Aktuelles
Christopher Street Day (CSD) in Bremen am 24. August 2024
Am 24. August 2024 findet der diesjährige Christopher Street Day (CSD) in Bremen statt, bei dem die Stadt im Zeichen der LGBTQ+-Community und des Regenbogens steht. Unter dem Motto „Was wollen wir denn noch? Selbstverständlich sein, selbstverständlich leben!“ präsentiert der CSD Bremen 2024 ein umfangreiches Programm, das politische Themen hervorhebt und zugleich festliche Unterhaltung bietet.
Das Rahmenprogramm umfasst Diskussionen, Unterhaltung und Partys. Die Aufstellung aller teilnehmenden Gruppen und Trucks beginnt ab 09 Uhr zwischen Tiefer und Am Wall. Demostart ist um 12 Uhr (Altenwall/Tiefer). Weitere Informationen gibt es hier.
Uni-Aktionstag gegen Diskriminierung "Aware Together"
Am 24. April 2024 findet an der Universität Bremen der erste Uni-Aktionstag gegen Diskriminierung „Aware together“ statt.
Über den gesamten Tag hinweg laden unterschiedlichste Events und Formate zur Auseinandersetzung mit Diversität und Diskriminierung(sschutz) an der Universität ein. So entstehen Räume zur Reflexion und Diskussion, zur Begegnung mit anderen Uni-Angehörigen und zum Nachdenken über das Thema.
„Aware together“ bietet diverse Workshops, einen Elevator-Quiz, eine Soundinstallation zu Diskriminierungserfahrungen, Informationsstände von studentischen Initiativen und Beratungsstellen, eine Kunstausstellung, eine Performance durch das „Theater der Versammlung“ und einen Diversity Slam.
Das neue Leitbild der Universität benennt deutlich die Verantwortung der Universität: "Wir setzen uns mit den für Hochschulen spezifischen Macht- und Hierarchieverhältnissen kritisch auseinander. [...] Daher arbeiten wir an verlässlichen Strukturen, Praktiken und Haltungen, die Diversität fördern und antidiskriminierend sind. Wir gestalten gemeinsam eine inklusive Universität, an der wir einander respektvoll begegnen".
Dies bedeutet auch, über die Themen Diversität, Diskriminierung und Verantwortung offener, mutiger und kompetenter zu diskutieren. Der Uni-Aktionstag leistet hierzu einen Beitrag.
Wann? Am 24.4.24, 9:00 - 19:00 Uhr
Wo? Quer über den Campus
Was? Das Programm finden Sie hier.
Änderung des Vornamens und/oder des Geschlechtseintrags für Trans*, Inter* und nicht-binäre Studierende
Für Trans*, Inter* und nicht-binäre Studierende der Universität Bremen wird es ab dem 15.11.23 möglich sein, vor der amtlichen Änderung den Vornamen und/oder Geschlechtseintrag für den universitären Kontext ändern zu lassen.
Hierfür nutzen Sie bitte die Datei "Namensänderung". Diese füllen Sie bitte aus, unterschreiben sie und scannen Sie sie wieder ein.
In Ihrem Moin-Account finden Sie unter der Rubrik "Anträge" den "Antrag auf Änderung auf Änderung des Vornamens und/oder auf Änderung des Geschlechtseintrags". Diesen füllen Sie aus und laden die gescannte Erklärung hoch.
Bei Unklarheiten und Rückfragen melden Sie sich gerne bei Nele Kuhn, nele.kuhn@vw.uni-bremen.de.
Filmclip zum Fachvortrag Empowerment- und Handlungsstrategien im Umgang mit Antimuslimischem Rassismus
Das Demokratiezentrum Land Bremen veranstaltete vergangenen Monat ein Fachvortrag zum Thema Empowerment- und Handlungsstrategien im Umgang mit Antimuslimischem Rassismus. Dabei stand insbesondere die Frage im Fokus, wie Jugendliche mit antimuslimischem Rassismus umgehen. Im Kontext dieses Fachvortrags ist ein achtminütiger Filmclip entstanden.
Digitales Phoenix-Empowerment-Training
Das Demokratiezentrum Bremen und ADA „Antidiskriminierung in der Arbeitswelt“ laden zum Digitalen Phoenix-Empowerment-Training ein. Das Training richtet sich an Menschen mit (sichtbarer) Migrationsgeschichte und soll helfen trotz Rassismus ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das digitale Training findet per Zoom vom 29. Juni bis 1. Juli statt. Für weitere Information hier klicken.
Black Story Month 2023
Black Love & Joy is an act of Resistance
Der diesjährige Black Story Month Bremen findet bereits zum vierten Mal statt und hat das Motto „Black Love & Joy is an act of Resistance”. Es werden den gesamten Februar über durch verschiedene Community Events die Lebensrealitäten Schwarzer Menschen zentriert und gefeiert. In Zusammenarbeit mit der Initiative „Zukunft ist Bunt" und einem Kollektiv aus unterschiedlichen Schwarzen Menschen der Stadt, werden Schwarzen Perspektiven mehr Raum und Sichtbarkeit durch unterschiedlichen Programmpunkte gegeben. Auch in diesem Jahr sind dabei Veranstaltungen geöffnet für Alle und Veranstaltungen für Schwarze Menschen in einem Safer Space organisiert. Der feierliche Monat bietet dabei viele Vernetzungsmöglichkeiten und Orte der Begegnung.
Den Auftakt machen diverse Schwarze Künstler*innen aus Bremen, Berlin und UK bei einem Eröffnungskonzert im Theater Bremen am Donnerstag, den 02.02.2023. Das gesamte Programm, bestehend aus Lesungen, Vorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und vielem mehr findet sich hier. Unter anderem auch ein Vortrag zu Black owned Business & Black Entrepreneurship mit Unternehmer Augusto Capece.
Nach zwei Jahren mit Einschränkungen durch die Corona Pandemie, können alle diesjährigen Veranstaltungen in Präsenz stattfinden. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und Fernbleiben bei Erkältungssymptomen wird jedoch weiterhin ausdrücklich empfohlen. Als solidarisches Preissystem und für einen niedrigschwelligen Zugang für möglichst viele Menschen, orientiert sich das Konzept an einer Spendenempfehlung für nicht-Schwarze Personen zwischen 3 und 15€. Voranmeldungen für die Veranstaltungen für Schwarze Menschen bitte an
"AGG Reform-Jetzt!"
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) soll seit seinem Inkrafttreten 2006 als deutsches Bundesgesetz Menschen vor Diskriminierung schützen - doch es ist reformbedürftig und weist Schwächen auf. Ziel des Gesetztes ist es Menschen nicht nur vor Diskriminierung rechtlich zu schützen, sondern diese bestmöglich auch zu verhindern oder gar zu beseitigen. Viele Lebensbereiche werden jedoch nicht oder nicht ausreichend abgedeckt und nicht alle Diskriminierungsdimensionen sind im AGG aufgeführt.
Aufgrund dessen hat sich ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus 100 Organisationen zusammengetan, wie der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) verkündete. In einer Reformierungsforderung wurde eine Stellungnahme mit 11 konkreten Punkten formuliert, die mit einer umfassenden Ergänzungsliste einherging. Beide Maßnahmen sollen unter dem Motto „Mehr Fortschritt wagen, heißt auch mehr Antidiskriminierung wagen!“ die Reformierung des Antidiskriminierungsgesetztes voranbringen. Eine der Forderungen sieht beispielsweise vor, Arbeitgebende stärker in die Pflicht zu nehmen, was u.A. einen niedrigschwelligeren Zugang zum Beschwerdemechanismus für alle Beschäfitgten inkludiere. Wie die Reformierung weitere „Schutzlücken“ schließen möchte, wird auch in diesem Artikel diskutiert.
Die Forderungen des Bündnisses „AGG Reform-Jetzt!“ zeigen die Dringlichkeit und Notwendigkeit eines besseren, rechtlichen Diskriminierungsschutzes deutlich auf. Alle Punkte der Stellungnahme finden sich hier.
27. Januar: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Januar ist der bundesweite Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Zum 78. Mal wird aller Menschen gedacht, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Ins Leben gerufen wurde der Tag 1996 vom ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Der Gedenktag markiert die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee, wenn auch nicht das Ende des systematischen Mordens von Menschen unter dem NS-Regime in Buchenwald oder Belsen.
In Bremen findet im Rahmen des Gedenkens ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm von Januar bis April 2023 statt. Initiiert wurde das Programm von der Landeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“. Rund 60 verschiedenen Veranstaltungen aus Vorträgen, Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen, Führungen und Studienreisen können in diesem Zeitraum besucht werden. Das ganze Programm findet sich hier.
Mit dem Blick auf die Geschichte des deutschen Vernichtungskrieges in Osteuropa, erfahren demokratisierende Prozesse der Erinnerungskultur beim diesjährigen Programm eine Aktualisierung durch die Gegenwartsbezüge zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Am Donnerstag, den 26.01.23 findet die zentrale Gedenkveranstaltung des Senats Bremens in der oberen Halle des Rathauses statt.
TRANS* INTER* DYKE* March Bremen 2022
Sichtbar, Selbstbewusst, Solidarisch
Nach dem CSD ist vor dem Trans* Inter* Dyke* March! Seit 2018 findet der Demozug in Bremen statt und möchte unabhängig von der CSD Demo eine Sichtbarkeit für Trans*, Inter* und Dykes* schaffen, die im herkömmlichen Kontext von queerem Protest und Aktivismus weniger gegeben ist. Zur Vernetzung und für Empowerment wird dieses Jahr am Samstag, den 03.09.2022 für queer-energy, enby-power und bi-visibility demonstriert.
Das Anbringen von Themen und Forderungen ist im Zuge dieser Demo noch einmal konkreter, da Trans*, Inter* und Dykes* von Sexismus und Heteronormativität und dessen Verschränkung spezifischer betroffen sind. Das Feiern von geschlechtlicher Vielfalt, auch unabhängig von Beziehungsformen und sexuellen Identitäten, ist dabei ebenso im Fokus wie die Adressierung von Mehrfachmarginalisierungen und Stigmatisierungen im queeren Spektrum.
Der March findet in vielen verschiedenen Städten Deutschlands statt und hat seinen größten in Mexiko Stadt. In Bremen wird mit Blick auf Barrierearmut eine kurze Strecke gewählt, die um 15:30 Uhr Am Brill beginnt, dann durch die Innenstadt führt und ihre Abschlusskundgebung gegen 17:30 Uhr im Viertel samt eines Open Mic haben soll.
Mehr Infos zu diesjährigen Trans*Inter*Dyke* Veranstaltungen in Bremen und anderswo finden sich hier.
CSD Bremen 2022: Für Frieden, Akzeptanz und Vielfalt
Am Samstag den 27.08.2022 wird in Bremen wieder der Christopher-Street-Day (CSD) gefeiert.
Unter dem diesjährigen Motto „Für Frieden, Akzeptanz und Vielfalt“ demonstriert die LSBT*I*AQ+ Community für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung und gegen Diskriminierung und Gewalt. Dadurch wollen Aktivist*innen der queeren Szene ein sichtbares Zeichen setzen und die Vielfalt von Geschlechtern und sexuellen Orientierungen zelebrieren. Auch der Fall des evangelischen Pastor Olaf Latzel, der durch seine homofeindlichen Aussagen in Bremen vor Gericht steht, soll thematisiert werden.
Offiziell beginnt der „Pride Month“ jährlich am 01. Juni. Die Geschichte des CSD und Pride Month ist auf die Stonewall Riots zurückzuführen, bei dem sich im Sommer 1969 ein Protest der LSBT*I*AQ+ Szene als Antwort auf Polizeigewalt formierte. Maßgeblich beteiligt und für den Widerstand bekannt wurde die Schwarze Aktivistin Marsha P. Johnson und die Aktivistin of Color, Sylvia Rivera. Sie setzten sich als trans Frauen noch Jahre nach den Stonewall Unruhen in der Christopher Street für queere Personen, insbesondere Trans*personen, der Szene ein.
In Bremen fand der erste CSD 1979 statt. In diesem Jahr startet die Demo am Samstag um 12 Uhr am Altenwall (Ecke Stadtbibliothek). Von dort zieht der Demozug über den Wall zum Hauptbahnhof, weiter über die Bürgermeister-Smidt-Straß sowie die Obernstraße und den Marktplatz. Endpunkt der Demonstration ist wieder der Altenwall mit anschließender Kundgebung.
Mehr Informationen zum diesjährigen CSD Bremen finden sich hier.
Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus
Mit einer bundesweiten Aktionswoche und im Rahmen der Kampagne Allianz gegen Hass widmet sich das Projekt CLAIM - Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit dem Rassismus, der Muslim*innen und jenen Menschen, die als solche gelesen werden, in Deutschland als antimuslimischer Rassismus widerfährt. Die Aktionswoche findet vom 24. Juni bis 01. Juli mit zahlreichen Veranstaltungen in verschiedenen Städten und zum Teil auch online statt und soll das Problem des antimuslimischen Rassismus sichtbar machen.
Strukturelle Dimensionen von Rassismen, die auch den antimuslimischen Rassismus ausmachen, reproduzieren Diskriminierung, Gewalt und Hass alltäglich und bringen internalisierte Rassismen zum Vorschein. Antimuslimischer Rassismus ist ein ernstzunehmendes Problem der Gesellschaft und führt zu Benachteiligung, Ausgrenzung und rechtsextremer Gewalt – wie beispielsweise die rassistischen und tödlichen Attentate von Halle oder Hanau zeigen.
Um für das Thema zu sensibilisieren, muslimische Lebensrealitäten sichtbarer zu machen und mit antimuslimischen Narrativen zu brechen, findet die Aktionswoche unter dem Motto #germanyisformany statt. Der 01. Juli markiert dabei den Aktionstag gegen antimuslimischen Rassismus – er gedenkt Marwa El-Sherbini, die am 01. Juli 2009 im Dresdener Landgericht ermordet wurde.
Anlässlich dieses Mahntages und als ein Programmpunkt der Woche, lädt der Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. am 01.07.2022 zu einer online Podiumsdiskussion ein. Um eine Anmeldung vorab unter veranstaltung@smf-verband.de wird gebeten.
Weitere interessante Termine der Aktionswoche und weiterführende Informationen sind hier zu finden.
International Transgender Day of Visibility
Der 31. März markiert jährlich den Transgender Day of Visibility und wurde 2009 das erste Mal in den USA begangen. Um trans* Personen als Teil der LSBT*I*AQ+ Community mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und gleichzeitig zu empowern, dient der Tag als ein Feiertag - insbesondere als Pendant zum Transgender Day of Remembrance, wo es hauptsächlich um das Gedenken an- und die Gewalterfahrungen von trans* Personen geht. Der TDoV möchte zelebrierend die Sichtbarkeit und den Aktivismus der trans* Community hervorheben und Awareness für geschlechtlich Vielfalt schaffen. Trans* Personen sind immer noch alltäglich in vielen Lebensbereichen mehrfachmarginalisiert und struktureller Diskriminierung sowie Gewalt ausgesetzt. Das bezieht sich auf verschiedene gesellschaftliche Ebenen wie den Arbeitsplatz, den Wohnungsmarkt oder die gesundheitliche Versorgung.
Im Rahmen einer kleinen Veranstaltungsreihe leistet das CITY46 Kino in Bremen einen kulturellen Beitrag zum TDoV: Die Pride Filmtage Bremen zeigen am 01. und 02.04.2022 Filme von, mit und über trans* Personen. Mit einem solidarischen Preissystem kann ein Eintritt zwischen 4€/8€/12 € gewählt werden.
Internationaler Tag gegen Rassismus am 21. März
Am 21. März findet jährlich der „Internationale Tag gegen Rassismus“ statt - in diesem Jahr unter dem Motto: Haltung zeigen. Weltweit wird dabei die systematische Diskriminierung thematisiert, die sich gegen BIPoC durch rassistische Zuschreibungen und daraus resultierender Unterdrückung richtet. Die soziale Ungleichheit und strukturelle Gewalt, die negativ betroffene Menschen täglich erfahren, spiegelt sich nicht nur in rassistischen Anfeindungen, Übergriffen und schlechteren Zugängen zu gesellschaftlichen Ressourcen wider. Auch eine europäische Abschottungspolitik gegenüber Geflüchteten oder institutionelle Polizeigewalt sind Ausdruck eines Systems, das herrschende Machtasymmetrien demonstriert und aufrechterhält.
Zurück zu führen ist die Etablierung des Tages auf das Massaker von Sharpeville, bei dem am 21.03.1960 während eines friedlichen Protests gegen das südafrikanischen Apartheid-Regime 69 Schwarze Demonstrierende ums Leben kamen und viele weitere lebensgefährlich verletzt wurden. Sechs Jahre später erklärten die Vereinten Nationen das Datum des Massakers zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“. Mit verschiedenen Aktionen wollen seither Organisationen und Bündnisse im Rahmen der „Internationalen Woche gegen Rassismus“ (15.03. – 21.03.) auf die durch Rassismus verursachten, gesellschaftlichen Missstände hinweisen und zu mehr Solidarität aufrufen.
Auch auf dem Arbeitsmarkt und am Arbeitsplatz kommt es zu rassistischen Anfeindungen und Abwertungen gegenüber migrantisierten und/oder rassifizierten Arbeitskräften/Kolleg*innen. Im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus bietet das Interkulturelle Beratungs- und Begegnungszentrum für Frauen und Familien in Friedrichshain, Box66, eine Podiumsdiskussion am 24.03.2022 online über Zoom an. Dabei geht es um das Thema Arbeitsmigration und Gender – Mehrfache Diskriminierung von Migrant*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Eine Voranmeldung ist erforderlich unter leitung–box66protect me ?!via–in–berlinprotect me ?!.de. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Black Story Month Bremen 2022
Celebrating Our Stories
Auch in diesem Jahr feiern Schwarze Menschen und ihre Verbündeten in Bremen dank der Initiative Zukunft ist Bunt wieder den Black Story Month 2022. Der Monat findet bereits das dritte Mal in dieser Form in Bremen statt – diesmal unter dem Motto Celebrating Our Stories. Auf eine Eröffnungsfeier Anfang Februar in der Schwankhalle Bremen, mit künstlerischen Beiträgen aus Gesang, Rap, Spoken Word und Kunst, folgen viele weitere Community-Events, die Schwarzen Menschen Räume für Austausch und Begegnung bieten. Die meisten dieser Räume sind als Safe(r) Spaces nur für Schwarze Menschen geöffnet – andere wiederum geöffnet für Alle.
Die Veranstaltungen dienen dem Empowerment und der Sichtbarmachung von Schwarzen Perspektiven und Geschichten. Schwarze Speaker*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen gehen in den Dialog, präsentieren ihre Kunst oder bilden in Workshops zu Themen weiter, die Menschen afro-diasporischer und/oder afrikanischer Herkunft beschäftigen. Pandemiebedingt finden die meisten Veranstaltungen digital statt. Eine analoge Veranstaltung ist jedoch der dekoloniale Stadtrundgang am 20.02.2022. Anmeldung erforderlich unter blackstory.monthprotect me ?!gmxprotect me ?!.de.
Spendenempfehlung für nicht Schwarze Personen: 3 – 10€.
Themenwoche: #MeToo in der Wissenschaft?!
Vom 28. September – 06. Oktober 2020 fand an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Themenwoche „#MeToo in der Wissenschaft?! Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an Wissenschaftsinstitutionen“ statt. Durch Hashtags wie #MeToo rückten die Themen Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt in eine breitere Öffentlichkeit. Trotzdem sind die Themen nach wie vor in weiten Teilen der Gesellschaft tabuisiert. Auch Wissenschaftsinstitutionen sowohl als Studienorte aber auch als Arbeitsplätze sind von sexueller Diskriminierung und Gewalt betroffen und müssen diesem Zustand aktiv entgegenwirken. Aufgrund von Angst vor negativen Konsequenzen und fehlender adäquater Unterstützung, gibt es nur selten offiziell gemeldete Fälle an Wissenschaftsinstitutionen.
Rechtliche Rahmenbedingungen, Schutzlücken sowie Handlungspflichten und – möglichkeiten standen im Fokus der vorwiegend digitalen Themenwoche. Im Rahmen der Themenwoche hielt auch Ursel Gerdes als Teil der ADE-Leitung einen Vortrag mit dem Titel: „Was muss passieren, damit möglichst wenig passiert?“ Zentrale Themen des Vortrags waren die präventiven Handlungsmöglichkeiten von Hochschulen in Form von konkreten Vorkehrungen und Maßnahmen zu direkter und indirekter Verhinderung von Sexualisierter Diskriminierung und Gewalt. Weitere Informationen zur Themenwoche sind hier zu finden.
Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung wird seit dem Jahr 1992 jährlich am 3. Dezember begangen. Er soll auf die Bedürfnisse und Rechte der Menschen mit Behinderung aufmerksam machen. Ihre Rechte und Bedürfnisse sollen an diesem Tag im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Besonders in den Bereichen Bildung, Arbeit und politischer Partizipation fehlt es an ausreichender Inklusion. Die oft fehlende Barrierefreiheit im Beruf und im alltäglichen Leben spielen dabei eine Schlüsselrolle. Durch die Corona-Krise wurde das Leben vieler Menschen mit Behinderung weiter erschwert, da sie meist als Risikopatient*innen gelten und besonders vorsichtig sein müssen.
Die fehlende Gleichberechtigung der Menschen mit Behinderung wird besonders deutlich, wenn man sich das System der sogenannten „Behindertenwerkstätten“ in Deutschland anschaut. Trotz Vollzeitarbeit gilt die Beschäftigung lediglich als Teilhabe. Dies bedeutet, dass Beschäftigte in den Werkstätten nicht den Status als Arbeitnehmer*innen haben und deshalb sowohl vom Mindestlohn als auch von einer gewerkschaftlichen Organisation ausgeschlossen sind. Bei einem Mindestlohn von 1,35€ pro Stunde bedeutet dies, dass die Beschäftigten in den Werkstätten auf Grundsicherung angewiesen sind, obwohl die Unternehmen, die von der Leistung profitieren, damit Gewinne erzielen. Gleichberechtigung bedeutet auch gleiche Rechte und somit auch die Bezahlung des Mindestlohns für Menschen mit Behinderung. Dafür setzt sich eine Petition von Lukas Krämer ein.
Queer Power Month Bremen Herbst 2021
Der diesjährige Queer Power Month Bremen (QPM21) findet von Ende August bis Dezember statt. Zahlreiche Veranstaltungen in Bremen und Bremerhaven bilden im Herbst ein vielfältiges Programm aus Workshops, Performances, Lesungen und weiteren Veranstaltungen. Der QPM21 dient zum Austausch über queere Geschichte(n) sowie Lebensweisen und Erfahrungen und schafft Angebote für queere Menschen der LSBT*I* Community und ihren Verbündeten.
Die Angebote können überwiegend kostenlos oder auf freiwilliger Spendenbasis von Kindern, Jugendlichen und/oder Erwachsenen besucht werden und sind teilweise kostenpflichtig.
Mit dem magischen Perofmance Abend „Gender Blender“ am Samstag, den 18.09. findet eine offene Bühne im Hinterhof des Lidice Hauses statt. Zum stöbern und schmökern sind alle Teilnehmenden ab 5 Jahren am Freitag, den 19.11. herzlich im Rahmen der Veranstaltung „Queeres Leben in Bilderbüchern“ eingeladen. Die Fortbildung „Coming-Out im Klassenraum“ am Freitag, den 10.12. richtet sich an alle Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte und findet am Landesinstitut für Schule (LIS) statt. Weitere spannende Veranstaltungen sind auf der Internetseite des QPM21 einsehbar.
Für die meisten Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich und die Teilnehmer*innenzahl begrenzt. Einige Veranstaltungen finden digital statt. Mehr Informationen zu pandemiebedingten Zulassungsbeschränkungen sind auf den Internetseiten der jeweiligen Veranstaltungsorte zu finden.
Das QPM21-Programm wurde koordiniert und organisiert von: Jugendzentrum Burglesum (AWO) LidiceHaus Mädchen*treff Lilas Pause (AWO) und engagierten Einzelpersonen.
International non-binary people’s day
Sich nicht in einer zweigeteilten Konstruktion und Auffassung von Geschlechterordnung widerspiegeln können und wiederfinden wollen – das trifft auf Menschen zu, die sich selbst als nicht-binär begreifen und bezeichnen. Eine nicht-binäre Geschlechtsidentität beschreibt, dass Geschlecht vielfältig erlebt werden kann und verschiedene Ausprägungen hat. Aufgrund dessen funktioniert die Begrifflichkeit nicht-binär als eine Sammelbezeichnung für Diversität in der geschlechtlichen Zugehörigkeit. Begriffe wie non-binary oder enby sind aus dem englischsprachigen Gebrauch und dienen ebenfalls der Beschreibung.
Auf die Situation von nicht-binären Menschen aufmerksam macht jährlich am 14. Juli der International non-binary people’s day. An diesem Tag wird vermehrt für das Schaffen eines Bewusstseins gekämpft, dass mehr als zwei Geschlechter existieren und es Menschen gibt, die sich von einem binärem Konzept von gender nicht repräsentiert sehen und fühlen. Die vereinfachte Unterscheidung in „Frau“ oder „Mann“ dominiert jedoch den Alltag von allen Menschen - sei es bei Behördengängen, am Arbeitsplatz oder in vielen weiteren Lebensbereichen. Für sich selbst die nicht-binäre Geschlechtsidentität zu wählen ist häufig mit äußeren Zwängen verbunden, sich doch der genderbinären Norm unterwerfen zu müssen. Das kann die Nutzung einer öffentlichen Toilette ebenso betreffen wie die falsche Anrede in einer E-Mail.
Tage wie der International non-binary people’s day sind also zur Sensibilisierung gedacht, die Geschlechtsidentitäten in ihrer Verschiedenheit sichtbar machen und wertschätzen.
9. Deutscher Diversity-Tag
„Vielfalt verbindet“ heißt es am 18. Mai 2021, dem inzwischen 9. bundesweiten Diversity-Tag. Mit öffentlichen und internen Aktionen machen sich teilnehmende Institutionen stark für die bewusste Inklusion von Vielfalt am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft und gegen Diskriminierung. Dabei geht es um die uneingeschränkte Anerkennung und Wertschätzungen aller Mitarbeiter*innen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung/Identität, nationaler/ethnischer Herkunft, sozialem Hintergrund, geistiger/körperlicher Fähigkeit, Alter, Religion oder Weltanschauung.
Durch das digitale Angebot in diesem Jahr gibt es die Möglichkeit an einer Vielzahl von Aktionen teilzunehmen. Unter Anderem bietet die Universität Konstanz zum Anlass des Diversity-Tags mehrere Veranstaltungen an. Diese finden im Rahmen einer „Diversity-Awareness-Week“ vom 17. bis 22. Mai statt. Weitere Informationen zu den Vorträgen und Workshops sind hier zu finden.
Auch die Kieler Hochschule beteiligen sich im Rahmen des Diversity-Tags mit mehreren digitalen Veranstaltungen. Vom 17. bis 21. Mai findet die Veranstaltungsreihe statt. Um an den Vorträgen teilzunehmen ist eine vorherige Anmeldung notwendig.
Zusätzlich lädt am 07. Juni der Bremer Diversity Preis zu einer virtuellen Konferenz ein. Das Motto der Veranstaltung ist: „BRAVE NEW WORK: Mit Vielfalt und Chancengerechtigkeit in die Zukunft“. Mehr Informationen und der Link zur Anmeldung sind hier zu finden.
Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Am 5. Mai findet der europaweite Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Hauptziel des Aktions- und Protesttags ist es auf Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Es soll eine Grundlage für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft geschaffen werden. Der Aktionstag steht dieses Jahr unter dem Motto "Deine Stimme für Inklusion – mach mit!". Auch in Bremen gibt es dieses Jahr verschiedene Aktionen. Unter anderem ruft der Arbeitskreis Bremer Protest zu einer Veranstaltung am 5.Mai von 12-13Uhr auf. Zahlreiche Aktionen sollen bei der Kundgebung auf dem Bremer Marktplatz stattfinden. Weitere Aktionen in Bremen sind hier zu finden.
Da der Aktionstag aufgrund von Corona nicht in vollem Maße stattfinden kann, ruft Aktion Mensch zu einer großen Social Media-Aktion auf. Details zu der Aktion sind hier zu finden.
Lesbian Visibility Day
Ein wichtiger Bestandteil von Antidiskriminierungsarbeit ist die vermehrte und positive Repräsentation und Sichtbarkeit von Menschen, die in Gesellschaften (mehrfach) marginalisiert sind. Dafür setzt sich auch der Lesbian Visibility Day ein. Seit 2008 wird am 26.04. jährlich der Tag der lesbischen Sichtbarkeit begangen und die Aufmerksamkeit auf die Lebensrealitäten von Lesben gelenkt. Gleichzeitig steht der Tag auch solidarisch der gesamten LSBT*I*AQ+ Community gegenüber, um Vielfalt in Geschlechtern und sexueller Orientierung zu feiern.
Insbesondere im Arbeitskontext ist die Unsichtbarkeit von queeren Erwerbstätigen im Allgemeinen und Lesben im Besonderen noch stark vorhanden. Eine heteronormative und binäre Grundauffassung von Sexualität und Geschlecht sorgt dafür, dass Menschen ihre sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz oftmals nicht thematisieren, um Diskriminierungen und Benachteiligungen zu vermeiden. Für das Erwerbsleben kommt es dadurch für lesbische Frauen zu einer doppelten Diskriminierung, die auch mit weiteren Abwertungen und Ausgrenzungen verbunden sein kann. Die Hervorhebung von lesbischen Identiäten und Vorbildern sowie Kultur und Vielfalt ist aufgrund dessen Fokus am Lesbian Visibility Day, der vielerorts auch zu einer Lesbian Visibility Week ausgeweitet wird.
Black Story Month Bremen
2020 initiierte die Black Student Union erstmalig den Black OurStory Month Bremen – und bot damit eine abweichende Perspektive auf die Zelebrierung des Black History Month und seine gängige heteronormative Ausrichtung Schwarzer Geschichtsschreibung. In diesem Jahr findet der Black Story Month unter dem Motto Afrotopia – Schwarze Visionen in Gegenwart und Zukunft statt und widmet sich dem gesamten Februar über der Sichtbarmachung Schwarzer Lebensrealitäten. Die Initiative Zukunft ist bunt hat im kollektiven Zusammenschluss mit aktivistischen Einzelpersonen eine Veranstaltungsreihe geschaffen, die der Erzählung Schwarzer Geschichte(n) dienen soll, welche die vorwiegend weiße Geschichtsschreibung um Schwarze Perspektiven erweitert sowie dekolonisiert und einen positiven Blick auf Errungenschaften und Persönlichkeiten in diesem Kontext wirft.
Verschiedene Community-Events lassen Schwarze Menschen zusammenkommen, um gegenseitiges (Kennen-)Lernen und Empowerment in geschützten Räumen zu ermöglichen. Dabei geht es um Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten, Gedenken und die Verortung der eigenen, Schwarzen Identität zwischen (Widerstands-)Geschichte und zukunftsorientierten Handlungsmöglichkeiten. Somit ermöglicht das künstlerisch-performative Unterhaltungsprogramm des Black Story Month, mittels Dialog und Feierlichkeit, Schwarze Geschichte transparent zu erzählen und fortwährend weiterzuschreiben.
Neujahrswünsche für #Mein2021
"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren", heißt es in Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) - und doch kämpfen Menschen heute, über siebzig Jahre nach der Verabschiedung der Deklaration, auch in Deutschland noch immer um Gleichberechtigung und Sicherheit.
Der Bremer Rat für Integration hat in zehn junge Menschen gefragt, was sie sich für das kommende Jahr wünschen. Herausgekommen ist #Mein21, ein Kurzfilm, in dem sich die Akteur*innen für mehr soziale Gerechtigkeit, den Schutz von Frauen*, Unterstützung im Kampf gegen Rassismus und Religionsfeindlichkeit sowie mehr Sichtbarkeit und Repräsentation aussprechen.
Queer Power Month September in Bremen
Im September lädt der Queer Power Month Bremen (QPM20) zu informativen wie empowernden Workshops, Lesungen, Performances und dem Austausch rund um queeres Leben und seine Geschichte ein.
Dabei umfasst das Angebot sowohl Räume zum gemeinsamen Sein und voneinander Lernen für alle Menschen, die sich nicht in der gängigen cis-heterosexuellen Norm wiederfinden, als auch allen anderen Interessierten die Gelegenheit, Neues zu Vielfalt und Antidiskriminierung zu lernen. Dazu gehören zahlreiche kostenlose Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene wie das BilderBuchKino „Das kleine Krokodil und die große Liebe“ in türkischer und deutscher Sprache, der Wendo-Workshop „Empowerment, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung" für queere FLINT*BIPoC und Karu Grunwald-Delitz' Lesung „Von sie. Zu er. Zu mir. – Spoken and Written Words eines Trans*Mannes" als auch kostenpflichtige wie Julia B. Laperrières Performance „Falla" und Pia Thilmanns Video-Lecture „Female Masculinities".
Für die meisten Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich und die Teilnehmer*innenzahl begrenzt. Je nach Entwicklung wird, nach Nötig- und Möglichkeit, auf eine digitale Veranstaltungsform umgestellt.
Umfrage zur Arbeitssituation von LSBT*I*Q+-Personen in Deutschland
Basierend auf der 2017-er Studie "Out of Office?!" lädt das Institut für Diversity- und Antidiskrinimierungsforschung (IDA) in Zusammenarbeit mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) und dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW (MKFFI NRW) zu einer neuen, differenzierteren Umfrage ein. Ziel der Studie ist es zu einen, die bislang unberücksichtigte Situation von inter*, intergeschlechtlichen und Beschäftigten mit einer angeborenen Variation der Geschlechtsmerkmale zu erfassen. Zum anderen sollen der aktuelle Stand der Arbeitssituation von LSBT*Q+-Personen erforscht, mögliche Veränderungen der vergangenen Jahre nachvollzogen und
bisher nicht berücksichtigte Perspektiven – wie z.B. der Umgang mit der eigenen sexuellen und/oder geschlechtlichen Identität und/oder Intergeschlechtlichkeit im Kund*innenkontakt – untersucht werden. So können erste wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur (Arbeits-)Situation, der Perspektive und Lebenswelterfahrung von inter*-Menschen mit denen von LSBT*Q+-Beschäftigten verglichen werden, die die Grundlage für zukünftige Veränderungen bieten.
Über diese zielgruppenspezifischen Links gelangen Sie zur:
Onlineveranstaltung zu antimuslimischem Rassismus
Der Islamische Hochschulbund Bremen hat am 14.07.2020 zu einem Onlineaustausch mit der ADE der Universität Bremen eingeladen.
Antimuslimischer Rassismus als Thema in unserer Gesellschaft wie auch im universitären Kontext sollte, durch einen Erfahrungsaustausch der Studierenden zum einen und einer Vorstellung des Beratungsangebotes der ADE zum anderen, das Thema aufgreifen. Ziel der Veranstaltung war es, Ressourcen für Studierende sichtbar zu machen sowie das Thema der Diskriminierung zukünftig strukturell gezielter durch eine Zusammenarbeit zwischen Hochschulgruppen und der ADE anzugehen.
Fragen nach Lösungen im Falle einer Diskriminierung, das Thema Zivilcourage oder auch die stärkere Vernetzung von Hochschulgruppen durch beispielsweise ein Antidiskriminierungsnetzwerk von Studierenden für Studierende lagen besonders im Interesse des Austausches. Der IHB Bremen und die ADE verabreden weiterhin im Austausch auch mit anderen Akteur*innen an der Uni zu bleiben, um Prozesse anzustoßen, die zum Ziel haben, jeglicher Art von Diskriminierungen, entgegenzutreten.
Einrichtung einer zentralen Antidiskriminierungsstelle für das Land Bremen
Mit dem Beschluss vom 09. Juli 2020 setzt Bremen den bereits 2012 geäußerten politischen Willen „Diskriminierung entschlossen entgegenzutreten“ mit der Einrichtung einer Landesantidiskriminierungsstelle (LADS) nun endlich in die Praxis um. Zusammen mit den anderen Mitglieder des Netzwerks Antidiskriminierung begrüßen wir (siehe Presseerklärung vom 9. Juli) den Vorstoß der Regierungsfraktion, der Forderung des Netzwerks gefolgt zu sein und mit der LADS eine zentrale Fachstelle für Diskriminierungsfragen und Antidiskriminierungsexpertise zu schaffen, mit Hilfe dieser bereits existierende Beratungsangebote ergänzt und bisherige -lücken künftig geschlossen werden sollen.
Handlungsempfehlungen für Geschlechtervielfalt an Hochschulen
Hochschulen tragen als öffentlich-rechtliche Organisationen die Verantwortung, es ihren Angehörigen zu ermöglichen, so diskriminierungsfrei wie möglich zu studieren und zu arbeiten. Es sind im Besonderen die Hochschulleitungen gefordert, die dazu notwendigen strukturellen Rahmenbedingungen sowie ein Klima zu etablieren, das es trans*, inter* und nicht-binären (TIN*) Personen ermöglicht, sich unabhängig von etwaigen Abhängigkeitsverhältnissen ohne Scham oder Angst vor Diskriminierung im Studien- und Arbeitsumfeld zu outen und von ihren Rechten Gebrauch zu machen. Die BuKoF-Kommission für queere* Gleichstellungspolitik an Hochschulen hat dazu diese Handlungsempfehlungen veröffentlicht.
Antidiskriminierungsarbeit und Diskriminierungssensibilität in Zeiten von Corona
Strukturell diskriminierte Gruppen und Einzelpersonen können von COVID-19 in besonderer Weise betroffen sein. Maßnahmen zur viralen Eindämmung müssen deshalb diskriminierungssensibel gestaltet werden, um besonders vulnerable Menschen zu schützen und bereits bestehende strukturelle Diskriminierungen und Risiken nicht weiter zu verstärken. Rassismus, Behinderung, Sexismus oder sozialer Status spielen in die Krise hinein und verstärken bestehende Ungleichheiten und Machtgefälle. Darauf weist u.a. die Pressemitteilung des Antidiskriminierungsverbandes Deutschland (advd) hin, der sich antidiskriminierend arbeitende Beratungsstellen und Verbände anschließen.
Welche Handlungsoptionen von Diskriminierung Betroffene* haben, wie Heterogenität bei staatlichen Entscheidungen berücksichtigt und wie im Team mit den aktuellen Anforderungen und Widersprüchen umgegangen werden kann, zeigen die Kolleg*innen von "Amplifying Voices", einem Bundesmodellprojekt des BMFSFJ, und adis e.V. in "Social Distancing vor dem Hintergrund sozialer Ausgrenzung" auf.
In Gedenken an die neun Hanauer*innen
Wir trauern um Said Nessar El Hashemi
Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar
Kalojan Velkov.
Um neun Menschen, die am 20. Februar 2020 aufgrund rassistischer Zuschreibungen zu ihrem Aussehen oder Aufenthaltsort, ihrer Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit Opfer eines brutalen Gewaltverbrechens wurden, das sich nahtlos in die Kontinuität zahlloser rassistischer Morde einreiht. Eines Verbrechens, das nicht verharmlosend als die Tat eines*Einzelnen* gewertet und abgetan werden oder gar die Pauschalstigmatisierung psychisch erkrankter Menschen erlauben darf. Sondern einer Gewalttat, die das direkte Resultat zunehmender Enttabuisierung, gar Normalisierung antisemitischer und rassistischer Sprache und der Hinnehmbarkeit rassistischer und rechter Hetze durch die sogenannte AfD und ihre Unterstützer*innen ist.
Wir gedenken der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags von Hanau und solidarisieren uns mit all denen, die durch rassistische Worte und Taten ausgegrenzt, diskriminiert und/oder bedroht werden.
Als Teil dieser Gesellschaft sind auch Hochschulen nicht frei ist von rassistischen Haltungen und Handlungen. Daher setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass die Universität sich auf allen Verantwortungsebenen noch entschiedener gegen Rassismus und Hetze positioniert und alles tut, um von Rassismus und Diskriminierung betroffene Menschen im Alltag ernst zu nehmen und wirksam zu schützen. Gemeinsam mit Kolleg*innen aus der Antidiskriminierungsarbeit an anderen Hochschulen schließen wir uns der Forderung des Verbands der Beratungsstellen Betroffener rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRGe.V.) an, dass Politik und Strafverfolgungsbehörden Rassismus und rechten Terror endlich ernst nehmen und dabei die Perspektive der Angegriffenen und Bedrohten sowie ihre Forderungen und Erfahrungen in den Mittelpunkt stellen müssen!
Black OurStory Month in Bremen
Im Februar 2020 wird in Bremen Geschichte geschrieben, denn die Präsenz und die Perspektiven Schwarzer Menschen rücken zum ersten Mal für einen ganzen Monat in den Vordergrund. Die Black Student Union Bremen, hat es sich zum Ziel gemacht, einen (Zeit-)Raum von Schwarzen Menschen und für Schwarze Menschen zu gestalten und lädt euch begeistert zum Bremer Black OurStory Month ein!
Hierbei reiht sich die Black Student Union Bremen in die Tradition des Black History Month ein und möchte diese zum Anlass nehmen, Prozesse des (Um-)Lernens und Weiterdenkens Schwarzer Perspektiven in Gang zu setzen. Den ganzen Februar über kommen Schwarze Menschen zusammen, um an ihre Held*innen und ihre Geschichten über Generationen hinweg zu erinnern und das (Über-)Leben Schwarzer Menschen auf der ganzen Welt sowie ihr Vermächtnis zu würdigen: Diese Geschichten sind einzigartig, zeugen von Stärke und dem Verlangen nach Freiheit. Diese Freiheit beinhaltet auch ein Dekolonialisieren von Wissen und bestehenden Normen. Die Veranstaltungsreihe hat zum Anlass, Geschichte umzuschreiben, nach außen sichtbarer zu machen und beginnt mit dem bisherigen Namen der Veranstaltungsreihe :
Der “Black OurStory Month” weicht von der traditionellen Version des “Black History Month” ab, um einen sichtbaren Fokus auf Geschichten außerhalb von cis- und heteronormativen Sichtweisen zu setzen (also nicht nur HIStory - übersetzt “seine Geschichte” - sondern Geschichten von allen Geschlechtern und Schwarzen Identitäten).
Seid Zeitzeug*innen wie Traditionen und Zukunftsperspektiven ineinandergreifen. Den ganzen Monat über wird es Veranstaltungen geben, die den Fokus darauf legen, Schwarze Menschen selbst zu Sprecher*innen ihrer Themen zu machen, Wissen (neu) zu definieren, Narrative als Schwarze Menschen selbst zu gestalten und einen Raum des Austausches, der Vernetzung und des Empowerments zu schaffen.
Zum Umgang mit Geschlechtervielfalt
Wie alle Institutionen sind auch Hochschulen keine diskriminierungsfreien Räume. Mit ihrer Broschüre trans. inter*. nicht-binär. zeigt die Akademie der bildenden Künste Wien auf, wo noch Handlungsbedarf besteht und wie Studierende und Lehrende binäre Geschlechternormen und gesellschaftliche Machtverhältnisse sichtbar machen und aufbrechen können. Damit folgt sie der Entscheidung des deutschen Bundesverfassungsgerichts und -tages sowie des österreichischen Verfassungsgerichthofs neben "männlich" und "weiblich" einen weiteren Geschlechtseintrag im Geburten- bzw. Personenstandsregister zuzulassen.
Neben der formellen Erweiterung spielt auch die Verwendung geschlechtersensibler Sprache eine bedeutende inklusive Rolle. Das Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung der Technischen Universität Berlin bietet dazu einen beispielreichen Leitfaden an.
#MeTwo
Wir begrüßen, dass nach der Sichtbarmachung sexueller Gewalt durch #MeToo, nun auch Menschen, die rassistischer Diskriminierung ausgesetzt sind, eine Stimme finden. Im Sommer dieses Jahres rief der Sozialaktivist Ali Can erstmals zum Teilen eigener Rassismuserfahrungen unter dem Hashtag #MeTwo auf, dem Tausende folgten. Nach einer anfangs stark eindimensionalen und kritisierungswürdigen Berichterstattung um die binationale Zugehörigkeit eines Sportlers, kommen inzwischen vermehrt auch Perspektiven aus Politik und Wissenschaft, wie die der Migrationsforscherin Naika Foroutan, zu Wort. Eindrucksvoll enttarnt sie rassistische Strukturen, mahnt vor restriktiver Migrationspolitik und spricht sich klar für eine plurale Gesellschaft mit einem neuen gemeinsamen "Wir" aus - unabhängig von Herkunft, nationalem oder religiösem Bekenntnis und Color.