein bote der von dem wirte kam! / der hiez uns beidiu ezzen gân. / dô muose ich rede und vreude lân“ (Iw, 350-353). Auf diese Weise beschreibt Kalogreant seine Unterhaltung mit einer juncvrouwe am Hofe des Brunnenreichs, die offenbar anregend war, und bedauert, dabei von einem Boten unterbrochen worden zu sein. Metasprachliche Reflektionen über Gespräche wie diese, aber auch die Dialoge selbst (auch wenn Kalogrant in diesem spezifischen Beispiel nicht ins Detail geht) sind Gegenstand des Seminars. Die Figurenrede wird anhand von exemplarischen Texten des Mittelalters u.a. gesprächsanalytisch untersucht, aber auch narratologisch eingeordnet. Dabei werden die Gespräche in ihrer Gesprächsführung und der Interaktion auf Figurenebene analysiert und deren Relevanz und Funktion für das jeweilige Werk bewusst gemacht.
Literatur: Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Prüfung: Als Prüfungsleistung ist eine große oder kleine Hausarbeit vorgesehen.

Prof. Dr. Wiebke Ohlendorf
10-M79-A1-02Das Jahrhundert der Füchse. Tierepik in Mittelalter und Früher Neuzeit

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs

A2 Das literarische Erbe der Vormoderne Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/A2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A2-01Boccaccio teutsch in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 08:15 - 09:45 SFG 1020 GW2 A3570 (FB 10 Besprechungsraum) (2 SWS)

Die Erzählungen des Florenzer Dichters, Humanisten und Übersetzers Giovanni Boccaccio riefen sowohl in Italien als auch in Deutschland große Begeisterung und ein andauerndes Interesse hervor. Übersetzt wurden die Novellensammlung des ‚Decameron‘, die ‚Griseldis‘ als Einzeltext und die Lebensbeschreibungen berühmter Männer und Frauen. Unter den bearbeitenden Übersetzern finden sich Autoren wie der rätselhafte Arigo, Heinrich Steinhöwel und Hans Sachs. Das Seminar behandelt Schlüsseltexte der Boccaccio-Rezeption auf Frühneuhochdeutsch, fragt nach dem Erfolg und der Relevanz hinsichtlich humanistischer Tradition, Übersetzungstätigkeit und der Selbstvergewisserung im Gender-, Familien- und Liebesdiskurs der Zeit. Je nach besuchtem Studiengang (MA, MEd und BA) gibt es unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Studienleistungen und Prüfungen, die in der ersten Seminarsitzung erläutert werden. Die Texte werden in Ausschnitten auf Frühneuhochdeutsch und teilweise mit neuhochdeutscher Übersetzung bei StudIP zur Verfügung gestellt.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-A2-02Mittelalterrezeption

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 (2 SWS) GW2, Raum A3770

Das Mittelalter bzw. seine Literatur ist auch in der Moderne allgegenwärtig. Manche Motive haben sich mittels durchgehender Rezeptionsspuren eher unauffällig in das kollektive Gedächtnis gebrannt, andere waren länger vergessen und wurden im 19. Jh. mit der beginnenden Nationaldebatte wieder präsent. Umberto Ecos ‚Der Name der Rose‘, ein Klassiker der modernen Rezeption, nutzt das Mittelalter akkurat als Folie für einen Kriminalfall. Versatzstücke mittelalterlicher Strukturen, Figuren oder Motive lassen sich auch in der Kinder- und Jugendliteratur finden: Die mythischen Wesen in der Harry Potter-Reihe haben ebenso Verbindungen zur Vergangenheit wie direkte Bearbeitungen mittelalterlicher Stoffe (z.B. Felicitas Hoppe: ‚Iwein Löwenritter‘). Im Seminar werden exemplarische Fälle der literarischen Mittelalterrezeption untersucht und eigene Beispiele analysiert.
Literatur: Einschlägige Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Prüfung: Als Prüfungsleistung ist eine große oder kleine Hausarbeit vorgesehen.

Prof. Dr. Wiebke Ohlendorf

B1 Ästhetik und Literarizität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B1-01Dürrenmatt: Komödien, Krimis und mehr
Dürrenmatt: Comedies, Crime Fiction and more

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 SFG 2070 (2 SWS)

Dieses Seminar in den Modulen B1, B2, D1 und D2 des MA Germanistik sowie im Modul A16 des M.Ed. Deutsch (Gy/OS) befasst sich mit dem Werk des Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt (1921 - 1990), insbesondere dem Werk der fünfziger Jahre.

Die dramatischen Werke und die kriminalliterarischen Erzähltexte dieser Zeit sollen vor dem Hintergrund der Literaturgeschichte (Tragikomödie, Anti-Kriminalromane, etc.), Kulturgeschichte (Kritik an der Wohlstandsgesellschaft, an der Wissenschaft, etc.), Geistesgeschichte (etwa der existentialistischen Philosophie) und der politischen Geschichte (Neutralität der Schweiz, Holocaust, kalter Krieg, etc.) gelesen und interpretiert werden. Dabei spielt auch die Schweizer Nationalität des Autors eine Rolle, etwa weil die Schweiz nicht direkt in den Nationalsozialismus, den zweiten Weltkrieg und den Holocaust verstrickt war, oder weil dort anders als in Deutschland während der 30er und 40er Jahre die Literatur der Welt verfügbar war, also nicht erst in der Nachkriegszeit wieder erschlossen werden musste.

Einen detaillierten Seminarplan einschließlich einer vollständigen Liste der ausgewählten Textgegenstände werde ich im Laufe der Semesterferien (bis spätestens Mitte September) in Stud.IP bekannt geben.

In den Modulen des MA Germanistik und des M.Ed. sind jeweils mündliche Prüfungen oder Hausarbeiten als Prüfungsformen vorgesehen, so dass beide auch in diesem Seminar angeboten werden.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B1-02Poetik und Hermeneutik Künstlicher Intelligenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 A4020 (2 SWS)

In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung künstlicher Intelligenz entscheidende Durchbrüche erzielt. Generative KIs wie ChatGPT und Midjourney können Texte und Bilder in einer Qualität hervorbringen, die bislang nur von Menschen erreicht wurde. Zugleich aber verwenden die Rezipient:innen im Umgang mit diesen ästhetischen Produkten weiterhin Kategorien, die sich entlang der Rezeption von menschlich erzeugten Werken ausgebildet haben.
Durch diese Veränderung entstehen neue Herausforderungen für die Literaturwissenschaft. Wir benötigen neue Kompetenzen, um die automatische Erzeugung von Text nachvollziehen und beschreiben zu können, und wir müssen zentrale Kategorien unseres Fachs im Zeitalter großer Sprachmodelle neu denken: Wie wollen wir in Zukunft Begriffe wie Autorschaft, Kreativität, Originalität etc. verstehen?
In dem Seminar werden wir uns mit generativer KI und insbesondere mit großen Sprachmodellen beschäftigen. Für die Teilnahme ist es hilfreich, wenn Sie ein gewisses Interesse für Computer und Mathematik mitbringen (oder sich davon zumindest nicht abschrecken lassen).

Prof. Dr. Christian Kirchmeier
10-M79-B2-02Marseille als transnationaler Raum 1920-1945

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 GW1 B2070 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 15.01.24 18:00 - 20:00 GW2 B2900

Als Hafenstadt mit sehr langer Geschichte ist die französische Stadt Marseille schon immer ein Raum des Übergangs und der Verbindung unterschiedlicher kultureller Kontexte gewesen. Das Seminar wird sich einem Ausschnitt dieser wechselvollen Geschichte widmen und hier ganz besonders auf einen Aspekt fokussieren, der in jüngster Zeit mit der Netflix-Serie Transatlantic oder durch die Übersetzung von Jean Malaquais’ Roman Planet ohne Visum (Planète sans visa, 1947/dt. 2022) vielleicht noch einmal stärker ins Bewusstsein gerückt ist: Die schwierige Situation der vor dem Nationalsozialismus Geflohenen Anfang der 1940er Jahre, die hofften, von Marseille aus Europa verlassen zu können. Ergänzend werden wir uns mit einigen Texten aus den 1920er Jahren befassen, in denen Marseille als spezifisch moderner Übergangs- und transnationaler Raum bereits vor der dramatischen Flüchtlings-Situation während des Zweiten Weltkriegs erkennbar wird, wie etwa bei dem afroamerikanischen Schriftsteller Claude McKay (Banjo, 1929).
Neben den beiden genannten Texten von Malaquais und McKay werden wir uns u.a. mit Anna Seghers Roman Transit, dessen Verfilmung durch Christian Petzold, Texten von Walter Benjamin und Fred Wanders Roman Hotel Baalbeck befassen. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, die teilweise recht umfangreichen Texte zu lesen.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-B2-03Goethes Faust im 20. Jahrhundert – Die literarische Konstruktion eines Klassikers

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:15 - 13:45 SFG 0150 (2 SWS)

Wenige Texte haben in der deutschen Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft eine ähnliche Aufmerksamkeit erfahren wie Goethes Faust-Dramen. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts bildeten sie nicht allein auf den Bühnen einen Orientierungsrahmen für Kunst und Bildung. Oftmals sind die literarischen Texte, die sich kreativ mit der Problematik, den Figuren oder auch mit der Inszenie-rungspraxis des Klassikers auseinandergesetzt haben, als Rezeptionen oder Aktualisierungen ver-standen worden. Das Seminar soll anders ansetzen und ein anderes Modell zur Analyse der literari-schen Auseinandersetzung mit Goethes Faust-Texten anwenden. Hartmut Böhme hat mit dem Berliner SFB 644 ein theoretisches Konzept für die Transformation kulturgeschichtlicher Texte er-arbeitet, das das kulturwissenschaftliche Modell der wechselseitigen Konstruktion von Eigenem und Fremden in den Vordergrund stellt. Das Modell geht davon aus, daß der Bezugstext im Vorgang der Transformation neu interpretiert und konstruiert wird und daß in diesem Prozeß die Fragen und Probleme des Kontextes, in dem der Text rezipiert wird, ebenfalls neu entworfen und artikuliert werden.
Gefragt werden soll deshalb: wie wird in den literarischen Texten des 20. Jahrhunderts Goe-thes Faust konstruiert und wie konstruiert sich ein bestimmter zeitgeschichtlicher Kontext oder eine bestimmte ästhetische Position selbst in der Auseinandersetzung mit dem historischen Text? In die-se Modifikation der intertextuellen Perspektive werden also besonders der historische Kontext der Texte des 20. Jahrhunderts und die ästhetischen Konzeptionen einbezogen, auf die sie zurückgrei-fen. Das Seminar ist in drei Arbeitsphasen gegliedert, die erste erarbeitet die theoretischen und me-thodischen Prämissen, die zweite Phase – Konzeptionen und Konstruktionen der Fausttexte – dis-kutiert die wesentlichen Stellen von Goethes Faust-Texten und die dritte – Die wechselseitige Kon-struktion des eigenen und des Fremden in den Fausttexten- und Filmen – analysiert die Aktualisie-rungen auf die wechselseitigen Konstruktionen hin.

Primärtexte und Film:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Erster Teil, in: Ders. Werke. Hamburger Ausgabe hg.v. Erich Trunz, Bd. 3, Frankfurt a. M. 1982.
Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Zweiter Teil, in: Ders. Werke. Hamburger Ausgabe hg.v. Erich Trunz, Bd. 3, Frankfurt a.M. 1982.
Friedrich Wilhelm Murnau: Faust eine deutsche Volkssage 1926, (115 min) Eureka Video 2002.
Thomas Mann: Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn erzählt von einem Freunde, Frankfurt a.M. 2012.
Arno Schmidt: Nebenmond und rosa Augen, in: Ders. Bargfelder Ausgabe. Studienausgabe. Werk-gruppe 1, Band 4, Frankfurt a.M. Zürich 1992.
Arno Schmidt: Die Schule der Atheisten, in: Ders. Bargfelder Ausgabe. Studienausgabe. Werk-gruppe 4, Band 2, Frankfurt a.M. 1993.
George Tabori: Mein Kampf, Göttingen 2015.
Uwe Wolff: Papa. Faust. Eine Idylle aus deutschen Landen, München 1985.
Ingo Schulze: Neue Leben. Die Jugend Enrico Türmers in Briefen und Prosa, Berlin 2005.

PD Dr. Martin Schierbaum

B2 Texte und Kontexte Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereichh ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B1-01Dürrenmatt: Komödien, Krimis und mehr
Dürrenmatt: Comedies, Crime Fiction and more

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 SFG 2070 (2 SWS)

Dieses Seminar in den Modulen B1, B2, D1 und D2 des MA Germanistik sowie im Modul A16 des M.Ed. Deutsch (Gy/OS) befasst sich mit dem Werk des Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt (1921 - 1990), insbesondere dem Werk der fünfziger Jahre.

Die dramatischen Werke und die kriminalliterarischen Erzähltexte dieser Zeit sollen vor dem Hintergrund der Literaturgeschichte (Tragikomödie, Anti-Kriminalromane, etc.), Kulturgeschichte (Kritik an der Wohlstandsgesellschaft, an der Wissenschaft, etc.), Geistesgeschichte (etwa der existentialistischen Philosophie) und der politischen Geschichte (Neutralität der Schweiz, Holocaust, kalter Krieg, etc.) gelesen und interpretiert werden. Dabei spielt auch die Schweizer Nationalität des Autors eine Rolle, etwa weil die Schweiz nicht direkt in den Nationalsozialismus, den zweiten Weltkrieg und den Holocaust verstrickt war, oder weil dort anders als in Deutschland während der 30er und 40er Jahre die Literatur der Welt verfügbar war, also nicht erst in der Nachkriegszeit wieder erschlossen werden musste.

Einen detaillierten Seminarplan einschließlich einer vollständigen Liste der ausgewählten Textgegenstände werde ich im Laufe der Semesterferien (bis spätestens Mitte September) in Stud.IP bekannt geben.

In den Modulen des MA Germanistik und des M.Ed. sind jeweils mündliche Prüfungen oder Hausarbeiten als Prüfungsformen vorgesehen, so dass beide auch in diesem Seminar angeboten werden.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B1-02Poetik und Hermeneutik Künstlicher Intelligenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 A4020 (2 SWS)

In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung künstlicher Intelligenz entscheidende Durchbrüche erzielt. Generative KIs wie ChatGPT und Midjourney können Texte und Bilder in einer Qualität hervorbringen, die bislang nur von Menschen erreicht wurde. Zugleich aber verwenden die Rezipient:innen im Umgang mit diesen ästhetischen Produkten weiterhin Kategorien, die sich entlang der Rezeption von menschlich erzeugten Werken ausgebildet haben.
Durch diese Veränderung entstehen neue Herausforderungen für die Literaturwissenschaft. Wir benötigen neue Kompetenzen, um die automatische Erzeugung von Text nachvollziehen und beschreiben zu können, und wir müssen zentrale Kategorien unseres Fachs im Zeitalter großer Sprachmodelle neu denken: Wie wollen wir in Zukunft Begriffe wie Autorschaft, Kreativität, Originalität etc. verstehen?
In dem Seminar werden wir uns mit generativer KI und insbesondere mit großen Sprachmodellen beschäftigen. Für die Teilnahme ist es hilfreich, wenn Sie ein gewisses Interesse für Computer und Mathematik mitbringen (oder sich davon zumindest nicht abschrecken lassen).

Prof. Dr. Christian Kirchmeier
10-M79-B2-01Die Geschwister Brontë in Literatur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 MZH 1460 (2 SWS)

Das bedeutende Werk und das (kurze) Leben der Geschwister Brontë (Ann, 1820-1849; Branwell, 1817-1848; Charlotte, 1816-1855; Emily, 1818-1848) hat im 20. und 21. Jahrhundert immer wieder zu Auseinandersetzungen und Adaptionen herausgefordert und inspiriert. Die „mad woman in the attic“ in Charlottes Jane Eyre, die einsamen, sturmumtosten Moorlandschaften Yorkshires und die frenetische Liebesgeschichte in Emilys Wuthering Heights (Die Sturmhöhe) haben die feministische wie die postkolonial geprägte Literaturwissenschaft immer neu herausgefordert (jüngst hat Mithu Sanyal Emily Brontës Figur Heathcliff als einen „der bedeutendsten Charaktere der postkolonialen Literatur“ herausgestellt). Große Filmemacher:innen haben sich an filmischen Umsetzungen der Romane und der Lebensgeschichten der Geschwister versucht (William Wyler: Wuthering Heights, 1939; Luis Buñuel: Abismos de pasión (Abgründe der Leidenschaft), 1954; André Techiné: Les Sœurs Brontë (Die Schwestern Brontë), 1979; Jacques Rivette: Hurlevent, 1985; Andrea Arnold: Wuthering Heights, 2011; Frances O’Connor: Emily, 2022). François Truffaut und Jean-Luc Godard (Weekend) beziehen sich in ihren Filmen wiederholt vor allem auf Emily Brontë.
Auch in der Pop-Kultur haben die Geschwister reüssiert, Kate Bush hat einen berühmten Song geschrieben (Wuthering Heights), Patti Smith ein Vorwort zu Emilys Roman.
Erstaunlich ist auch die produktive Rezeption in der deutschsprachigen Literatur bei höchst unterschiedlichen Autor:innen. Arno Schmidt hat sich im Radio-Essay Der Traum der taubengrauen Schwestern (1960) vor allem mit den frühen Phantasiereichen Angria & Gondal der Geschwister beschäftigt, in Elfriede Jelineks postdramatischem Theaterstück Krankheit oder Moderne Frauen (1987) heißen die Hauptfiguren Emily („Krankenschwester und Vampir“) und Dr. Heidkliff („Facharzt für Kiefer- und Frauenheilkunde“). Eine große Rolle spielt u.a. der erfolglose Bruder Branwell in Thomas Stangls Roman Quecksilberlicht, der in diesem Jahr mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet worden ist.
Zu Einführung und Einstimmung: Mithu Sanyal: Über Emily Brontë. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B2-02Marseille als transnationaler Raum 1920-1945

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 GW1 B2070 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 15.01.24 18:00 - 20:00 GW2 B2900

Als Hafenstadt mit sehr langer Geschichte ist die französische Stadt Marseille schon immer ein Raum des Übergangs und der Verbindung unterschiedlicher kultureller Kontexte gewesen. Das Seminar wird sich einem Ausschnitt dieser wechselvollen Geschichte widmen und hier ganz besonders auf einen Aspekt fokussieren, der in jüngster Zeit mit der Netflix-Serie Transatlantic oder durch die Übersetzung von Jean Malaquais’ Roman Planet ohne Visum (Planète sans visa, 1947/dt. 2022) vielleicht noch einmal stärker ins Bewusstsein gerückt ist: Die schwierige Situation der vor dem Nationalsozialismus Geflohenen Anfang der 1940er Jahre, die hofften, von Marseille aus Europa verlassen zu können. Ergänzend werden wir uns mit einigen Texten aus den 1920er Jahren befassen, in denen Marseille als spezifisch moderner Übergangs- und transnationaler Raum bereits vor der dramatischen Flüchtlings-Situation während des Zweiten Weltkriegs erkennbar wird, wie etwa bei dem afroamerikanischen Schriftsteller Claude McKay (Banjo, 1929).
Neben den beiden genannten Texten von Malaquais und McKay werden wir uns u.a. mit Anna Seghers Roman Transit, dessen Verfilmung durch Christian Petzold, Texten von Walter Benjamin und Fred Wanders Roman Hotel Baalbeck befassen. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, die teilweise recht umfangreichen Texte zu lesen.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-B2-03Goethes Faust im 20. Jahrhundert – Die literarische Konstruktion eines Klassikers

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:15 - 13:45 SFG 0150 (2 SWS)

Wenige Texte haben in der deutschen Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft eine ähnliche Aufmerksamkeit erfahren wie Goethes Faust-Dramen. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts bildeten sie nicht allein auf den Bühnen einen Orientierungsrahmen für Kunst und Bildung. Oftmals sind die literarischen Texte, die sich kreativ mit der Problematik, den Figuren oder auch mit der Inszenie-rungspraxis des Klassikers auseinandergesetzt haben, als Rezeptionen oder Aktualisierungen ver-standen worden. Das Seminar soll anders ansetzen und ein anderes Modell zur Analyse der literari-schen Auseinandersetzung mit Goethes Faust-Texten anwenden. Hartmut Böhme hat mit dem Berliner SFB 644 ein theoretisches Konzept für die Transformation kulturgeschichtlicher Texte er-arbeitet, das das kulturwissenschaftliche Modell der wechselseitigen Konstruktion von Eigenem und Fremden in den Vordergrund stellt. Das Modell geht davon aus, daß der Bezugstext im Vorgang der Transformation neu interpretiert und konstruiert wird und daß in diesem Prozeß die Fragen und Probleme des Kontextes, in dem der Text rezipiert wird, ebenfalls neu entworfen und artikuliert werden.
Gefragt werden soll deshalb: wie wird in den literarischen Texten des 20. Jahrhunderts Goe-thes Faust konstruiert und wie konstruiert sich ein bestimmter zeitgeschichtlicher Kontext oder eine bestimmte ästhetische Position selbst in der Auseinandersetzung mit dem historischen Text? In die-se Modifikation der intertextuellen Perspektive werden also besonders der historische Kontext der Texte des 20. Jahrhunderts und die ästhetischen Konzeptionen einbezogen, auf die sie zurückgrei-fen. Das Seminar ist in drei Arbeitsphasen gegliedert, die erste erarbeitet die theoretischen und me-thodischen Prämissen, die zweite Phase – Konzeptionen und Konstruktionen der Fausttexte – dis-kutiert die wesentlichen Stellen von Goethes Faust-Texten und die dritte – Die wechselseitige Kon-struktion des eigenen und des Fremden in den Fausttexten- und Filmen – analysiert die Aktualisie-rungen auf die wechselseitigen Konstruktionen hin.

Primärtexte und Film:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Erster Teil, in: Ders. Werke. Hamburger Ausgabe hg.v. Erich Trunz, Bd. 3, Frankfurt a. M. 1982.
Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Zweiter Teil, in: Ders. Werke. Hamburger Ausgabe hg.v. Erich Trunz, Bd. 3, Frankfurt a.M. 1982.
Friedrich Wilhelm Murnau: Faust eine deutsche Volkssage 1926, (115 min) Eureka Video 2002.
Thomas Mann: Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn erzählt von einem Freunde, Frankfurt a.M. 2012.
Arno Schmidt: Nebenmond und rosa Augen, in: Ders. Bargfelder Ausgabe. Studienausgabe. Werk-gruppe 1, Band 4, Frankfurt a.M. Zürich 1992.
Arno Schmidt: Die Schule der Atheisten, in: Ders. Bargfelder Ausgabe. Studienausgabe. Werk-gruppe 4, Band 2, Frankfurt a.M. 1993.
George Tabori: Mein Kampf, Göttingen 2015.
Uwe Wolff: Papa. Faust. Eine Idylle aus deutschen Landen, München 1985.
Ingo Schulze: Neue Leben. Die Jugend Enrico Türmers in Briefen und Prosa, Berlin 2005.

PD Dr. Martin Schierbaum

C1 Sprachliche Strukturen und Konstruktionen Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter. Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/C1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-C1-01Sprache im/und Bild | Aspekte einer Linguistik der Visualität
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 FVG M0160 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Konstruktionen in Sprache und Diskurs
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 GW1 B2070 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer

C2 Sprachliche Interaktionen und Materialisierungen Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/C2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-C2-01Perspektiven und Anwendungsfelder der Soziolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B1630 GW2 A4330 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Deutsche Sprachinseln weltweit
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 UNICOM 3.0200 Seminarraum 1 (2 SWS)

In vielen Ländern der Welt leben z.T. seit vielen Jahrhunderten Sprachminderheiten, in denen besondere Varietäten des Deutschen gesprochen werden, die teilweise stark von denen abweichen, die anderswo im deutschsprachigen Raum zu hören sind, beispielsweise in Brasilien, Russland oder den USA. Das Seminar thematisiert einerseits die unterschiedlichen Gründe für die Auswanderung der Vorfahren sowie die jeweilige Geschichte, heutige Situation und Zukunft dieser Sprachminderheiten, andererseits die durch Dialektausgleich und umfangreichen Sprachkontakt bedingten linguistischen Besonderheiten in den Sprachinseln.

Dr. Andreas Jäger

D1 Theorien, Methoden, Modelle Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A2-01Boccaccio teutsch in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 08:15 - 09:45 SFG 1020 GW2 A3570 (FB 10 Besprechungsraum) (2 SWS)

Die Erzählungen des Florenzer Dichters, Humanisten und Übersetzers Giovanni Boccaccio riefen sowohl in Italien als auch in Deutschland große Begeisterung und ein andauerndes Interesse hervor. Übersetzt wurden die Novellensammlung des ‚Decameron‘, die ‚Griseldis‘ als Einzeltext und die Lebensbeschreibungen berühmter Männer und Frauen. Unter den bearbeitenden Übersetzern finden sich Autoren wie der rätselhafte Arigo, Heinrich Steinhöwel und Hans Sachs. Das Seminar behandelt Schlüsseltexte der Boccaccio-Rezeption auf Frühneuhochdeutsch, fragt nach dem Erfolg und der Relevanz hinsichtlich humanistischer Tradition, Übersetzungstätigkeit und der Selbstvergewisserung im Gender-, Familien- und Liebesdiskurs der Zeit. Je nach besuchtem Studiengang (MA, MEd und BA) gibt es unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Studienleistungen und Prüfungen, die in der ersten Seminarsitzung erläutert werden. Die Texte werden in Ausschnitten auf Frühneuhochdeutsch und teilweise mit neuhochdeutscher Übersetzung bei StudIP zur Verfügung gestellt.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-B1-01Dürrenmatt: Komödien, Krimis und mehr
Dürrenmatt: Comedies, Crime Fiction and more

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 SFG 2070 (2 SWS)

Dieses Seminar in den Modulen B1, B2, D1 und D2 des MA Germanistik sowie im Modul A16 des M.Ed. Deutsch (Gy/OS) befasst sich mit dem Werk des Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt (1921 - 1990), insbesondere dem Werk der fünfziger Jahre.

Die dramatischen Werke und die kriminalliterarischen Erzähltexte dieser Zeit sollen vor dem Hintergrund der Literaturgeschichte (Tragikomödie, Anti-Kriminalromane, etc.), Kulturgeschichte (Kritik an der Wohlstandsgesellschaft, an der Wissenschaft, etc.), Geistesgeschichte (etwa der existentialistischen Philosophie) und der politischen Geschichte (Neutralität der Schweiz, Holocaust, kalter Krieg, etc.) gelesen und interpretiert werden. Dabei spielt auch die Schweizer Nationalität des Autors eine Rolle, etwa weil die Schweiz nicht direkt in den Nationalsozialismus, den zweiten Weltkrieg und den Holocaust verstrickt war, oder weil dort anders als in Deutschland während der 30er und 40er Jahre die Literatur der Welt verfügbar war, also nicht erst in der Nachkriegszeit wieder erschlossen werden musste.

Einen detaillierten Seminarplan einschließlich einer vollständigen Liste der ausgewählten Textgegenstände werde ich im Laufe der Semesterferien (bis spätestens Mitte September) in Stud.IP bekannt geben.

In den Modulen des MA Germanistik und des M.Ed. sind jeweils mündliche Prüfungen oder Hausarbeiten als Prüfungsformen vorgesehen, so dass beide auch in diesem Seminar angeboten werden.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B1-02Poetik und Hermeneutik Künstlicher Intelligenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 A4020 (2 SWS)

In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung künstlicher Intelligenz entscheidende Durchbrüche erzielt. Generative KIs wie ChatGPT und Midjourney können Texte und Bilder in einer Qualität hervorbringen, die bislang nur von Menschen erreicht wurde. Zugleich aber verwenden die Rezipient:innen im Umgang mit diesen ästhetischen Produkten weiterhin Kategorien, die sich entlang der Rezeption von menschlich erzeugten Werken ausgebildet haben.
Durch diese Veränderung entstehen neue Herausforderungen für die Literaturwissenschaft. Wir benötigen neue Kompetenzen, um die automatische Erzeugung von Text nachvollziehen und beschreiben zu können, und wir müssen zentrale Kategorien unseres Fachs im Zeitalter großer Sprachmodelle neu denken: Wie wollen wir in Zukunft Begriffe wie Autorschaft, Kreativität, Originalität etc. verstehen?
In dem Seminar werden wir uns mit generativer KI und insbesondere mit großen Sprachmodellen beschäftigen. Für die Teilnahme ist es hilfreich, wenn Sie ein gewisses Interesse für Computer und Mathematik mitbringen (oder sich davon zumindest nicht abschrecken lassen).

Prof. Dr. Christian Kirchmeier
10-M79-B2-02Marseille als transnationaler Raum 1920-1945

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 GW1 B2070 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 15.01.24 18:00 - 20:00 GW2 B2900

Als Hafenstadt mit sehr langer Geschichte ist die französische Stadt Marseille schon immer ein Raum des Übergangs und der Verbindung unterschiedlicher kultureller Kontexte gewesen. Das Seminar wird sich einem Ausschnitt dieser wechselvollen Geschichte widmen und hier ganz besonders auf einen Aspekt fokussieren, der in jüngster Zeit mit der Netflix-Serie Transatlantic oder durch die Übersetzung von Jean Malaquais’ Roman Planet ohne Visum (Planète sans visa, 1947/dt. 2022) vielleicht noch einmal stärker ins Bewusstsein gerückt ist: Die schwierige Situation der vor dem Nationalsozialismus Geflohenen Anfang der 1940er Jahre, die hofften, von Marseille aus Europa verlassen zu können. Ergänzend werden wir uns mit einigen Texten aus den 1920er Jahren befassen, in denen Marseille als spezifisch moderner Übergangs- und transnationaler Raum bereits vor der dramatischen Flüchtlings-Situation während des Zweiten Weltkriegs erkennbar wird, wie etwa bei dem afroamerikanischen Schriftsteller Claude McKay (Banjo, 1929).
Neben den beiden genannten Texten von Malaquais und McKay werden wir uns u.a. mit Anna Seghers Roman Transit, dessen Verfilmung durch Christian Petzold, Texten von Walter Benjamin und Fred Wanders Roman Hotel Baalbeck befassen. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, die teilweise recht umfangreichen Texte zu lesen.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-C1-01Sprache im/und Bild | Aspekte einer Linguistik der Visualität
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 FVG M0160 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Konstruktionen in Sprache und Diskurs
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 GW1 B2070 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M79-C2-01Perspektiven und Anwendungsfelder der Soziolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B1630 GW2 A4330 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Deutsche Sprachinseln weltweit
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 UNICOM 3.0200 Seminarraum 1 (2 SWS)

In vielen Ländern der Welt leben z.T. seit vielen Jahrhunderten Sprachminderheiten, in denen besondere Varietäten des Deutschen gesprochen werden, die teilweise stark von denen abweichen, die anderswo im deutschsprachigen Raum zu hören sind, beispielsweise in Brasilien, Russland oder den USA. Das Seminar thematisiert einerseits die unterschiedlichen Gründe für die Auswanderung der Vorfahren sowie die jeweilige Geschichte, heutige Situation und Zukunft dieser Sprachminderheiten, andererseits die durch Dialektausgleich und umfangreichen Sprachkontakt bedingten linguistischen Besonderheiten in den Sprachinseln.

Dr. Andreas Jäger

D2 Historizität, Entwicklungen, Prozesse Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-01‚rede und vreude‘ – Gespräche in erzählenden Texten des Mittelalters

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:15 - 15:45 (2 SWS) GW2, Raum A3770

„ein bote der von dem wirte kam! / der hiez uns beidiu ezzen gân. / dô muose ich rede und vreude lân“ (Iw, 350-353). Auf diese Weise beschreibt Kalogreant seine Unterhaltung mit einer juncvrouwe am Hofe des Brunnenreichs, die offenbar anregend war, und bedauert, dabei von einem Boten unterbrochen worden zu sein. Metasprachliche Reflektionen über Gespräche wie diese, aber auch die Dialoge selbst (auch wenn Kalogrant in diesem spezifischen Beispiel nicht ins Detail geht) sind Gegenstand des Seminars. Die Figurenrede wird anhand von exemplarischen Texten des Mittelalters u.a. gesprächsanalytisch untersucht, aber auch narratologisch eingeordnet. Dabei werden die Gespräche in ihrer Gesprächsführung und der Interaktion auf Figurenebene analysiert und deren Relevanz und Funktion für das jeweilige Werk bewusst gemacht.
Literatur: Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Prüfung: Als Prüfungsleistung ist eine große oder kleine Hausarbeit vorgesehen.

Prof. Dr. Wiebke Ohlendorf
10-M79-A1-02Das Jahrhundert der Füchse. Tierepik in Mittelalter und Früher Neuzeit

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs
10-M79-A2-01Boccaccio teutsch in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 08:15 - 09:45 SFG 1020 GW2 A3570 (FB 10 Besprechungsraum) (2 SWS)

Die Erzählungen des Florenzer Dichters, Humanisten und Übersetzers Giovanni Boccaccio riefen sowohl in Italien als auch in Deutschland große Begeisterung und ein andauerndes Interesse hervor. Übersetzt wurden die Novellensammlung des ‚Decameron‘, die ‚Griseldis‘ als Einzeltext und die Lebensbeschreibungen berühmter Männer und Frauen. Unter den bearbeitenden Übersetzern finden sich Autoren wie der rätselhafte Arigo, Heinrich Steinhöwel und Hans Sachs. Das Seminar behandelt Schlüsseltexte der Boccaccio-Rezeption auf Frühneuhochdeutsch, fragt nach dem Erfolg und der Relevanz hinsichtlich humanistischer Tradition, Übersetzungstätigkeit und der Selbstvergewisserung im Gender-, Familien- und Liebesdiskurs der Zeit. Je nach besuchtem Studiengang (MA, MEd und BA) gibt es unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Studienleistungen und Prüfungen, die in der ersten Seminarsitzung erläutert werden. Die Texte werden in Ausschnitten auf Frühneuhochdeutsch und teilweise mit neuhochdeutscher Übersetzung bei StudIP zur Verfügung gestellt.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-A2-02Mittelalterrezeption

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 (2 SWS) GW2, Raum A3770

Das Mittelalter bzw. seine Literatur ist auch in der Moderne allgegenwärtig. Manche Motive haben sich mittels durchgehender Rezeptionsspuren eher unauffällig in das kollektive Gedächtnis gebrannt, andere waren länger vergessen und wurden im 19. Jh. mit der beginnenden Nationaldebatte wieder präsent. Umberto Ecos ‚Der Name der Rose‘, ein Klassiker der modernen Rezeption, nutzt das Mittelalter akkurat als Folie für einen Kriminalfall. Versatzstücke mittelalterlicher Strukturen, Figuren oder Motive lassen sich auch in der Kinder- und Jugendliteratur finden: Die mythischen Wesen in der Harry Potter-Reihe haben ebenso Verbindungen zur Vergangenheit wie direkte Bearbeitungen mittelalterlicher Stoffe (z.B. Felicitas Hoppe: ‚Iwein Löwenritter‘). Im Seminar werden exemplarische Fälle der literarischen Mittelalterrezeption untersucht und eigene Beispiele analysiert.
Literatur: Einschlägige Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Prüfung: Als Prüfungsleistung ist eine große oder kleine Hausarbeit vorgesehen.

Prof. Dr. Wiebke Ohlendorf
10-M79-B1-01Dürrenmatt: Komödien, Krimis und mehr
Dürrenmatt: Comedies, Crime Fiction and more

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 SFG 2070 (2 SWS)

Dieses Seminar in den Modulen B1, B2, D1 und D2 des MA Germanistik sowie im Modul A16 des M.Ed. Deutsch (Gy/OS) befasst sich mit dem Werk des Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt (1921 - 1990), insbesondere dem Werk der fünfziger Jahre.

Die dramatischen Werke und die kriminalliterarischen Erzähltexte dieser Zeit sollen vor dem Hintergrund der Literaturgeschichte (Tragikomödie, Anti-Kriminalromane, etc.), Kulturgeschichte (Kritik an der Wohlstandsgesellschaft, an der Wissenschaft, etc.), Geistesgeschichte (etwa der existentialistischen Philosophie) und der politischen Geschichte (Neutralität der Schweiz, Holocaust, kalter Krieg, etc.) gelesen und interpretiert werden. Dabei spielt auch die Schweizer Nationalität des Autors eine Rolle, etwa weil die Schweiz nicht direkt in den Nationalsozialismus, den zweiten Weltkrieg und den Holocaust verstrickt war, oder weil dort anders als in Deutschland während der 30er und 40er Jahre die Literatur der Welt verfügbar war, also nicht erst in der Nachkriegszeit wieder erschlossen werden musste.

Einen detaillierten Seminarplan einschließlich einer vollständigen Liste der ausgewählten Textgegenstände werde ich im Laufe der Semesterferien (bis spätestens Mitte September) in Stud.IP bekannt geben.

In den Modulen des MA Germanistik und des M.Ed. sind jeweils mündliche Prüfungen oder Hausarbeiten als Prüfungsformen vorgesehen, so dass beide auch in diesem Seminar angeboten werden.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B1-02Poetik und Hermeneutik Künstlicher Intelligenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 A4020 (2 SWS)

In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung künstlicher Intelligenz entscheidende Durchbrüche erzielt. Generative KIs wie ChatGPT und Midjourney können Texte und Bilder in einer Qualität hervorbringen, die bislang nur von Menschen erreicht wurde. Zugleich aber verwenden die Rezipient:innen im Umgang mit diesen ästhetischen Produkten weiterhin Kategorien, die sich entlang der Rezeption von menschlich erzeugten Werken ausgebildet haben.
Durch diese Veränderung entstehen neue Herausforderungen für die Literaturwissenschaft. Wir benötigen neue Kompetenzen, um die automatische Erzeugung von Text nachvollziehen und beschreiben zu können, und wir müssen zentrale Kategorien unseres Fachs im Zeitalter großer Sprachmodelle neu denken: Wie wollen wir in Zukunft Begriffe wie Autorschaft, Kreativität, Originalität etc. verstehen?
In dem Seminar werden wir uns mit generativer KI und insbesondere mit großen Sprachmodellen beschäftigen. Für die Teilnahme ist es hilfreich, wenn Sie ein gewisses Interesse für Computer und Mathematik mitbringen (oder sich davon zumindest nicht abschrecken lassen).

Prof. Dr. Christian Kirchmeier
10-M79-B2-01Die Geschwister Brontë in Literatur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 MZH 1460 (2 SWS)

Das bedeutende Werk und das (kurze) Leben der Geschwister Brontë (Ann, 1820-1849; Branwell, 1817-1848; Charlotte, 1816-1855; Emily, 1818-1848) hat im 20. und 21. Jahrhundert immer wieder zu Auseinandersetzungen und Adaptionen herausgefordert und inspiriert. Die „mad woman in the attic“ in Charlottes Jane Eyre, die einsamen, sturmumtosten Moorlandschaften Yorkshires und die frenetische Liebesgeschichte in Emilys Wuthering Heights (Die Sturmhöhe) haben die feministische wie die postkolonial geprägte Literaturwissenschaft immer neu herausgefordert (jüngst hat Mithu Sanyal Emily Brontës Figur Heathcliff als einen „der bedeutendsten Charaktere der postkolonialen Literatur“ herausgestellt). Große Filmemacher:innen haben sich an filmischen Umsetzungen der Romane und der Lebensgeschichten der Geschwister versucht (William Wyler: Wuthering Heights, 1939; Luis Buñuel: Abismos de pasión (Abgründe der Leidenschaft), 1954; André Techiné: Les Sœurs Brontë (Die Schwestern Brontë), 1979; Jacques Rivette: Hurlevent, 1985; Andrea Arnold: Wuthering Heights, 2011; Frances O’Connor: Emily, 2022). François Truffaut und Jean-Luc Godard (Weekend) beziehen sich in ihren Filmen wiederholt vor allem auf Emily Brontë.
Auch in der Pop-Kultur haben die Geschwister reüssiert, Kate Bush hat einen berühmten Song geschrieben (Wuthering Heights), Patti Smith ein Vorwort zu Emilys Roman.
Erstaunlich ist auch die produktive Rezeption in der deutschsprachigen Literatur bei höchst unterschiedlichen Autor:innen. Arno Schmidt hat sich im Radio-Essay Der Traum der taubengrauen Schwestern (1960) vor allem mit den frühen Phantasiereichen Angria & Gondal der Geschwister beschäftigt, in Elfriede Jelineks postdramatischem Theaterstück Krankheit oder Moderne Frauen (1987) heißen die Hauptfiguren Emily („Krankenschwester und Vampir“) und Dr. Heidkliff („Facharzt für Kiefer- und Frauenheilkunde“). Eine große Rolle spielt u.a. der erfolglose Bruder Branwell in Thomas Stangls Roman Quecksilberlicht, der in diesem Jahr mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet worden ist.
Zu Einführung und Einstimmung: Mithu Sanyal: Über Emily Brontë. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B2-02Marseille als transnationaler Raum 1920-1945

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 GW1 B2070 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 15.01.24 18:00 - 20:00 GW2 B2900

Als Hafenstadt mit sehr langer Geschichte ist die französische Stadt Marseille schon immer ein Raum des Übergangs und der Verbindung unterschiedlicher kultureller Kontexte gewesen. Das Seminar wird sich einem Ausschnitt dieser wechselvollen Geschichte widmen und hier ganz besonders auf einen Aspekt fokussieren, der in jüngster Zeit mit der Netflix-Serie Transatlantic oder durch die Übersetzung von Jean Malaquais’ Roman Planet ohne Visum (Planète sans visa, 1947/dt. 2022) vielleicht noch einmal stärker ins Bewusstsein gerückt ist: Die schwierige Situation der vor dem Nationalsozialismus Geflohenen Anfang der 1940er Jahre, die hofften, von Marseille aus Europa verlassen zu können. Ergänzend werden wir uns mit einigen Texten aus den 1920er Jahren befassen, in denen Marseille als spezifisch moderner Übergangs- und transnationaler Raum bereits vor der dramatischen Flüchtlings-Situation während des Zweiten Weltkriegs erkennbar wird, wie etwa bei dem afroamerikanischen Schriftsteller Claude McKay (Banjo, 1929).
Neben den beiden genannten Texten von Malaquais und McKay werden wir uns u.a. mit Anna Seghers Roman Transit, dessen Verfilmung durch Christian Petzold, Texten von Walter Benjamin und Fred Wanders Roman Hotel Baalbeck befassen. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, die teilweise recht umfangreichen Texte zu lesen.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-C1-01Sprache im/und Bild | Aspekte einer Linguistik der Visualität
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 FVG M0160 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Konstruktionen in Sprache und Diskurs
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 GW1 B2070 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M79-C2-01Perspektiven und Anwendungsfelder der Soziolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B1630 GW2 A4330 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Deutsche Sprachinseln weltweit
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 UNICOM 3.0200 Seminarraum 1 (2 SWS)

In vielen Ländern der Welt leben z.T. seit vielen Jahrhunderten Sprachminderheiten, in denen besondere Varietäten des Deutschen gesprochen werden, die teilweise stark von denen abweichen, die anderswo im deutschsprachigen Raum zu hören sind, beispielsweise in Brasilien, Russland oder den USA. Das Seminar thematisiert einerseits die unterschiedlichen Gründe für die Auswanderung der Vorfahren sowie die jeweilige Geschichte, heutige Situation und Zukunft dieser Sprachminderheiten, andererseits die durch Dialektausgleich und umfangreichen Sprachkontakt bedingten linguistischen Besonderheiten in den Sprachinseln.

Dr. Andreas Jäger

D3 Textualität, Medialität, Kommunikation Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D3.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-01‚rede und vreude‘ – Gespräche in erzählenden Texten des Mittelalters

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:15 - 15:45 (2 SWS) GW2, Raum A3770

„ein bote der von dem wirte kam! / der hiez uns beidiu ezzen gân. / dô muose ich rede und vreude lân“ (Iw, 350-353). Auf diese Weise beschreibt Kalogreant seine Unterhaltung mit einer juncvrouwe am Hofe des Brunnenreichs, die offenbar anregend war, und bedauert, dabei von einem Boten unterbrochen worden zu sein. Metasprachliche Reflektionen über Gespräche wie diese, aber auch die Dialoge selbst (auch wenn Kalogrant in diesem spezifischen Beispiel nicht ins Detail geht) sind Gegenstand des Seminars. Die Figurenrede wird anhand von exemplarischen Texten des Mittelalters u.a. gesprächsanalytisch untersucht, aber auch narratologisch eingeordnet. Dabei werden die Gespräche in ihrer Gesprächsführung und der Interaktion auf Figurenebene analysiert und deren Relevanz und Funktion für das jeweilige Werk bewusst gemacht.
Literatur: Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Prüfung: Als Prüfungsleistung ist eine große oder kleine Hausarbeit vorgesehen.

Prof. Dr. Wiebke Ohlendorf
10-M79-A1-02Das Jahrhundert der Füchse. Tierepik in Mittelalter und Früher Neuzeit

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs
10-M79-A2-01Boccaccio teutsch in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 08:15 - 09:45 SFG 1020 GW2 A3570 (FB 10 Besprechungsraum) (2 SWS)

Die Erzählungen des Florenzer Dichters, Humanisten und Übersetzers Giovanni Boccaccio riefen sowohl in Italien als auch in Deutschland große Begeisterung und ein andauerndes Interesse hervor. Übersetzt wurden die Novellensammlung des ‚Decameron‘, die ‚Griseldis‘ als Einzeltext und die Lebensbeschreibungen berühmter Männer und Frauen. Unter den bearbeitenden Übersetzern finden sich Autoren wie der rätselhafte Arigo, Heinrich Steinhöwel und Hans Sachs. Das Seminar behandelt Schlüsseltexte der Boccaccio-Rezeption auf Frühneuhochdeutsch, fragt nach dem Erfolg und der Relevanz hinsichtlich humanistischer Tradition, Übersetzungstätigkeit und der Selbstvergewisserung im Gender-, Familien- und Liebesdiskurs der Zeit. Je nach besuchtem Studiengang (MA, MEd und BA) gibt es unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Studienleistungen und Prüfungen, die in der ersten Seminarsitzung erläutert werden. Die Texte werden in Ausschnitten auf Frühneuhochdeutsch und teilweise mit neuhochdeutscher Übersetzung bei StudIP zur Verfügung gestellt.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-A2-02Mittelalterrezeption

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 (2 SWS) GW2, Raum A3770

Das Mittelalter bzw. seine Literatur ist auch in der Moderne allgegenwärtig. Manche Motive haben sich mittels durchgehender Rezeptionsspuren eher unauffällig in das kollektive Gedächtnis gebrannt, andere waren länger vergessen und wurden im 19. Jh. mit der beginnenden Nationaldebatte wieder präsent. Umberto Ecos ‚Der Name der Rose‘, ein Klassiker der modernen Rezeption, nutzt das Mittelalter akkurat als Folie für einen Kriminalfall. Versatzstücke mittelalterlicher Strukturen, Figuren oder Motive lassen sich auch in der Kinder- und Jugendliteratur finden: Die mythischen Wesen in der Harry Potter-Reihe haben ebenso Verbindungen zur Vergangenheit wie direkte Bearbeitungen mittelalterlicher Stoffe (z.B. Felicitas Hoppe: ‚Iwein Löwenritter‘). Im Seminar werden exemplarische Fälle der literarischen Mittelalterrezeption untersucht und eigene Beispiele analysiert.
Literatur: Einschlägige Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Prüfung: Als Prüfungsleistung ist eine große oder kleine Hausarbeit vorgesehen.

Prof. Dr. Wiebke Ohlendorf
10-M79-B1-02Poetik und Hermeneutik Künstlicher Intelligenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 A4020 (2 SWS)

In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung künstlicher Intelligenz entscheidende Durchbrüche erzielt. Generative KIs wie ChatGPT und Midjourney können Texte und Bilder in einer Qualität hervorbringen, die bislang nur von Menschen erreicht wurde. Zugleich aber verwenden die Rezipient:innen im Umgang mit diesen ästhetischen Produkten weiterhin Kategorien, die sich entlang der Rezeption von menschlich erzeugten Werken ausgebildet haben.
Durch diese Veränderung entstehen neue Herausforderungen für die Literaturwissenschaft. Wir benötigen neue Kompetenzen, um die automatische Erzeugung von Text nachvollziehen und beschreiben zu können, und wir müssen zentrale Kategorien unseres Fachs im Zeitalter großer Sprachmodelle neu denken: Wie wollen wir in Zukunft Begriffe wie Autorschaft, Kreativität, Originalität etc. verstehen?
In dem Seminar werden wir uns mit generativer KI und insbesondere mit großen Sprachmodellen beschäftigen. Für die Teilnahme ist es hilfreich, wenn Sie ein gewisses Interesse für Computer und Mathematik mitbringen (oder sich davon zumindest nicht abschrecken lassen).

Prof. Dr. Christian Kirchmeier
10-M79-B2-01Die Geschwister Brontë in Literatur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 MZH 1460 (2 SWS)

Das bedeutende Werk und das (kurze) Leben der Geschwister Brontë (Ann, 1820-1849; Branwell, 1817-1848; Charlotte, 1816-1855; Emily, 1818-1848) hat im 20. und 21. Jahrhundert immer wieder zu Auseinandersetzungen und Adaptionen herausgefordert und inspiriert. Die „mad woman in the attic“ in Charlottes Jane Eyre, die einsamen, sturmumtosten Moorlandschaften Yorkshires und die frenetische Liebesgeschichte in Emilys Wuthering Heights (Die Sturmhöhe) haben die feministische wie die postkolonial geprägte Literaturwissenschaft immer neu herausgefordert (jüngst hat Mithu Sanyal Emily Brontës Figur Heathcliff als einen „der bedeutendsten Charaktere der postkolonialen Literatur“ herausgestellt). Große Filmemacher:innen haben sich an filmischen Umsetzungen der Romane und der Lebensgeschichten der Geschwister versucht (William Wyler: Wuthering Heights, 1939; Luis Buñuel: Abismos de pasión (Abgründe der Leidenschaft), 1954; André Techiné: Les Sœurs Brontë (Die Schwestern Brontë), 1979; Jacques Rivette: Hurlevent, 1985; Andrea Arnold: Wuthering Heights, 2011; Frances O’Connor: Emily, 2022). François Truffaut und Jean-Luc Godard (Weekend) beziehen sich in ihren Filmen wiederholt vor allem auf Emily Brontë.
Auch in der Pop-Kultur haben die Geschwister reüssiert, Kate Bush hat einen berühmten Song geschrieben (Wuthering Heights), Patti Smith ein Vorwort zu Emilys Roman.
Erstaunlich ist auch die produktive Rezeption in der deutschsprachigen Literatur bei höchst unterschiedlichen Autor:innen. Arno Schmidt hat sich im Radio-Essay Der Traum der taubengrauen Schwestern (1960) vor allem mit den frühen Phantasiereichen Angria & Gondal der Geschwister beschäftigt, in Elfriede Jelineks postdramatischem Theaterstück Krankheit oder Moderne Frauen (1987) heißen die Hauptfiguren Emily („Krankenschwester und Vampir“) und Dr. Heidkliff („Facharzt für Kiefer- und Frauenheilkunde“). Eine große Rolle spielt u.a. der erfolglose Bruder Branwell in Thomas Stangls Roman Quecksilberlicht, der in diesem Jahr mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet worden ist.
Zu Einführung und Einstimmung: Mithu Sanyal: Über Emily Brontë. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B2-02Marseille als transnationaler Raum 1920-1945

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 GW1 B2070 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 15.01.24 18:00 - 20:00 GW2 B2900

Als Hafenstadt mit sehr langer Geschichte ist die französische Stadt Marseille schon immer ein Raum des Übergangs und der Verbindung unterschiedlicher kultureller Kontexte gewesen. Das Seminar wird sich einem Ausschnitt dieser wechselvollen Geschichte widmen und hier ganz besonders auf einen Aspekt fokussieren, der in jüngster Zeit mit der Netflix-Serie Transatlantic oder durch die Übersetzung von Jean Malaquais’ Roman Planet ohne Visum (Planète sans visa, 1947/dt. 2022) vielleicht noch einmal stärker ins Bewusstsein gerückt ist: Die schwierige Situation der vor dem Nationalsozialismus Geflohenen Anfang der 1940er Jahre, die hofften, von Marseille aus Europa verlassen zu können. Ergänzend werden wir uns mit einigen Texten aus den 1920er Jahren befassen, in denen Marseille als spezifisch moderner Übergangs- und transnationaler Raum bereits vor der dramatischen Flüchtlings-Situation während des Zweiten Weltkriegs erkennbar wird, wie etwa bei dem afroamerikanischen Schriftsteller Claude McKay (Banjo, 1929).
Neben den beiden genannten Texten von Malaquais und McKay werden wir uns u.a. mit Anna Seghers Roman Transit, dessen Verfilmung durch Christian Petzold, Texten von Walter Benjamin und Fred Wanders Roman Hotel Baalbeck befassen. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, die teilweise recht umfangreichen Texte zu lesen.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-C1-01Sprache im/und Bild | Aspekte einer Linguistik der Visualität
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 FVG M0160 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Konstruktionen in Sprache und Diskurs
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 GW1 B2070 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M79-C2-01Perspektiven und Anwendungsfelder der Soziolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B1630 GW2 A4330 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Deutsche Sprachinseln weltweit
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 UNICOM 3.0200 Seminarraum 1 (2 SWS)

In vielen Ländern der Welt leben z.T. seit vielen Jahrhunderten Sprachminderheiten, in denen besondere Varietäten des Deutschen gesprochen werden, die teilweise stark von denen abweichen, die anderswo im deutschsprachigen Raum zu hören sind, beispielsweise in Brasilien, Russland oder den USA. Das Seminar thematisiert einerseits die unterschiedlichen Gründe für die Auswanderung der Vorfahren sowie die jeweilige Geschichte, heutige Situation und Zukunft dieser Sprachminderheiten, andererseits die durch Dialektausgleich und umfangreichen Sprachkontakt bedingten linguistischen Besonderheiten in den Sprachinseln.

Dr. Andreas Jäger

D4 Diskurse, Wissen, Kulturalität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D4.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-01‚rede und vreude‘ – Gespräche in erzählenden Texten des Mittelalters

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:15 - 15:45 (2 SWS) GW2, Raum A3770

„ein bote der von dem wirte kam! / der hiez uns beidiu ezzen gân. / dô muose ich rede und vreude lân“ (Iw, 350-353). Auf diese Weise beschreibt Kalogreant seine Unterhaltung mit einer juncvrouwe am Hofe des Brunnenreichs, die offenbar anregend war, und bedauert, dabei von einem Boten unterbrochen worden zu sein. Metasprachliche Reflektionen über Gespräche wie diese, aber auch die Dialoge selbst (auch wenn Kalogrant in diesem spezifischen Beispiel nicht ins Detail geht) sind Gegenstand des Seminars. Die Figurenrede wird anhand von exemplarischen Texten des Mittelalters u.a. gesprächsanalytisch untersucht, aber auch narratologisch eingeordnet. Dabei werden die Gespräche in ihrer Gesprächsführung und der Interaktion auf Figurenebene analysiert und deren Relevanz und Funktion für das jeweilige Werk bewusst gemacht.
Literatur: Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Prüfung: Als Prüfungsleistung ist eine große oder kleine Hausarbeit vorgesehen.

Prof. Dr. Wiebke Ohlendorf
10-M79-A1-02Das Jahrhundert der Füchse. Tierepik in Mittelalter und Früher Neuzeit

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs
10-M79-A2-01Boccaccio teutsch in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 08:15 - 09:45 SFG 1020 GW2 A3570 (FB 10 Besprechungsraum) (2 SWS)

Die Erzählungen des Florenzer Dichters, Humanisten und Übersetzers Giovanni Boccaccio riefen sowohl in Italien als auch in Deutschland große Begeisterung und ein andauerndes Interesse hervor. Übersetzt wurden die Novellensammlung des ‚Decameron‘, die ‚Griseldis‘ als Einzeltext und die Lebensbeschreibungen berühmter Männer und Frauen. Unter den bearbeitenden Übersetzern finden sich Autoren wie der rätselhafte Arigo, Heinrich Steinhöwel und Hans Sachs. Das Seminar behandelt Schlüsseltexte der Boccaccio-Rezeption auf Frühneuhochdeutsch, fragt nach dem Erfolg und der Relevanz hinsichtlich humanistischer Tradition, Übersetzungstätigkeit und der Selbstvergewisserung im Gender-, Familien- und Liebesdiskurs der Zeit. Je nach besuchtem Studiengang (MA, MEd und BA) gibt es unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Studienleistungen und Prüfungen, die in der ersten Seminarsitzung erläutert werden. Die Texte werden in Ausschnitten auf Frühneuhochdeutsch und teilweise mit neuhochdeutscher Übersetzung bei StudIP zur Verfügung gestellt.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-A2-02Mittelalterrezeption

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 (2 SWS) GW2, Raum A3770

Das Mittelalter bzw. seine Literatur ist auch in der Moderne allgegenwärtig. Manche Motive haben sich mittels durchgehender Rezeptionsspuren eher unauffällig in das kollektive Gedächtnis gebrannt, andere waren länger vergessen und wurden im 19. Jh. mit der beginnenden Nationaldebatte wieder präsent. Umberto Ecos ‚Der Name der Rose‘, ein Klassiker der modernen Rezeption, nutzt das Mittelalter akkurat als Folie für einen Kriminalfall. Versatzstücke mittelalterlicher Strukturen, Figuren oder Motive lassen sich auch in der Kinder- und Jugendliteratur finden: Die mythischen Wesen in der Harry Potter-Reihe haben ebenso Verbindungen zur Vergangenheit wie direkte Bearbeitungen mittelalterlicher Stoffe (z.B. Felicitas Hoppe: ‚Iwein Löwenritter‘). Im Seminar werden exemplarische Fälle der literarischen Mittelalterrezeption untersucht und eigene Beispiele analysiert.
Literatur: Einschlägige Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.
Prüfung: Als Prüfungsleistung ist eine große oder kleine Hausarbeit vorgesehen.

Prof. Dr. Wiebke Ohlendorf
10-M79-B1-02Poetik und Hermeneutik Künstlicher Intelligenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 A4020 (2 SWS)

In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung künstlicher Intelligenz entscheidende Durchbrüche erzielt. Generative KIs wie ChatGPT und Midjourney können Texte und Bilder in einer Qualität hervorbringen, die bislang nur von Menschen erreicht wurde. Zugleich aber verwenden die Rezipient:innen im Umgang mit diesen ästhetischen Produkten weiterhin Kategorien, die sich entlang der Rezeption von menschlich erzeugten Werken ausgebildet haben.
Durch diese Veränderung entstehen neue Herausforderungen für die Literaturwissenschaft. Wir benötigen neue Kompetenzen, um die automatische Erzeugung von Text nachvollziehen und beschreiben zu können, und wir müssen zentrale Kategorien unseres Fachs im Zeitalter großer Sprachmodelle neu denken: Wie wollen wir in Zukunft Begriffe wie Autorschaft, Kreativität, Originalität etc. verstehen?
In dem Seminar werden wir uns mit generativer KI und insbesondere mit großen Sprachmodellen beschäftigen. Für die Teilnahme ist es hilfreich, wenn Sie ein gewisses Interesse für Computer und Mathematik mitbringen (oder sich davon zumindest nicht abschrecken lassen).

Prof. Dr. Christian Kirchmeier
10-M79-B2-01Die Geschwister Brontë in Literatur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 MZH 1460 (2 SWS)

Das bedeutende Werk und das (kurze) Leben der Geschwister Brontë (Ann, 1820-1849; Branwell, 1817-1848; Charlotte, 1816-1855; Emily, 1818-1848) hat im 20. und 21. Jahrhundert immer wieder zu Auseinandersetzungen und Adaptionen herausgefordert und inspiriert. Die „mad woman in the attic“ in Charlottes Jane Eyre, die einsamen, sturmumtosten Moorlandschaften Yorkshires und die frenetische Liebesgeschichte in Emilys Wuthering Heights (Die Sturmhöhe) haben die feministische wie die postkolonial geprägte Literaturwissenschaft immer neu herausgefordert (jüngst hat Mithu Sanyal Emily Brontës Figur Heathcliff als einen „der bedeutendsten Charaktere der postkolonialen Literatur“ herausgestellt). Große Filmemacher:innen haben sich an filmischen Umsetzungen der Romane und der Lebensgeschichten der Geschwister versucht (William Wyler: Wuthering Heights, 1939; Luis Buñuel: Abismos de pasión (Abgründe der Leidenschaft), 1954; André Techiné: Les Sœurs Brontë (Die Schwestern Brontë), 1979; Jacques Rivette: Hurlevent, 1985; Andrea Arnold: Wuthering Heights, 2011; Frances O’Connor: Emily, 2022). François Truffaut und Jean-Luc Godard (Weekend) beziehen sich in ihren Filmen wiederholt vor allem auf Emily Brontë.
Auch in der Pop-Kultur haben die Geschwister reüssiert, Kate Bush hat einen berühmten Song geschrieben (Wuthering Heights), Patti Smith ein Vorwort zu Emilys Roman.
Erstaunlich ist auch die produktive Rezeption in der deutschsprachigen Literatur bei höchst unterschiedlichen Autor:innen. Arno Schmidt hat sich im Radio-Essay Der Traum der taubengrauen Schwestern (1960) vor allem mit den frühen Phantasiereichen Angria & Gondal der Geschwister beschäftigt, in Elfriede Jelineks postdramatischem Theaterstück Krankheit oder Moderne Frauen (1987) heißen die Hauptfiguren Emily („Krankenschwester und Vampir“) und Dr. Heidkliff („Facharzt für Kiefer- und Frauenheilkunde“). Eine große Rolle spielt u.a. der erfolglose Bruder Branwell in Thomas Stangls Roman Quecksilberlicht, der in diesem Jahr mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet worden ist.
Zu Einführung und Einstimmung: Mithu Sanyal: Über Emily Brontë. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B2-02Marseille als transnationaler Raum 1920-1945

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 GW1 B2070 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 15.01.24 18:00 - 20:00 GW2 B2900

Als Hafenstadt mit sehr langer Geschichte ist die französische Stadt Marseille schon immer ein Raum des Übergangs und der Verbindung unterschiedlicher kultureller Kontexte gewesen. Das Seminar wird sich einem Ausschnitt dieser wechselvollen Geschichte widmen und hier ganz besonders auf einen Aspekt fokussieren, der in jüngster Zeit mit der Netflix-Serie Transatlantic oder durch die Übersetzung von Jean Malaquais’ Roman Planet ohne Visum (Planète sans visa, 1947/dt. 2022) vielleicht noch einmal stärker ins Bewusstsein gerückt ist: Die schwierige Situation der vor dem Nationalsozialismus Geflohenen Anfang der 1940er Jahre, die hofften, von Marseille aus Europa verlassen zu können. Ergänzend werden wir uns mit einigen Texten aus den 1920er Jahren befassen, in denen Marseille als spezifisch moderner Übergangs- und transnationaler Raum bereits vor der dramatischen Flüchtlings-Situation während des Zweiten Weltkriegs erkennbar wird, wie etwa bei dem afroamerikanischen Schriftsteller Claude McKay (Banjo, 1929).
Neben den beiden genannten Texten von Malaquais und McKay werden wir uns u.a. mit Anna Seghers Roman Transit, dessen Verfilmung durch Christian Petzold, Texten von Walter Benjamin und Fred Wanders Roman Hotel Baalbeck befassen. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, die teilweise recht umfangreichen Texte zu lesen.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-C1-01Sprache im/und Bild | Aspekte einer Linguistik der Visualität
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 FVG M0160 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Konstruktionen in Sprache und Diskurs
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 GW1 B2070 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M79-C2-01Perspektiven und Anwendungsfelder der Soziolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B1630 GW2 A4330 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Deutsche Sprachinseln weltweit
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 UNICOM 3.0200 Seminarraum 1 (2 SWS)

In vielen Ländern der Welt leben z.T. seit vielen Jahrhunderten Sprachminderheiten, in denen besondere Varietäten des Deutschen gesprochen werden, die teilweise stark von denen abweichen, die anderswo im deutschsprachigen Raum zu hören sind, beispielsweise in Brasilien, Russland oder den USA. Das Seminar thematisiert einerseits die unterschiedlichen Gründe für die Auswanderung der Vorfahren sowie die jeweilige Geschichte, heutige Situation und Zukunft dieser Sprachminderheiten, andererseits die durch Dialektausgleich und umfangreichen Sprachkontakt bedingten linguistischen Besonderheiten in den Sprachinseln.

Dr. Andreas Jäger

E Praxis und Schlüsselqualifikationen Wahlpflichtmodul im Bereich \"Praxis\" ECTS: 15

Modul beauftragter: Dr. Hauke Kuhlmann, Kontakt: ha_ku@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/E.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-79-5-B12-5Grundlagen der Regionalsprachenforschung und Deutscher Sprachatlas
Blockveranstaltung

Seminar

Einzeltermine:
Sa 28.10.23 10:00 - 15:00 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)
Do 30.11.23 - Sa 02.12.23 (Do, Fr, Sa) 09:00 - 18:00 Arbeitsstelle Deutsche Sprachatlas, Marburg
Mi 07.02.24 10:00 - 15:00 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M79-E-Praxis-1Konzeption, Planung und Durchführung einer internationalen Studierendenkonferenz

Blockveranstaltung

Einzeltermine:
Di 24.10.23 12:15 - 13:45 GW2 B3.150 (WoC Raum) / Zoom
Mi 22.11.23 11:00 - 12:30 GW2 B3.150 (WoC Raum) / Zoom
Mi 13.12.23 09:00 - 10:30 GW2 B3.150 (WoC Raum) / Zoom
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke

Ergänzende Angebote

Ergaenzende Angebote fuer die Studierenden des Master Germanistik bieten
die Moeglichkeit, ueber das Pflicht- und Wahlpflichtprogramm hinaus
Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen. Sie reichen von Angeboten zur
Erweiterung des fachlichen Horizonts ueber fuer Studierende nicht-deutscher Muttersprache bis hin zu Seminaren und Colloquien, in denen erste eigene Forschungen diskutiert werden koennen. Bitte beachten Sie in jedem Einzelfall die Zielgruppe der Veranstaltung und die Teilnahmevoraussetzungen.
In diesen Veranstaltungen werden im Rahmen der Ergaenzenden Angebote
keine ECTS-Punkte fuer das Master-Programm erworben.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-EA-1Colloquium für DoktorandInnen und fortgeschrittene Studierende
Termine nach Vereinbarung

Colloquium

Einzeltermine:
Mo 04.12.23 16:00 - 19:00 IW3 0210
Mo 15.01.24 16:00 - 19:00 GW2 B1400 NUR Mo. + Di.
Do 01.02.24 11:00 - 14:00 GW2, A3570
Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-EA-1Forschungskolloquium Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache
Zeit nach Vereinbarung

Colloquium

Einzeltermine:
Mi 07.12.22 09:00 - 17:00
Mi 15.02.23 10:00 - 13:00 Raum GW2 B2900
Do 04.05.23 10:00 - 12:00 Fachbereichsbibliothek A3770 (Der Raum ist auf dem Verwaltungsflur links)
Do 13.07.23 09:00 - 18:00 GW2 B2860
Mi 04.10.23 - Fr 06.10.23 (Mi, Do, Fr) 10:00 - 18:00 ?
Di 06.02.24 09:00 - 17:00 GW2 B2880
Prof. Dr. Andrea Daase
10-M79-EA-2Forschungskolloquium
Zeit nach Vereinbarung

Colloquium

Einzeltermine:
Mi 13.12.23 18:00 - 20:00 GW2 B3770
Mi 10.01.24 18:00 - 20:00 GW2 B3009 (Großer Studierraum)
Mi 31.01.24 18:00 - 20:00 GW2 B3009 (Großer Studierraum)
Prof. Dr. Axel Dunker
Prof. Dr. Christian Kirchmeier
10-M79-EA-4Doktorand:innen- und Forschungskolloquium für Masterstudierende in Verbindung mit dem Kolloquium Contradiction Studies
Termine nach Vereinbarung

Colloquium
ECTS: 1-3

Termine:
wöchentlich Di 14:30 - 16:45 GRA2 0030 (3 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M82-1-3-LK-3Nachhaltigkeit im Fokus der Linguistik

Colloquium

Einzeltermine:
Fr 02.02.24 08:00 - 17:00 MZH 1460
Dr. Anna Mattfeldt