10 Jahre Welcome Center für internationale Gastwissenschaftler:innen

Das Welcome Center der Universität Bremen.

„Es ist schon verrückt“, sagt Julia Holz. „Bevor wir unseren internationalen Gästen zum ersten Mal die Hand schütteln können, wissen wir schon so viele Details über sie, weil wir uns monatelang mit ihnen beschäftigt haben.“ Julia Holz arbeitet beim U Bremen Research Alliance Welcome Center an der Universität Bremen, das jetzt sein zehnjähriges Bestehen begehen konnte. Die Koordinatorin ist fast von Anfang an dabei, gemeinsam mit Janna Wilbers, die aktuell in Elternzeit ist. Grund zum Feiern und zum Gratulieren hatten auch Tausende internationale Forscher:innen. Denn jedes Jahr betreut das Welcome-Team bis zu 500 Neuankömmlinge in Bremen und Bremerhaven.

Die Mitarbeiterinnen des Welcome Center sind für die Neu-Bremer:innen Scouts im Bürokratie-Dschungel, Vermittlerinnen von Wohnungen und KiTa-Plätzen, Ideengeberinnen und Organisatorinnen von vielfältigen Events und hin und wieder auch anteilnehmende Trösterinnen, wenn die Anreise mit der ganzen Familie doch nicht klappt oder der Mit-Umzug der Akademiker-Katze an dem vorgeschriebenen dreiwöchigen Quarantäne-Aufenthalt in Hamburg zu scheitern droht. Für die meisten, die zu einem dreimonatigen oder auch bis zu dreijährigen Forschungsaufenthalt an die Uni Bremen kommen, ist das Welcome Center die erste Anlaufstelle – Monate vor ihrer Ankunft. Zum Team gehören zudem Franziska Treviranus, Jana Sievers sowie eine Teamassistenz, eine Auszubildende, eine FSJlerin (Freiwilliges Soziales Jahr) und studentische Mitarbeitende. Gemeinsam wird dann eine detaillierte Checkliste abgearbeitet, die in einer ausgeklügelten Reihenfolge festlegt, welche Dokumente und Genehmigungen vom Visum über Steuer-ID und Krankenversicherung bis zum Mietvertrag erworben werden müssen. „In der Regel fangen die Wissenschaftler:innen, sowie sie in Bremen oder Bremerhaven sind, sofort mit ihrer Forschungstätigkeit an. Von daher müssen wir möglichst alles andere vorab geklärt haben. Das ist oft eine echte Herausforderung“, sagt Julia Holz.

Gegründet wurde das Welcome Center im Kontext der Exzellenz-Initiative. Seit 2017 ist die Einrichtung mit der U Bremen Research Alliance assoziiert, einem Verbund, in dem die Universität Bremen und zwölf Institute der Bund-Länder-finanzierten außer­universitären Forschung kooperieren. Angekommen in Bremen beginnt das „Onboarding“ und da zeichnet sich das Bremer Welcome Center durch eine Vielzahl von Veranstaltungen aus. Zur Weihnachtszeit steht Plätzchen-backen an, es gibt Wattwanderungen und Stadtführungen. Die internationalen Gäste sollen sich wohl fühlen in Bremen und dabei auch (nord-)deutsche Kultur kennenlernen und sich untereinander vernetzen. Jeden Mittwochnachmittag gibt es das Café International in der Etage 2a der GW2 Cafeteria und dort sind dann auch immer einige Senior Cititzens dabei. Das ist ein Senior:innen-Team, das internationale Studierende und Gastwissenschaftler:innen betreut, beim Kennenlernen der Stadt, bei gemeinsamen Ausflügen oder auch mit Einführungen in die jüngere deutsche Geschichte. „Wir suchen immer wieder engagierte Freiwillige“, sagt Julia Holz, „und gerade für Alumni könnte das eine spannende Aufgabe sein, die zudem sehr viel Spaß macht.“

Weitere Infos hier:

https://www.uni-bremen.de/senioren/seniorcitizens

https://www.bremen-research.de/welcome-center

 

Personen unterhalten sich sitzend auf einer Bank.
Welcome Center begrüßt als Team.
Welcome Center am Meer.